Seite 2: Fallout 76 - Atomwissenschaftler zum Spiel: »Es wäre gefährlicher, im Bunker zu bleiben«

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Fröhlich durchs Ödland spazieren? Ein Kernphysiker klärt Fragen zu Fallout. Fröhlich durchs Ödland spazieren? Ein Kernphysiker klärt Fragen zu Fallout.

RAD-Verstrahlung durch gefundene Nahrung?

Wir kennen das: Man hat mal wieder vergessen, aufbereitetes Wasser zu kaufen und soeben den letzten Stimpak verbraucht. Jetzt bleibt in Fallout 4 nichts mehr anderes übrig, als die gefundenen Leckereien namens Cram, Nuka-Cola oder Zuckerbomben zu schnabulieren, was zur Verstrahlung des Spielcharakters führt. Auch in der Wildnis gejagte Tiere tragen im Spiel teils große Strahlung in sich. Doch wie realistisch ist das? Würde sich Radioaktivität tatsächlich in Lebensmitteln und Tieren niederschlagen?

Eingedoste Nahrung wäre nach Schätzung des Kernphysikers »wohl okay«. Er verweist darauf, dass man Radioaktivität in der Lebensmittelindustrie gezielt einsetze, um Lebensmittel zu konservieren. Eine große Gefahr sieht er dagegen in der Strahlung ausgesetzten lebenden Tieren. Als Nahrung aufgenommen würden sie die Strahlung direkt in den Menschen übertragen.

"Was dir Sorgen machen müsste, ist, Fleischstücke zu essen, oder Kühe, die in den drei oder sechs Monaten nach dem Angriff auf den Feldern weiden mussten."

Nach der Katastrophe von Tschernobyl wurde ein Anstieg von Schilddrüsenkrebs auf ein radioaktives Isotop zurückgeführt, das durch Kuhmilch übertragen wurde. »Es gibt sicherlich einen statistischen Anstieg von Schilddrüsenkrebs bei jungen Menschen nach Tschernobyl, aber tatsächlich ist fast niemand daran gestorben«, sagt Regan. »Es ist behandelbar.«

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Sind Mutanten-Tiere wahrscheinlich?

Todesklauen und Mirelurks geben der Fallout-Serie ihren typischen Horror, denn ersteres ist wirklich ein gefährliches Vieh. Zu gerne möchte man derartige Monstrositäten als völligen Quatsch abtun. Kaum vorstellbar, dass Radioaktivität so fundamental in das tierische (und menschliche) Genom eingreift. Auch Fallout 76 hat natürlich wieder schier unglaubliche Bestien zu bieten, beispielsweise das oben gezeigte Riesen-Faultier (gabs so ähnlich wirklich mal) oder ein geflügeltes, feuerspuckendes Drachenbiest.

Der Kernphysiker Paddy Regan legt den aktuellen Stand der wissenschaftlichen Forschung dar: Genetische Veränderungen durch Radioaktivität sind zwar Realität, tatsächlich setzen sich in der Natur aber die gesunden Gene durch. Dass es ein mutiertes Gen schafft, über Generationen fortzubestehen, ist äußerst unwahrscheinlich.

"Wenn eine Kreatur eine signifikante Strahlungsmutation aufweist, bedeutet das in der Regel, dass sie sich nicht vermehrt."

Somit haben wir in der Fallout-Serie zumindest einen wesentlichen Punkt, der völlig aus der Fantasie gegriffen ist. Und das ist auch gut so, denn der Spielspaß wäre sicher nicht so groß, wenn wir in Fallout 76 statt gegen Mirelurks und Todeskrallen gegen Krabben und Chamäleons kämpfen würden. Und Spielspaß ist bei Videospielen, bei aller Liebe für den Realismus, meistens eben doch wichtiger.

Fallout 76 - West Virginias Mythen und Monster (Plus)

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