Wie viel wird künstliche Intelligenz am Arbeitsplatz in Entwicklungsstudios genutzt? Welche Abteilungen sind besonders betroffen? Und sind damit überhaupt alle einverstanden?
Diese und viele weitere Fragen wurden an Menschen innerhalb der Videospielindustrie geschickt - und die daraus entstehenden Ergebnisse der State of the Game Industry 2024 sind durchaus interessant.
31 Prozent der Befragten nutzt ChatGPT und Co.
3.000 Menschen haben an der großangelegten Umfrage teilgenommen. 31 Prozent davon geben an, generative KIs wie ChatGPT, DALL-E und Co. für ihre Arbeit zu nutzen. 18 Prozent verwenden diese zwar nicht selbst, aber manche ihrer Kollegen schon.
Daraus würde sich ein überraschend hoher Schnitt von 49 Prozent an Studios ergeben, die generative KIs am Arbeitsplatz nutzen. Jedoch geht aus der Umfrage nicht hervor, ob und wie viele der 3.000 Befragten bei der gleichen Firma arbeiten - diese 49 Prozent sind also mit Vorsicht zu genießen.
Wichtig ist außerdem, dass davon nur ein vergleichsweise geringer Teil für kreative Prozesse reserviert ist. Die 31 Prozent der Befragten, die KIs nutzen, sollten zusätzlich ihr Arbeitsgebiet angeben. Darin zeigt sich, dass Menschen im Bereich Game Design, Audio, Visual Arts und auch Autoren deutlich weniger KIs nutzen als Finanz-, PR und Produktionsabteilungen.
Manche Studios geben auch vor, ob gewisse KIs genutzt werden sollten - diese Arbeitsplätze sind aber deutlich in der Minderheit. 32 Prozent geben an, es gebe keine Vorgaben, während nur 12 Prozent keinerlei generative KIs nutzen dürfen. Bei 7 Prozent hängt das von der KI ab.
Vier von fünf Befragten haben ethische Bedenken
Auch wenn KIs offenbar häufig genutzt werden, sind ethische Bedenken bei den Befragten laut. 42 Prozent sind sehr besorgt, 42 weitere Prozent sind etwas besorgt. Lediglich 12 Prozent haben keinerlei Skrupel, was generative KI in der Videospielindustrie angeht.
Bei der Frage zur allgemeinen Auswirkung von KI im Spiele-Business sind die Ergebnisse viel gemischter: 21 Prozent sind von einer positiven Auswirkung überzeugt, während 18 Prozent das Gegenteil sehen. Mit 51 Prozent sind die meisten der Meinung, es wird Vor- und Nachteile geben.
Die Befragten aus den Bereichen Business, Marketing und Programmierung sehen eher die positiven Aspekte, während für Autoren, Visual Artists und Personen in der Qualitätssicherung die negativen Seiten stärker ausfallen.
Die Umfrage hat sich übrigens nicht nur auf KI-Themen beschränkt, auch weitere spannende Infos zur Spieleindustrie stecken hier drin. Beispielsweise ist das Interesse an NFTs und Cryptowährung im Vergleich zum Vorjahr um 27 Prozent gesunken.
Bei den häufigen Crunch-Vorwürfen ist die Arbeitszeit natürlich auch einen Blick wert: 36 Prozent arbeiten durchschnittlich mehr als 40 Stunden, im Vorjahr waren es zwei Prozent mehr. Bei der maximalen Stundenwoche in den letzten zwölf Monaten ist der Vergleich zum Vorjahr recht erfreulich. Knapp 14 Prozent weniger Menschen mussten 2023 über 50 Stunden arbeiten.
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