Entwickler kritisieren Umsatzbeteiligung bei Steam - Umfrage: 30-Prozent-Abgabe nicht gerechtfertigt

Einer GDC-Umfrage zufolge ist Steam aktuell immer noch die beliebteste PC-Plattform. Viele Entwickler sind aber unzufrieden mit der 30-Prozent-Abgabe.

Steam ist immer noch vorne, steht mit seinen hohen Abgaben aber in der Kritik bei den Entwicklern. Steam ist immer noch vorne, steht mit seinen hohen Abgaben aber in der Kritik bei den Entwicklern.

Die Betreiber der GDC (Game Developers Conference) veranstalten jedes Jahr eine Umfrage, um den Status der Gamesbranche zu prüfen. Die zeigte unter anderem, das nur sechs Prozent der 4.000 befragten Entwickler die hohe Abgabe von 30 Prozent an Valve bei Steam gerechtfertigt finden.

32 Prozent erklärten die Abgabe als »nicht gerechtfertigt«. 27 Prozent antworteten mit »wahrscheinlich nicht«, 17 Prozent entschieden sich für »vielleicht« und weitere 17 Prozent waren sich nicht sicher, beziehungsweise wussten keine Antwort.

Damit stehen natürlich nicht einheitlich 94 Prozent der Entwickler gegen Steam, zumindest ein großer Teil der Befragten zeigt sich aber unschlüssig oder sogar unzufrieden, anstatt hinter Steam zu stehen. Die Befragung fand vom 27. November bis zum 19. Dezember 2018 statt.

Trotz allem war Steam bei der Umfrage die beliebteste Plattform auf PC und Mac. Insgesamt nutzen 47 Prozent der Teilnehmer sie. Darauf folgte die Möglichkeit, das Spiel auf der eigenen Webseite zu vertreiben mit 26 Prozent.

Publisher-Shops wie EAs Origin oder Blizzards Battle.net machen nur 18 Prozent aus und sind damit gleichauf mit der Indie-Plattform Itch.io. Der Humble Store steht bei 17 Prozent, GOG bei 14 und der relativ neue Discord-Store nur bei 6 Prozent.

GS-Plus-Report: Der Steam-Exodus - Mal Dampf ablassen?

Steam verspricht den größten Verkaufserfolg

Interessant ist auch, dass laut der Umfrage bei 55 Prozent der Entwickler, deren Spiele auf Steam vertrieben wurden, laut deren Aussage auch 75 Prozent oder mehr der Verkäufe von Steam kamen.

Entwickler, die auf GOG, Discord oder Humble vertreiben, gaben diese jedoch selten als große Erfolgsquelle an. Hier lohnten sich Publisher-Vertriebsplattformen (36 Prozent), Entwicklerwebseiten (41 Prozent) und Itch.io (29 Prozent) mehr. Auf der offiziellen Webseite der GDC könnt ihr die komplette Umfrage nachlesen.

Die aktuell wohl größte Konkurrenz für Steam kam in der Umfrage aber nicht zur Sprache: Der Epic Store. Der lockt mit besonders günstigen Konditionen - Entwickler erhalten hier 88 Prozent der Umsätze. Zudem tummelt sich hier nicht nur das extrem erfolgreiche Fortnite, auch Ubisoft-Spiele wie The Division 2 werden in Zukunft im Epic Store und nicht auf Steam landen. Eine komplette Liste findet ihr hier.

Steam hat dafür jüngst seine Abgaben zumindest etwas gelockert - besonders erfolgreiche Spiele müssen keine 30 Prozent mehr zahlen. Außerdem sind für 2019 viele Änderungen wie eine neue Bibliothek und ein Trust-System geplant.

Die Umfrage der GDC liefert auch Erkenntnisse zu der Bedeutung des PCs als Spieleplattform im Vergleich zu Mobilgeräten und den Konsolen, über die wir euch in einer separaten News genauer informieren.

Angriff auf Steam - Warum der Epic Store die erste echte Konkurrenz für Valve ist (Video) Video starten 14:31 Angriff auf Steam - Warum der Epic Store die erste echte Konkurrenz für Valve ist (Video)

Quelle: Gamesindustry.biz

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