Seite 2: Enlisted im Beta-Fazit: Kann der kostenlose Weltkriegs-Shooter Battlefield die Stirn bieten?

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Warum wird es als Battlefield-Konkurrent gehandelt?

Die Bots gehorchen meistens gut, wenn wir etwa Stellungen zum Verteidigen oder Punkte zum Attackieren vorgeben. Allerdings mutet das alles noch oft albern an, weil die Soldaten sich unnatürlich bewegen und oft durch Level-Elemente glitchen. Die eher hakeligen Animationen und groben Charaktertexturen verstärken den Eindruck eines unfertigen Entwicklungszustands.

Das ist schade, denn eigentlich hat Enlisted visuell mächtig was auf dem Kasten, wenn es ums Spielwelt-Design geht. Hochdetaillierte Landschaften, satte Farbgebung und schöne Lichteffekte zeichnen ein echtes Idyll. Dabei ist auch die Lesbarkeit super: Wir erkennen feindliche Soldaten stets - trotz der ganzen Gräser, Pflanzen und Büsche. Auch die Explosionseffekte gehen in Ordnung, knallen aber für unseren Geschmack nicht genug.

Immersive Bildschirmeffekte stören die Sicht, wenn wir unter Trommelfeuer geraten. Allerdings kann die Soundqualität nicht mit Battlefield mithalten. Immersive Bildschirmeffekte stören die Sicht, wenn wir unter Trommelfeuer geraten. Allerdings kann die Soundqualität nicht mit Battlefield mithalten.

Das schmälert die Atmosphäre: Die Soundeffekte klingen fast durchweg schwachbrüstig, selbst das berüchtigte MG42, eine der gefährlichsten Infanteriewaffen des Zweiten Weltkriegs, klingt mangels druckvoller Tiefen eher wie ein Birnenkern im Mixer.

Das erzeugt einen Widerspruch: Unser Auge sieht tolle Schlachtenatmosphäre, aber unsere Ohren wollen sich dieser Wahrnehmung nicht anschließen. Schade, da wäre deutlich mehr drin. Kraftvollere Akustik, weniger aufgesetzt klingende Sprechertexte, dann könnte sich Enlisted - was das Feeling angeht - durchaus mit Battlefield 5 anlegen.

Interessantes Spiel, schwieriges Geschäftsmodell

Selten hat ein Spiel so einen starken Widerspruch in uns erzeugt. Wir mögen das Gameplay ganz gerne, die Waffen fühlen sich präzise an und mit der Zeit gewöhnt man sich sogar an die mauen Soundeffekte. Wir hatten also durchaus Spaß daran, uns in die Schlachten von Enlisted zu stürzen.

Aber das Free2Play-Geschäftsmodell könnte schwierig für einen Multiplayer-Shooter sein, zumindest in dieser Form. Ähnlich wie in War Thunder vom gleichen Publisher Gaijin oder auch World of Tanks von Konkurrent Wargaming schaltet man wirklich alles über Grind frei: neue Waffen, Zugriff auf Flugzeuge, mächtige schwere Panzer. Das ist per se nichts Schlimmes und kann sogar motivieren. Wer viel spielt, bekommt nach und nach bessere Ausrüstung. Battlefield macht das auch so.

Allerdings geht's in Enlisted auch schneller: Wer die Geldbörse zückt, schaltet sich wirklich alles per Echtgeld frei. So haben wir in den ersten Tagen der Beta schon Spieler gesehen, die direkt am Anfang eines Matches ganze Teams mit gigantischen Fliegerbomben auslöschten. Pay2Progress oder Pay2Win? Kommt drauf an, wen man fragt. Uff.

Enlisted lässt euch Waffen, Soldatenlevel, Perks und mehr freischalten - auf Wunsch auch per Echtgeld. Enlisted lässt euch Waffen, Soldatenlevel, Perks und mehr freischalten - auf Wunsch auch per Echtgeld.

Zwar scheint die Balance allgemein in Ordnung: Fast jeder gezielte Treffer aus einem Anfängergewehr ist tödlich. Wirklich unterlegen haben wir uns also selten gefühlt. Aber das Gefühl, dass Spieler mit Echtgeld auch nur kleine Vorteile haben, kann in einem kompetitiven Shooter schnell die Stimmung vergiften. Und dieses Gift haben wir schon nach wenigen Stunden gespürt.

Das mag aber nicht jedem so gehen: Wer in War Thunder langfristig Spaß hatte und mal einen Ego-Shooter nach diesem Prinzip ausprobieren will, kann Enlisted sicherlich viel Positives abgewinnen.

Die Open Beta läuft bis zu einem unbestimmten Termin weiter, danach folgt vermutlich zeitnah der Full Release als Free2Play-Spiel. Konkreter wurden die Entwickler noch nicht.

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