Steam-Konkurrenz von den Fortnite-Machern - Im Epic Games Store verdienen Entwickler 88% vom Umsatz

Epic Games startet 2019 eine Steam-Konkurrenz. Mit besseren Raten für die Entwickler, will der Fortnite-Entwickler den Platzhirsch vom Thron schubsen.

Der Fortnite-Entwickler Epic Games startet eine eigene Steam-Konkurrenz. Der Fortnite-Entwickler Epic Games startet eine eigene Steam-Konkurrenz.

Steam, UPlay, EA Origin, Battle.net, Windows Store. Heutzutage scheint jeder Entwickler oder Publisher seinen eigenen Online-Store zu brauchen. Den nächsten Eintrag in die immer länger werdende Liste macht der Fortnite-Entwickler mit dem »Epic Games Store«. Die Besonderheit: Statt wie beim großen Platzhirsch Steam den Entwicklern nur 70 Prozent des Umsatzes zu geben, gewährt Epic ihnen 88 Prozent.

Aktuell dürfte eine gute Zeit sein, eine Steam-Konkurrenz anzubieten. Immerhin sorgte eine Änderung an Valves Distributionsplattform erst vor kurzem für teilweise erhitzte Gemüter unter Independent-Entwicklern: Wer als Entwickler oder Publisher mit seinem Produkt eine bestimmte Summe einspielt, muss einen prozentual geringen Anteil an Valve abgeben. Für kleinere und unabhängige Studios ist der geplante Store des Studios hinter Fortnite damit durchaus interessant. Und dank des Battle-Royale-Spiels dürfte der neue Online-Shop auch direkt eine große Nutzerbasis haben.

Mehr Geld für die Entwickler, und wahlweise ohne DRM

Schon nächstes Jahr soll der Epic Games Store starten. Zu Beginn werdet ihr hier eine Reihe von PC und Mac-Spielen finden. In Zukunft will Epic das Angebot aber auf weitere Titel und Plattformen - wie zum Beispiel Android - ausweiten. Ausgesperrt wird niemand: Spiele mit der Unreal Engine sparen sich allerdings noch zusätzlich die 5 Prozent Lizenzgebühren für die Engine, wenn sie über Epics eigenen Store verkauft werden.

Im Store von Epic verdienen Entwickler mehr als auf Steam. Im Store von Epic verdienen Entwickler mehr als auf Steam.

Den aktuellen Plänen nach hat Epic nicht vor, den Shop um soziale Komponenten wie Streaming zu erweitern. Auch Store-DRM wird es nicht geben. Die Entwickler können aber ihre eigenen Anti-Piraterie-Maßnahmen verwenden. Zudem habt ihr ein 14-tägiges Rückerstattungsrecht.

Einige Aspekte des neuen Shops richten sich stark nach den Firmen: So haben die Spieleproduzenten das komplette Verwaltungsrecht auf den Unterseiten zu ihren eigenen Titeln. Entsprechend werden dort auch keine Konkurrenzprodukte beworben, welche für die Kunden möglicherweise interessant sind.

Am 6. Dezember will das Team auf den Game Awards bereits mehr Infos zu der neuen Plattform bekannt geben.

Streaming und Linux: So kämpft Valve um seine Kunden

Für die Käufer dürfte der Konkurrenzkampf unter den digitalen Distributionsplattformen etwas Gutes sein. Immerhin müssen sich die Firmen so überlegen, wie sie ihre Nutzer halten können. Bei Valve scheint das derzeit ein Vorstoß in Richtung Linux-Gaming zu sein.

Der Steam-Exodus - Mal Dampf ablassen? (Plus)

Vor einigen Monaten startete der Half-Life-Entwickler »Steam Play«: Eine Möglichkeit, Windows-Spiele ohne Probleme auf Linux starten und spielen zu können. Dafür kommt ein Programm namens Proton zum Einsatz, das wiederum eine Weiterentwicklung des Compatibility-Layers Wine ist. Mehr als 3.000 Steam-Spiele lassen sich so bereits mehr oder weniger problemlos auf Linux spielen.

Zudem konzentriert sich Valve auf Streaming. Nachdem man die Hardware-Version von Steam Link - eine Box, mit der ihr eure PC-Spiele auf euren Fernseher streamen könnt - einstellte, veröffentlichte der Steam-Entwickler erst kürzlich die Steam Link Software für Raspberry Pi. Interessenten können sich so also relativ simpel ein eigenes Steam Link zusammenbauen. Auf Android gibt es eine entsprechende App, die es euch erlaubt, eure PC-Spiele auf dem Smartphone inklusive Touch-Controller zu spielen.

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