Seite 6: Fallout 4 im Test - Ein heikler Deal

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Der Dörfer- und Häuserbau

Und das war immer noch nicht alles, es gibt ja noch den Baumodus. Wie vorab groß angekündigt darf ich nun in Fallout 4 - an bestimmten, vorgegebenen Bauplätzen - eigene Häuser und sogar ganze Dörfer hochziehen. Das ist sogar storytechnisch sinnvoll, so rekrutiere ich nämlich neue Mitglieder für meine Minutemen-Miliz und schalte deren spätere Story-Missionen frei. In den Dörfern wiederum muss ich für Nahrung, Wasser, Strom, Verteidigung und Schlafplätze sorgen, was natürlich entsprechende Bauten voraussetzt. Außerdem teile ich durch errichtete Funktürme angelockte Siedler zum Arbeiten ein, etwa auf dem Tomatenfeld oder als Wachposten.

Den Bewohnern unserer Siedlungen dürfen wir Handelsrouten und Jobs zuweisen. Den Bewohnern unserer Siedlungen dürfen wir Handelsrouten und Jobs zuweisen.

Mit dem Perk »Lokaler Anführer« kann ich zudem Händlerbuden hochziehen und Handelsrouten zwischen meinen Siedlungen einrichten. Letztere sorgen dafür, dass ich in jeder Siedlung, die zum Handelsnetz gehört, auf die Materialvorräte aller Siedlungen zurückgreifen kann. Anfangs muss ich hingegen mit dem lokalen Baumaterial zurechtkommen und beispielsweise lokale Autowracks zu Stahlstücken und Möbel zu Holzleisten zerlegen. Was aber ebenfalls nur im bebaubaren Bereich geht.

Wirklich sinnvoll werden die Handelsrouten beim Ausrüsten von Waffen und Rüstungen sowie beim Bau fortschrittlicher Geschütztürme und Terminals. Wenn der dringend benötigte, aber höchst seltene Schaltkreis in einer Werkstatt am anderen Ende der Welt liegt, müsste ich ihn sonst nämlich erst mal von dort holen. Per Warenroute kann ich hingegen von jeder Siedlung darauf zugreifen - und muss auch selbst weniger Material mit mir herumschleppen.

Fallout 4 - Guide zum Baumodus #2: Wir bauen uns eine Bar aufs Dach. Video starten 4:55 Fallout 4 - Guide zum Baumodus #2: Wir bauen uns eine Bar auf's Dach.

Ein Ingenieur hat's schwör

Grundsätzlich macht mir der Häuserbau auch großen Spaß - ich habe halt einfach das Minecraft-Gen! Beim Testen hatte ich mir einmal fest vorgenommen, um Mitternacht ins Bett zu gehen - nur um dann weiter bis halb vier Uhr nachts an meinem Eigenheim zu basteln. Es gibt zwar nicht überragend viele Bauteile, mir gefällt trotzdem, dass ich frei herumbasteln darf. Ich kann sogar Leuchttafeln errichten, die selbst programmierte Pixelbildchen anzeigen oder in Farbmustern blinken. Und es gibt kaum eine befriedigendere Belohnung für all das Erforschen und Kämpfen, als mit der Beute ein eigenes, gemütlich eingerichtetes Zuhause zu errichten.

Allerdings ist all das schon allein mit dem Gamepad umständlich. Denn die Bauteile »rasten« nicht immer richtig ein, oft passt nicht alles so zusammen, wie ich's gerne hätte. Da ist viel Herumprobieren gefragt, viel millimeterweises Verrücken, mithin viel Flucherei. Da kann man Videos und Bilder von verschachtelten Hütten, die sich an einem alten Leuchtturm emporwinden, noch so cool finden-bis man das in Fallout 4 selbst gebaut hat, fließen viel Schweiß und Tränen den Charles River hinunter. Weniger geduldige Spieler werden da schnell das Handtuch werfen, zumal Fallout 4 verdammt wenig erklärt - nicht nur im Baumodus, sondern generell. Viel zu oft muss sich im Hilfemenü herumsuchen, uns selbst das hilft nicht immer.

Eigenheim Home Sweet Home: Wir bauen uns ein Haus. Das bringt spielerisch wenig; wer Bastelei à la Minecraft mag, kann sich damit aber stundenlang beschäftigen. Blöd nur, dass das Eigenheim immer aussieht wie eine Bruchbude – aber so ist das in der Endzeit eben.

Inneneinrichtung Das Herumbasteln am Eigenheim macht Spaß, auch die Inneneinrichtung muss natürlich stimmen. Die Bauteile passen allerdings nicht immer perfekt zusammen, wir müssen viel herumschieben und -probieren.

Dass ich grundsätzlich aus der Ego-Perspektive bauen muss, trägt auch nicht gerade zur intuitiven Bedienbarkeit bei, es gibt keine übersichtliche, externe Baukamera. Das ist schon alleine deshalb umständlich, weil ich mit demselben Gamepad-Knopf etwas aus dem Baumenü wähle, mit dem ich es auch in der Spielwelt aufhebe. Was dazu führt, dass ich von allen anwählbaren Gegenständen wegschauen muss, bevor ich drücke. Sonst klicke ich eben nicht im Baumenü, sondern verrücke Wände und Möbel.

An der Gatling-Kanone eines Vertibirds zerlegen wir einen Supermutanten-Behemoth. An der Gatling-Kanone eines Vertibirds zerlegen wir einen Supermutanten-Behemoth.

Aber das ist noch gar nichts gegen die PC-Steuerung - dabei wäre die Maus das perfekte Werkzeug für Endzeit-Bauherrn! Doch nix da. Statt Häuserteile, Wände & Co. einfach per Klick auf dem Menü zu wählen, muss ich mit den Pfeiltasten (ja, nicht WASD, den Pfeiltasten!) durch die Liste schalten. Und das gewählte Item platziere ich dann auch nicht per Klick, sondern mit der »Benutzen«-Taste, standardmäßig »E«. Mit den Maustasten - Achtung, der ist gut! - mit den Maustasten lassen sich Gegenstände nur rotieren! Im und gegen den Uhrzeigersinn, je nach Rechts- oder Linksklick! Lächerlich! Und auch hier: Zwar lassen sich allerlei Tasten umbelegen, genau das aber nicht. Auch die Pfeiltastenpflicht für das Baumenü darf ich nicht ändern. Mir ist absolut unverständlich, wie Bethesda so wenig Hirnschmalz in diese Umsetzung stecken konnte. Mir jedenfalls hat das Bauen auf dem PC schnell so genervt, dass ich dafür ein Gamepad an den Rechner angeschlossen habe.

Und das, liebes Bethesda, war bislang kein Teil unseres Deals. Umständliche Menüs, schön und gut. Aber so einen Quatsch hätte ich nicht erwartet. Und wagt es nicht, darauf hinzuweisen, dass das ja durch Mods sicher besser werden dürfte. Modbarkeit ist super, keine Frage, es ehrt euch sehr, dass ihr diese Möglichkeit wieder anbieten wollt (noch gibt es die Mod-Tools nicht). Aber für eine reibungslose Umsetzung eines Spiels seid immer noch ihr verantwortlich, nicht eure Community.

Fallout 4 - Guide zum Baumodus #3: Lampen, Computer, Todesfallen - Alle Grundlagen zur Elekrtik Video starten 9:16 Fallout 4 - Guide zum Baumodus #3: Lampen, Computer, Todesfallen - Alle Grundlagen zur Elekrtik

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