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FIFA 14 - Test-Video zum EA-Fußballspiel
Es war eine typische Electronic-Arts-Ankündigung, gefolgt vom nachvollziehbaren Aufschrei: Obwohl moderne PCs locker mit der Rechenkraft der Xbox One und der Playstation 4 mithalten können, verwendet die Windows-Version von FIFA 14 im Gegensatz zu den Next-Generation-Fassungen nicht die neue Ignite-Engine. Auf deren Fortschritte in punkto Grafik und KI müssen wir also verzichten; Electronic Arts geht offensichtlich immer noch davon aus, dass die Mehrzahl der PC-Kicker vor besseren Taschenrechnern sitzt, auf denen das »neue« Fifa 14 nicht liefe.
Da dürfen sich Windows-Spieler schon mal wie Kunden zweiter Klasse fühlen, zumal EA schon für die PC-Portierung der letzten Konsolen-Engine drei Jahre gebraucht hat. Was also darf man erwarten von diesem Fifa 14, von einem Fußballspiel, das spätestens zum Start der neuen Konsolen Ende November schon wieder veraltet ist?
Man darf, das ist die Überraschung, einiges erwarten, denn EA hat sich nicht damit begnügt, einfach nur Kader und Trikots zu aktualisieren - obwohl sich die Mutter aller Goldesel wohl auch ohne spielerische Neuerungen besser verkaufen würde als Hummels-Trikots zwischen Huckarde und Brackel. Doch tatsächlich bietet Fifa 14 auf dem PC derart spürbare Fortschritte, dass sich Bildschirmkicker ganz schön umstellen müssen. Da könnte man EA fast schon für den Verzicht auf die Next-Gen-Engine verzeihen. Aber wirklich nur fast.
Origin-Zwang
Wer Fifa 14 auf dem PC spielen möchte, muss zwingend ein Konto bei Electronic Art's Online-Dienst Origin anlegen und das Spiel damit verknüpfen. Danach läuft das Rasenschach auch im Offline-Modus, lässt sich aber nicht mehr weiterverkaufen.
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Slowdown
Wer Fifa 13 kennt, dem wird beim ersten Kontakt mit dem neuen Ableger als erstes die heruntergedrehte Spielgeschwindigkeit. Das verlangsamte Grundtempo gibt uns spürbar mehr Zeit, über Spielzüge nachzudenken, zu dribbeln, Flanken und tödliche Pässe zu planen. Aber auch um die Abwehr richtig zu platzieren. Das kann für den Angreifer mitunter richtig unangenehm werden, wenn die Verteidiger komplett dicht stehen und jeder Passversuch am Bein eines Gegenspieles endet. Vor allem die Zweikampf-Taste (»B« auf dem Xbox-360-Gamepad, mit dem wir Fifa 14 auf dem PC getestet haben) ist in der Verteidigung wie im Laufduell sehr hilfreich.
Anders als in der Demo gibt es im fertigen Spiel auch keine Mikro-Ruckler mehr, nur bei der Warmspiel-Sequenz vor einem Match kam es während unseres Tests vereinzelt zu leichten Stotteren, die allerdings kaum bemerkbar sind. Das neue Spielgefühl kommt dementsprechend sehr gut rüber.
So fallen auch Tempowechsel deutlicher aus: Geben wir mit dem ballführenden Spieler per Schultertaste Gas, zieht auch die Spielgeschwindigkeit ordentlich an. Vorausgesetzt, der Kicker ist auch im wahren Leben ein flinker Flitzer. Die Unterschiede zwischen schnellen und eher langsamen Spielern sind nämlich noch einen Tick deutlicher zu spüren: Dortmunds Neuverpflichtung Pierre-Emerick Aubameyang etwa hat Werte jenseits der 90 in Beschleunigung und Laufgeschwindigkeit - da dürfte selbst Sprintstar Usaine Bolt einen Schrecken bekommen. Die meisten Verteidiger haben gegen Aubameyang im Sprintduell keine Chance. Wie in echt eben.
Aber: Auch etwas langsamere Stürmer schlüpfen im Sprintduell oft an Abwehr- und Mittelfeldspielern vorbei, weil diese in vielen Fällen arg niedrige Beschleunigungs- und Höchstgeschwindigkeits-Werte haben. Gut, Tempounterschiede zwischen Spielern und damit auch Mannschaften gab es vorher schon, das ist nichts Neues. In Fifa 14 fallen diese Differenzen aber krasser aus. Teilweise zu krass für unseren Geschmack: Wenn etwa Schweinsteiger in Fifa 14 eine lahme Krücke ist und kaum einen Zweikampf im Laufen gewinnt, frustriert das etwas. Hier sollten die Macher noch mal übers Balancing drübergehen.
Noch deutlicher klafft die Geschwindigkeitslücke bei Partien zwischen Mannschaften aus der ersten und zweiten Bundesliga. Solche Matches muten dann (bei etwa gleich guten Spielern am Controller) wie Pokalspiele mit Dreiklassenunterschied an: Einer ist nur mit Verteidigen beschäftigt, während der andere einen Dauersturm aufs Tor veranstaltet. Klar gibt es auch in der Realität (Klassen-)Unterschiede zwischen den Vereinen, so stark wie in Fifa 14 fallen die aber nur sehr selten aus, da die »Kleinen« gerade gegen die »Großen« in der Regel immer 110 Prozent geben.
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