Manche Spiele sind wahre Grafikbomben: Sie beeindrucken uns mit spektakulären Explosionen, detaillierten Wäldern oder Charaktermodellen, die fast schon gruselig lebensecht aussehen. Andere wiederum setzen auf ausgeklügeltes Gameplay, etwa flüssige Kampfmanöver oder strategischen Tiefgang. Und dann gibt es da noch Spiele wie Wordle - die sind gelebter Minimalismus.
Einige von euch werden es schon selbst ausprobiert haben, andere fragen sich, warum tausende gerade bunte Kästchen bei Twitter posten. Wir erklären euch, was hinter dem simplen, aber genialen Minigame steckt und warum es gerade riesige Erfolge feiert.
Wer oder was zum Geier ist Wordle?
So spielt man: Wordle ist ein Logik-Rätsel, sieht erstmal aus wie Sudoku und erinnert spielerisch ein bisschen an Hangman. Ihr müsst innerhalb von sechs Versuchen erraten, welches (englische) Wort mit fünf Buchstaben gesucht wird. Dazu tippt ihr ein beliebiges mögliches Wort ein und bekommt farblich codierte Hinweise, ob ihr schon richtige Buchstaben und deren Positionen erraten habt. Anhand dieser Informationen arbeitet ihr dann schrittweise die Lösung heraus.
Hier könnt ihr direkt eine Runde spielen: Dieser Link führt euch auf die Wordle-Seite
Alle 24 Stunden wird ein neues Rätsel verfügbar. Und alle Spieler suchen nach dem gleichen Wort - das macht einen großen Reiz von Wordle aus. Ihr könnt nämlich ganz einfach via Twitter teilen, wie schnell ihr drauf gekommen seid. Schlauerweise wird das Ganze abstrakt mit farbigen Kästen dargestellt, damit ihr anderen nicht den Spaß verderbt. Meistens diskutiert die ganze Community dann darüber, wie einfach (oder fies!) das Wordle diesmal war.
Manche haben sogar eine Kombination aus dem entspannten Aufbauspiel Townscaper und Wordle für sich entdeckt und zeigen ihre Ergebnisse lieber gleich in Gebäudeform:
Link zum Twitter-Inhalt
Wordle ist seit Oktober 2021 für jeden kostenlos verfügbar und hat sich innerhalb weniger Monate zum richtigen Hype-Spiel entwickelt. Jetzt hat sogar die New York Times zugeschlagen.
Wie erfolgreich ist Wordle inzwischen?
Vom Geheimtipp zur Millionenmarke: Wordle verzeichnet inzwischen rund 3 Millionen Spieler. Mal zum Vergleich: So viele Spieler hatte Forza Horizon 5 am Release-Tag, was als absoluter Traumstart galt.
Erschaffen hat das Kult-Phänomen ein einzelner Software Engineer aus Brooklyn: Josh Wardle. Der hat damit jetzt auch ordentlich Gewinn gemacht, indem er das Spiel an die New York Times verkauft hat. Das Magazin betreibt ein eigenes Spiele-Abo mit Kreuzworträtseln und ähnlichen kleinen Spielen. Für welchen Betrag Wordle den Besitzer wechselte, ist nicht genau bekannt, es handelte sich laut NYT um eine niedrige, siebenstellige Summe.
Was ändert sich durch den Verkauf? Erstmal nichts, Wordle bleibt bis auf weiteres kostenlos und frei zugänglich. Auch am Spielprinzip soll sich nichts ändern. Allerdings könnte die NYT in Zukunft durchaus irgendwelche Schritte zur Monetarisierung einführen, vielleicht, indem Wordle doch noch hinter ein Abo gezogen wird oder Abonnenten zusätzliche Rätsel knacken dürfen. Das ist aber erstmal nur reine Spekulation.
Falls Wordle stattdessen von einem Entwicklerstudio übernommen worden wäre, hätten wir es vielleicht als Minispiel im Spiel gesehen. Ob es sich einen Platz in Saschas Liste verdient hätte?
Was haltet ihr von Wordle? Rätselt ihr selber eifrig mit oder lässt euch das Minigame komplett kalt? Teilt ihr die Meinung von Chefredakteur Heiko und seht hier einen inoffiziellen Nachfolger von Mastermind? Schreibt uns gerne in den Kommentaren!
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