Bei Dungeons & Dragons gibt’s einen handfesten KI-Skandal - mit drastischen Konsequenzen

Wizards of the Coast sieht sich einem Shitstorm gegenüber, den erzürnte D&D-Fans losgetreten haben. Der Grund ist KI-generiertes Bildmaterial in einem Buch.

Die offiziellen Artworks sind vielen D+D-Fans wichtig. Etwa das hier vom Cover des Spielerhandbuchs zur 5. Edition. Die offiziellen Artworks sind vielen D&D-Fans wichtig. Etwa das hier vom Cover des Spielerhandbuchs zur 5. Edition.

Dungeons & Dragons hat seit langem ein komplexes Verhältnis zu seinen Fans. Einerseits ist das Pen&Paper-Spiel unheimlich beliebt, in den letzten Jahren gewann es durch Projekte wie Critical Role, aber auch den Netflix-Hit Stranger Things massiv an Beliebtheit – und gerade sprengt Baldur's Gate 3 sämtliche Decken. 

Aber andererseits löst der D&D-Publisher Wizards of the Coast regelmäßig heftige Debatten in der Community aus. Diesmal mit KI-generierten Bildern, die durch aufmerksame Leser entdeckt wurden und die nicht deklariert in einem Buch gelandet wären.

Was genau ist passiert?

Es geht um ein neues Regelbuch zu D&D mit dem Titel Bigby Presents: Glory of the Giants, Kostenpunkt 50 Euro. Darin steckt unter anderem eine neue Subklasse für den Barbaren – also eigentlich etwas, das Fans gefallen sollte. Doch der Inhalt ist überhaupt nicht Gegenstand des Anstoßes, sondern die Illustrationen im Buch. Denn die sind mithilfe von KI entstanden – was nirgendwo gekennzeichnet wurde.

Der Künstler Ilya Shkipin gab zu, dass er KI-Programme zur Hilfe genommen habe, angeblich aber nur zur groben Skizzierung. Doch viele Fans glauben, dass die Bilder fast ausschließlich generiert sind und nur minimal bearbeitet wurden. In den fertigen Illustrationen finden sich typische KI-Fehler:

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Inzwischen hat der Künstler seinen Tweet gelöscht. 

Was ist das Problem mit KI-Bildern? KI-generierte Kunst ist stark umstritten. Einerseits, weil viele Fragen um Urheberrechte offen sind (da viele KI-Programme bestehende Kunstwerke für ihre Algorithmen benutzen) und andererseits, weil viele befürchten, dass menschliche Künstler ihre mühsam erlernte Arbeit bald nicht mehr bezahlt bekommen, da KI-Kunst billiger und schneller zu erschaffen ist.

Daher fordern viele der D&D-Fans, dass KI-erzeugte Kunst entweder gar nicht verwendet oder zumindest klar markiert wird.

Das sagt Wizards of the Coast

Der Publisher hat bereits bei Twitter reagiert und bemüht sich angesichts des Shitstorms um Schadensbegrenzung. Im Statement heißt es, man habe ebenfalls erst nachträglich erfahren, dass die Illustrationen KI-generiert sind. Man werde nun die Richtlinien anpassen und klarstellen, dass keine KI-Programme bei Illustrationen für D&D verwendet werden dürfen. Auch nicht als Hilfswerkzeug.

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Außerdem sollen die Illustrationen für Glory of the Giants überarbeitet werden. Allerdings erscheint das Buch bereits am 15. August, es dürfte also schon längst eine Auflage gedruckt sein – möglicherweise betrifft die Überarbeitung nur die digitale Version.

Wie steht ihr zum Thema KI-generierte Kunst? Ist euch egal, ob menschliche Künstlerinnen und Künstler hinter einem Projekt stehen, solange es cool aussieht? Fallen euch die kleinen Fehler und Unstimmigkeiten von KI-Bildern direkt ins Auge oder habt ihr Probleme damit, es zu unterscheiden? Und wünscht ihr euch eine klare Kennzeichnung?

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