Eve Online - Statt Ban: Weltraum-Zwangsarbeit für Cheater in China

Wer auf den chinesischen Servern in Eve Online cheatet, darf seinen Bann im Gefängnis abarbeiten. Hier schürfen die Betrüger wertlose Mineralien.

So könnten Gefängnisse für Cheater in Eve Online aussehen. So könnten Gefängnisse für Cheater in Eve Online aussehen.

Früher gab es interessante Kopierschutzmechanismen. Zum Beispiel produzierte die Eisenschmelze in Die Siedler 3 nur noch Schweine, wenn man versuchte das Spiel mit einer Kopie zu spielen. In Batman: Arkham Asylum hingegen konnte Batman einfach nicht gleiten.

Heutzutage benutzt manch Entwickler ähnliche Methoden, um Cheater zu bestrafen. Titanfall beispielsweise bannte Betrüger nicht einfach, sondern ließ sie gegen andere Wallhack- und Aimbot-Nutzer antreten. Ein ziemlich faires Matchmaking also: Wenn alle cheaten, cheatet keiner.

Wie einige Dataminer herausgefunden haben, wird auch CCP kreativ, was das Bestrafen von Betrügern angeht. Einigen Textzeilen nach zu urteilen dürfen Cheater in Eve Online bald ihren Bann im Ingame-Gefängnis abarbeiten. Zumindest in China.

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Virtuelles Gefängnis

Bisher teilte die Ban-Meldung in Eve Online lediglich mit, dass man gebannt wurde. Wie Dataminer herausfanden, wird diese in Zukunft um eine Zeile erweitert, die besagt, dass die Strafe des Charakters beim nächsten Einloggen beginnt. Außerdem gibt es einen weiteren Eintrag, der verkündet, wenn diese Strafe beendet ist.

"{[character]characterID.name} has received a penalty sentence. As a result your client has been disconnected. The sentence will start next time {[character]characterID.name} is logged in. {displayReason}"

"{[character]characterID.name} has been released from penalty. As a result your client has been disconnected."

Die genannte Strafe scheint Bergbauarbeit zu sein. Alltagswerk für manchen Spieler von Eve Online. Wieso ist das also eine Strafe? Einfach: In den Dateien fanden Dataminer ein neues Mineral, das keinerlei Wert besitzt. Das werden die Cheater voraussichtlich abbauen müssen. Um einen Bann aufzuheben müsst ihr also stundenlang wertlose - und von manchen Spielern auch als sehr langweilig angesehene - Arbeit verrichten.

Kotaku fragte diesbezüglich bei CCP an. Der Entwickler anwortete, dass diese Änderung ausschließlich auf dem chinesischen Server von Eve Online zusammen mit dem Neustart des Spiels unter NetEase kommen wird.

Wer in China gegen die Regeln von Eve Online verstößt, darf in Zukunft also klischeehaft Steine kleinhauen, um sich wieder in die Spieler-Gesellschaft zu integrieren.

Handel von Echtgeld in China erlaubt

Eine weitere Änderungen des Clients, die für Aufsehen sorgte, betrifft den Handel mit Echtgeld innerhalb des MMORPGs. Während das auf dem westlichen Server streng untersagt ist, bekommt die chinesische Version des Spiels ein eigenes Interface, um Echtgeld in die Ingamewährung ISK umzuwandeln und auch wieder zurück.

CCP_Peligro äußerte sich zu der Thematik auf Reddit und erklärte, dass das in China Standard ist und diese Änderung nicht auf den westlichen Server Tranquility kommen wird. Auch sei man weiterhin darum bemüht, Botter zu erkennen und zu bannen.

Apropos Botter: Gut möglich, dass man hauptsächlich diese in den neuen Gefängnissen antreffen wird. Immerhin werden sie seit jeher dazu eingesetzt, um die für viele langweilige Bergarbeit zu umgehen und dennoch die wichtigen Mineralien zu erhalten. Stellt sich nur die Frage, wo dann noch die Bestrafung bleibt.

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