Ich liebe Dune. Fairerweise muss ich dazu sagen, dass das voll und ganz Denis Villeneuves Brett von einem Kino-Blockbuster aus dem Jahr 2021 zu verdanken ist. Zuvor konnte ich mich weder für David Lynchs Verfilmung noch Frank Herberts Romanreihe begeistern. Bei beiden Versionen des Sci-Fi-Epos überwiegen für mich deren (offensichtliche) Probleme.
Als absoluter Strategie-Noob habe ich mich bisher auch nicht an die durchaus beeindruckende Palette an Spiele-Adaptionen herangewagt, die Dune bereits seit 1992 vorweisen kann. Anfang 2022 wurde ich aber hellhörig. Funcom kündigte an, nach Spice Wars an einem weiteren Dune-Spiel zu arbeiten, das sich dieses Mal einem anderen Genre zuordnet: Survival.
Wer meine Preview zu Teysons Terminator/Survival-Projekt gelesen hat, weiß, was ich mit diesem Genre anfangen kann. Spoiler: Gar nicht mal so viel. Auf der gamescom 2022 hat nun Funcom den Namen, einen ersten Trailer und ein weiteres wichtiges Detail zu dem neuen Dune-Spiel enthüllt: Dune: Awakening wird nicht nur ein Survival-Spiel, sondern auch ein Survival-MMO.
Für mich gleich doppelt schlechte Nachrichten, spiele ich weder das eine noch das andere gerne. Trotzdem komme ich nicht um Dune: Awakening herum. Denn das Genre passt einfach zu gut zur Vorlage, als dass ich das Spiel ignorieren könnte.
Was für ein Spiel wird Dune Awakening?
Lasst mich aber erstmal die blanken Fakten zu Dune: Awakening zusammenfassen und erläutern, an was für einem Spiel Funcom aktuell überhaupt schraubt:
- Dune: Awakening wird ein Survival-MMO mit Open World.
- Das Spiel soll für PC, Playstation 5 und Xbox Series X/S erscheinen.
- Aktuell gibt es keinen Release-Termin, ebenso wird kein grober zeitlicher Rahmen kommuniziert.
- Das Setting von Dune: Awakening stellt natürlich der Wüstenplanet Arrakis dar, wo ich primär um mein Überleben, aber auch gegen andere Spieler und sogar die riesigen Sandwürmer kämpfe.
- Wie für das Survival-Genre üblich, baue ich meinen Unterschlupf zu einer mächtigen Basis. Fahr- und Flugzeuge (wie zum Beispiel der Ornithopter) sollen mir ebenfalls zur Verfügung stehen, mit denen ich nicht nur durch Arrakis tuckere, sondern auch Schlachten gegen andere Spieler schlage.
- Wasser und Spice stellen zwei überlebenswichtige Ressourcen dar. So muss ich meinen Destillanzug am Laufen halten, während ich mit der Droge/dem Gewürz/Treibstoff handeln oder meine Sinne stärken kann.
- Einzelgänger dürften es auf Arrakis schwer haben. Deswegen spielen Fraktionen, denen ich mich anschließen darf und an deren Seite ich (hoffentlich) die Vorherrschaft über den Wüstenplaneten übernehme, eine wichtige Rolle. Wie genau das funktionieren soll, ist derzeit nicht bekannt
- Entwickler Funcom kennt sich sowohl mit dem Survival-Genre, als auch der Adaption von Filmlizenzen aus. Immerhin ist eines ihrer prominentesten Spiele bis heute Conan Exiles.
Das zeigt der erste Trailer: Auf der gamescom 2022 wurde außerdem ein erster Cinematic-Trailer zu Dune: Awakening geteilt, nachdem es zuvor nur ein paar Konzeptzeichnungen gab. Der neue Ausblick auf das Spiel zeigt eine mysteriöse Gestalt (vielleicht sogar Paul Atreides höchstpersönlich) in einem Destillanzug der Fremen, deren Augen vom Spice-Konsum hellblau leuchten.
Und natürlich darf der obligatorische Auftritt eines Sandwurms nicht fehlen, der sich an einem Erntewerkzeug der Harkonnen gütlich tut und sich Vielleicht-Paul-Atreides auf den Rücken des riesigen Ungetüms schwingt. Das ganze Geschehen wird übrigens von einem Voice-Over der Lehren der Bene Gesserit begleitet, dass Angst den Verstand töte und so weiter. Ihr kennt das Zitat.
Das meiner Meinung nach größte Schmankerl: Awakening greift für seinen Titel auf das unheimlich gut gelungene Titeldesign von Denis Villeuves Kinofilm zurück. Die vier Klammern, welche die vier Buchstaben des Wortes Dune formen, sind in meinen Augen der Inbegriff von »sexy«. Werft am besten selbst einfach mal einen Blick in den Trailer:
Warum ich mich trotz des Genres darauf freue
Wie bereits erwähnt, bin ich wirklich kein Freund des Survival-Genres. Videospiele müssen mich entspannen und das kann ich mit Survival-Titeln wirklich selten. Mich richtig zu ernähren und meine Wohnung sauber zu halten, kriege ich schon im echten Leben eher schlecht als recht hin. Mich dann vor dem Bildschirm daran zu versuchen, fühlt sich fast schon heuchlerisch, aber vor allem wie Arbeit an.
Natürlich bedeutet das nicht, dass ich nur etwas mit absolut entschleunigten Spielen wie Journey, A Short Hike, Animal Crossing und Co. anfangen kann - auch wenn diese Titel ihren ganz eigenen Reiz haben. Manchmal komme ich am besten mit Spielen wie Doom, Bayonetta, Resident Evil oder Mortal Kombat runter. Und die schreien nicht gerade nach entspannt
.
Bei Dune: Awakening kommt erschwerend hinzu, dass es sich nicht nur um ein Survival-Spiel, sondern gleich um ein Survival-MMO handelt. Als jemand, der Multiplayer-Titel eher meidet, sind das gar nicht mal so erfreuliche Nachrichten. Allerdings würde Funcom wirklich massig Potenzial verschenken, aus der neuesten Dune-Adaption kein Massive Multiplayer Online
-Ding zu stricken.
Immerhin kommt die Dune-Vorlage mit einem verzwickten Ränkespiel zahlreicher verfeindeter Häuser und Fraktionen daher, die miteinander die Vorherrschaft über Arrakis und damit die Kontrolle des Spice-Flusses ringen. Sollte Dune: Awakening vergleichbar raffiniert und komplex wie beispielsweise ein Eve Online werden, besteht hier das Potenzial, dass die Community selbst die spannendsten Geschichten um den Kampf zwischen Atreides, Harkonnen, Fremen und Co. erzählt.
Dass Survival - neben Strategie - zu Dune wie die Faust aufs Auge passt, muss ich wahrscheinlich gar nicht erst lang und breit erklären. Der Wüstenplanet Arrakis ist wie geschaffen für einen Vertreter dieses Genres und ehrlich gesagt war ich fast überrascht, dass vor Funcom niemand zuvor auf die Idee gekommen ist.
Werft bei Gelegenheit übrigens gerne mal einen Blick in unseren Early-Access-Test zu Spice Wars:
Zum Release von Dune: Awakening, der aktuell noch in den Sternen steht, muss ich dann wohl tatsächlich über meinen Schatten springen und mich nicht nur an ein, sondern gleich zwei Genres wagen, von denen ich wirklich kein Freund bin. Meine Angst davor muss ich bis dahin ablegen, denn wie ihr wisst, tötet Angst den Verstand. Nein, danke. Den brauch ich noch.
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