In der Weite: Das Feld des Feuers
Als Aegon Targaryen mit seinen Schwestern in Westeros einfiel, zogen ihm die Könige von Casterlystein und Rosengarten mit weit überlegenen Armeen entgegen - und steckten im sogenannten "Feld des Feuers" eine apokalyptische Niederlage gegen die Drachen der Targaryens ein. Diese Geschichte wiederholt sich in der neuen Folge. Dany hat genug von cleveren Tricks und entfesselt die schiere Macht ihrer Dothraki-Horden und ihres größten Drachen Drogon gegen die Armeen der Lannisters und der Weite.
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Was für eine der spannendsten Schlachten sorgt, die Game of Thrones je inszeniert hat! Vor allem, weil es anders als etwa in der Schlacht der Bastarde oder in Hartheim nicht gegen einen Feind geht, den wir liebend gern im Staub sehen würden. Nein, der Feind hier sind Jaime und Bronn! Um Jaime hatte ich keine Angst. Der wird kaum sterben, bevor seine Geschichte mit Cersei ihren Höhepunkt erreicht und er das Wissen um Joffreys Tod weitergeben kann. Aber ich wagte die ganze Schlacht über kaum zu atmen, so sicher war ich: Da kommt Bronn nicht mehr lebend raus!
Game of Thrones nutzt hier einen enorm cleveren Kniff. Dass Dany zum ersten Mal ihre voll ausgewachsenen Drachen zum Einsatz bringt, sollte ein glorreicher Moment sein. Darauf warten wir schließlich schon seit der ersten Staffel! Und durch all die Prüfungen, die sie seitdem bewältigen musste.
Da waren sie noch putzig: Wir haben lange drauf gewartet, die Drachen in all ihrer Pracht zu sehen.
Aber dann richtet sich diese mächtige Waffe gegen Figuren, die uns genauso ans Herz gewachsen sind. Und so fällt unser Blick viel stärker auf die Verwüstung und das schiere Grauen, das der Drache verbreitet. Was Game of Thrones gleichermaßen schonungslos und eindrucksvoll auf den Bildschirm bringt. Für mich war diese Schlacht die bislang beste Szene der Saison.
Und ich sage nie mehr etwas gegen Qyburns Ballisten! So simpel - geradezu dümmlich offensichtlich - diese Idee für eine "neue Waffe" zunächst schien, hier rettet sie tatsächlich Bronns Leben. In Folge 3 prahlte Dany noch, dass niemand ihren Drachen etwas tun könnte. Jetzt musste sie lernen, dass selbst das stärkste Monster verwundbar ist und dürfte künftig vorsichtiger vorgehen.
Die Schrecken des Krieges
Tyrions entsetzter Blick, als er sieht, was er da auf seine Landsleute - und seinen eigenen Bruder! - losgelassen hat, unterstreicht den Horror des Feuerfelds perfekt. Vor allem aber war das für mich die endgültige Bestätigung, dass die Serie Danys Image der edlen Retterin ganz bewusst in Zweifel ziehen will. Selbst ihre eigenen Unterstützer können kaum glauben, wie viel Elend ihre Invasion mit sich bringt.
Dothraki und Drachenfeuer fordern unzählige Todesopfer.
Gut, sie ließ sich davon abbringen, Königsmund in Brand zu stecken. Aber ihr Drache ist nichts anderes als eine Massenvernichtungswaffe. Tausende Soldaten gingen qualvoll zugrunde und die verbrannte Nahrung könnte leicht eine Hungersnot auslösen.
Besonders interessant fand ich hier Missandeis Bemerkung auf Drachenstein, dass sie Dany freiwillig und nicht allein wegen ihres Namens oder Titels folgt. Solche Treue ist das Zeichen einer wahrlich großen Herrscherin! Nur: In Westeros pfeift Dany exakt darauf - und verlangt Treue basierend auf nichts anderem als eben ihrem Namen und Titel. Wer nicht kuscht, wird eben Drachenfutter. Der Vorschau-Trailer für die nächste Folge deutet an, dass Tyrion und Varys versuchen werden, sie von einer anderen Strategie zu überzeugen.
Jaime und Bronn: Sieger der Herzen
Jaime dagegen konnte die ganze Episode hindurch glänzen. Erst als fairer Anführer, der Lord Tarly das Auspeitschen seiner Männer verbietet. Und dann als Held! Der sehenden Auges ins Maul eines Drachen reitet, um die Schlacht auf einen Schlag zu beenden. Aber der eigentliche Held der Folge ist Bronn. Der eigentlich so selbstsüchtige Söldner lässt nicht nur sein Geld liegen, auch er wirft sich mitten ins Drachenfeuer, um seinen Waffengefährten zu retten. Wer hätt's gedacht?
Mein größer Kritikpunkt an der Folge ist der lahme Cliffhanger zum Ende. Sowas hat Game of Thrones doch nicht nötig! Offensichtlich wird Jaime nicht einfach mir nichts, dir nichts absaufen. Also warum so abrupt aufhören? Die vorige Folge schaffte es doch auch mit Bravour, mit einem Paukenschlag zu enden, ohne uns so plötzlich hängen zu lassen. So bleibt unsicher, ob Bronn tatsächlich überlebt hat oder nicht doch vom Drachen versengt wurde. Aber ich glaube, die Serie hätte es klarer gezeigt, wenn das tatsächlich sein Ende gewesen wäre.
Viel interessanter ist für mich die Frage: Gerät Jaime nun in Gefangenschaft? Das würde auch ein Wiedersehen mit seinem Bruder Tyrion bedeuten. Deren Beziehung ist inzwischen mehr als schwierig. Einerseits verdankt Tyrion Jaime sein Leben und flüstert verzweifelt, dass er vor dem Drachen fliehen soll. Aber andererseits arbeitet er für die Mutter der Drachen, hat den Plan zur Eroberung Casterlysteins ausgeheckt und selbstverständlich ihren gemeinsamen Vater ermordet. Im Buch verkündet Jaime gar einmal, er werde Tyrion dafür töten, wenn er ihn das nächste Mal sieht. In der Serie verlief sein bisheriger Charakterbogen aber deutlich anders. Ich wäre enorm gespannt, was die beiden sich zu sagen haben!
Die perfekte Begleitung für Staffel 7 von Game of Thrones: Mit unserer Zusammenfassung der Staffeln 1 bis 6 und unserem großen Charakter-Guide frischen Sie Ihre Erinnerung auf und sind bestens für die neuen Folgen gewappnet.
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