Fortnite - Twitch-Rekordhalter Ninja streamt nicht mit Frauen, um seine Privatsphäre zu schützen

»Ich spiele nicht mit weiblichen Gamern«, verkündet der Fortnite-Streamer Tyler »Ninja« Blevins, denn dadurch würde seine Ehe gefährdet. Sein Statement stößt sowohl auf große Kritik als auch auf Verständnis.

Ninja möchte nicht mit Frauen spielen, allerdings hat das seiner Meinung nach nichts mit Sexismus zu tun. Ninja möchte nicht mit Frauen spielen, allerdings hat das seiner Meinung nach nichts mit Sexismus zu tun.

Mit einer deutlichen Absage an alle Spielerinnen auf Twitch sorgt der Fortnite-Rekord-Streamer Tyler »Ninja« Blevins aktuell für großen Aufruhr im Netz. Vor Kurzem verkündete der 27-Jährige nämlich: »Ich spiele nicht mit weiblichen Gamern«.

Der Grund für seine strikte Stream-Politik sei das hysterische Verhalten der Community. Sobald er mit einer Frau spielen würde, kämen sofort Gerüchte auf, dass zwischen ihm und seiner Stream-Partnerin mehr als nur eine professionelle oder freundschaftliche Beziehung bestehen könnte. Gegenüber Polygon beklagt Ninja:

"Wenn ich ein Gespräch mit einer weiblichen Streamerin führe, während wir miteinander spielen, und dabei auch nur der leisesten Hauch eines Flirts mitschwingt, dann wird das sofort aufgegriffen und auf alle anderen Videos von uns übertragen."

Da der US-Amerikaner allerdings seit einem Jahr mit der ebenfalls auf Twitch berühmten Streamerin Jessica »Jghosty« Blevins verheiratet ist, möchte er zum Wohle und zum Schutz seiner Ehe solche Gerüchte gar nicht erst zulassen: »Der einzige Weg um diesen Klatsch zu vermeiden, ist gar nicht erst mit ihnen zu spielen.«

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Zuspruch und Kritik für Ninjas Keine-Frauen-Politik

Eben diese Entscheidung stößt zurzeit auf alle möglichen Reaktionen in sozialen Netzwerken. Gerade andere Twitch-Berühmtheiten zeigen Verständnis für Ninjas Aussagen.

Die Fortnite-Streamerin Rachel »Valkyrae« Hoffstetter twittert etwa, dass kleine Gerüchte wie »Ich habe gehört, er betrügt dich« eine Partnerschaft schwer belasten können. Deshalb sollte man Ninja gestatten, das Drama in seinem Leben so gering wie möglich zu halten. Gleichzeitig erkennt Valkyrae in den Worten Blevins keinerlei Sexismus.

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Die Streamerin Laura Lux twittert derweil, dass Ninja nur folgerichtig auf die toxische Twitch-Community reagiert. Würde Ninja gemeinsam mit einer Frau in einem Stream auftreten, würden die Fans sie sofort als seine »Side Bitch« abstempeln und sie mit Spamnachrichten und Trollereien belästigen.

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Auf der anderen Seite kritisieren viele aber auch, dass Ninjas Keine-Frauen-Politik sexistisch sei und weiblichen Spielerinnen nur noch mehr schaden würde.

Die Twitch-Streamerin Austen Marie schreibt auf Twitter zum Beispiel, dass natürlich niemand Ninja dazu zwingen kann, mit Frauen zu zocken. Aber seine Aussagen wären auch keinerlei Hilfe in Anbetracht dessen, dass auf Twitch ohnehin jede Frau als Objekt abgestempelt wird. Gerade weil Ninja so ein großes Publikum erreicht, hätte er laut Austen Marie lieber mal vorher über seine Worte nachdenken sollen.

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Streamerin Samantha Rae kann Ninjas Absicht und Bedenken zwar grundsätzlich verstehen, wenn allerdings jemand allein aufgrund ihres Geschlechts nicht mit ihr zusammenarbeiten möchte, findet sie das erniedrigend.

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Ninja verteidigt seine Aussagen

Inzwischen hat Tyler Blevins wiederum mit einem Twitter-Posting eine Antwort veröffentlicht, die sich an alle richtet, die seiner Meinung nach zu viel in seine Kommentare hineininterpretieren.

Er betont darin ausdrücklich, dass er absolut nichts gegen Spielerinnen habe und es ihm ausschließlich um Selbstschutz ginge. Er wollte ausschließlich auf Online-Belästigungen aufmerksam machen. Gleichzeitig beteuert er, dass er großer Fan von vielen Streamerinnen sei und bei öffentlichen Turnieren und Events gerne weiterhin gegen sie antreten wird:

"Mir ist klar, dass einige Leute meine Ansichten so verstehen, dass ich etwas gegen das Spielen mit Frauen hätte. Ich will aber noch einmal ganz deutlich machen, dass es mir nur um Online-Belästigungen geht und ich einfach nur versuchen möchte, eben diese so weit weg von unserem Leben zu halten wie möglich. So etwas betrifft alle Streamer, ganz besonders wenn sie ihre Beziehungen öffentlich machen. Ich wollte auf dieses Thema aufmerksam machen und meine Kommentare sollen auf keinen Fall als etwas anderes missverstanden werden. [...]

Wir sind Fans von allen möglichen Streamerinnen und Gamerinnen - curvyllama, juliatv und halieatisuto sind zum Beispiel einige von unseren Favoriten und wir rufen alle auf, sich ihre Kanäle mal anzuschauen. Ich freue mich bereits darauf, in künftigen Turnieren und Events alle möglichen Fortnite-Spieler kennen zu lernen und mit ihnen zu spielen."

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Die toxische Community bereitet allerdings nicht nur Streamern Probleme. Auch Spielentwickler beschweren sich immer häufiger über zunehmenden Hass auf Twitter und Co. Der Devolver-Gründer Mike Shepard erklärte zum Beispiel erst vor Kurzem: »Spieler sind großartig darin, totale Arschlöcher zu sein.«

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