G2A - Umstrittener Key-Reseller verkauft Spiele in Lootboxen

Der stark in die Kritik geratene Key-Reseller G2A steigt in den Glücksspielmarkt ein. Auf seiner Plattform verkauft der Anbieter nun Keys per Zufallprinzip als Lootboxen.

Key-Reseller G2A steht erneut in der Kritik. Nun steigt die Plattform in das Lootbox-System ein und vergibt Keys per Glücksspiel gegen Geldeinsätze. Key-Reseller G2A steht erneut in der Kritik. Nun steigt die Plattform in das Lootbox-System ein und vergibt Keys per Glücksspiel gegen Geldeinsätze.

Der Key-Reseller G2A stand bereits mehrfach in der Kritik. Vor allem Indie-Studios und Entwickler stehen mit dem oft durch unseriöse Aktivitäten auffallende Plattform auf Kriegsfuß. Nun bahnt sich die nächste Kontroverse an: G2A springen mit ihrem neuesten Produkt »G2A Loot« auf den lukrativen Lootbox-Hype auf und bieten Keys für Spiele per Zufallsprinzip an. Kunden können ab sofort Geld in sogenannte LP (Lootpoints) tauschen, um damit »Lootboxen« zu kaufen - Welches Spiel die Kunden für ihr Geld erhalten, wird per Glücksspiel ausgelost.

Eine Lootbox zu öffnen kostet je nach Inhalt und Auswahl der darin verlosten Spieletitel zwischen 5-100 Punkte. 100 Lootpunkte kosten 10 Euro. Der jeweilige Wert der Spiele wird vor der Verlosung aufgelistet und angezeigt. Die Boxen weisen unterschiedlich viele Spiele auf, von 3 bis hin zu 36 haben wir Beispiele auf der Webseite gefunden.

Per Glücksspiel zum neuen Spiel

Die Chance, für den eingesetzten Geld-Gegenwert ein Spiel zu erhalten, ist angeblich auf alle Titel im Lostopf gleich verteilt. Das Problem: Die Animation, die nicht nur zufällig an die rotierenden Bänder einer Slotmachine (»Einarmiger Bandit«) erinnert, lässt sich nicht »skillbasiert« anhalten, sondern stoppt zufällig nach dem Start. Ob und welche Algorithmen im Hintergrund aber auf die Verlosung wirken, lässt sich von außen nicht beurteilen oder einsehen. Nicht erst der CS:GO-Glücksspielskandal von vor ein paar Monaten hat gezeigt, dass solche Webseiten und Spiele manipuliert sein können. Aus Kundensicht kann man aktuell nur davor warnen, dieses System zu nutzen.

Das G2A-Produkt erinnert ein wenig an die Sale-Aktion »Piñata Wahnsinn 2017« von GOG.com. Auch in dieser Aktion bot der Anbieter den Kauf von Lootboxen (dort in Form von mexikanischen Pinatas) an, die nach dem Kauf per Zufall den Käufern ein vorher nicht bekanntes Spiel zulosten. Dort kostete jedes Zufallspaket einen Fixpreis von 2,69 Euro. Der Unterschied: Laut Angaben des Anbieters befand sich in den Kisten immer ein garantierter Wert von 5,39 Euro bis 45,99 Euro. Auch hier war von außen nicht einsehbar, wie die Berechnung des Zufalls geschah.

Mehr zum Thema:G2A & Co.: Wie Keyseller die Spieleindustrie verändern - Das Schlüsselproblem

Mit eigenen Keys teilnehmen

Die Tatsache, dass vor dem Kauf das Echtgeld per Kreditkartenabbuchung erst in die hauseigene Lootpoint-Währung eingetauscht werden muss, sorgt außerdem dafür, dass G2A bereits vor dem Kauf der Lootboxen das Geld in Besitz hat und überschüssige und nicht benutzte Punkte verfallen.

Auch User können übrige Keys in eigene Lootkisten schnüren und auf dieser Plattform anbieten. Doch auch das damit verdiente Geld wird nur in weiteren Lootpoints ausgegeben, so dass auch hier kein Geld an die User zurückfließt. Die alte Casino-Weisheit gilt auch hier: »Das Haus gewinnt immer«.

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