Seite 2: Game of Thrones Season 7 Episode 4 - Review: Glänzende Kriegsbeute

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Die Starks in Winterfell: Aryas Rückkehr

Arya kehrt endlich heim! Bei dieser langerwarteten Rückkehr stimmte einfach alles: Vom großartigen Aufmacher mit Arya allein in der Weite vor Winterfell bis hin zu Maisie Williams Blicken, wie sie im Hof langsam erkennt, dass ihre Heimat nicht mehr ganz die gleiche ist wie früher.

So fällt dann auch ihre Wiedervereinigung mit Bran und vor allem Sansa nicht so herzlich aus wie vielleicht erwartet. Zu sehr haben sich die drei Geschwister inzwischen verändert. Sansa muss im Lauf der Erfolge erkennen, dass Arya zu einer kaltblütigen Killerin geworden ist. Die nicht nur tatsächlich eine Todesliste führt und darauf schon einige Leute abgehakt hat, sondern sogar Brienne im Zweikampf gewachsen ist!

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Diese Szene erfüllt eine sehr wichtige Funktion. Sie zeigt zum ersten Mal, wie verdammt gefährlich Arya inzwischen geworden ist. Wir wussten ja, dass sie als Gesichtswechslerin eine tückische Meuchelmörderin sein kann, aber wir haben sie noch nie im direkten Duell mit einem wirklich gefährlichen Feind erlebt. Sandor konnte sie vor ihrem Trip nach Braavos kaum ankratzen, und ihren letzten Kampf gegen ihre Rivalin im Tempel erlebten wir nicht mit. Fortan können die Autoren Arya in die gefährlichsten Kampfszenen schicken, denn wir wissen nun genau, wozu sie in der Lage ist.

Für mich ist klar, dass Arya in dieser Folge auf den Kampf gegen die weißen Wanderer vorbereitet wird. Mit dem Dolch aus valyrischem Stahl hat sie nun auch eine Waffe, die denen erwiesenermaßen gefährlich werden kann. Diese Klinge nutzte in der ersten Staffel der Assassine, der Bran den Gnadenstoß geben sollte. Interessanterweise enthüllt die Serie nie, wer ihn geschickt hat. In Buch wie Fernsehen behauptet Littlefinger, der Dolch wäre Tyrions gewesen. Das veranlasst Catelyn, den Lannister gefangenzunehmen. Auf diese Weise trat Littlefinger den Krieg zwischen Wolf und Löwe überhaupt erst los.

Warum berichtet GameStar über Serien?

Unser Kernthema bleiben selbstverständlich PC-Spiele - aber Game of Thrones ist ein gewaltiges Entertainment-Phänomen, und wir wissen aus Erfahrung, dass sich unsere Leser enorm dafür interessieren. Wie übrigens auch die ganzen Thrones-Fans in der Redaktion! Die haben nämlich schon die Bücher verschlungen, bevor's cool war! Deswegen haben wir uns entschieden, diese Serie stärker als üblich mit Artikeln zu begleiten. Dabei wollen wir Game of Thrones aber auch aus Spielersicht behandeln und dem Thema damit andere Perspektiven abgewinnen als reine TV-Seiten.

Sansa und Littlefinger

Jetzt gibt Littlefinger den Dolch an Bran, um ihn sich zum Freund zu machen. Aber wem gehörte er denn nun ursprünglich? Nur die Bücher bieten hierfür eine klare Theorie an, auf die Tyrion und Jaime unabhängig voneinander kommen:

Warnung: der folgende Absatz enthält Spoiler

Beide Lannister-Brüder vermuten, dass Joffrey den Assassinen schickte und ihm den Dolch seines Vaters Robert für die Tat gab. Möglicherweise, weil Robert laut verkündete, verkrüppelte Kinder hätten einen gnädigen Tod statt eines qualvollen Lebens verdient - und Joffrey auf perverse Art die Anerkennung seines Vaters erlangen wollte. Vielleicht aber auch als Rache dafür, dass Tyrion ihn zwang, den Starks sein Beileid für Brans Fall auszudrücken.

Überhaupt wirkt Littlefingers Geschichte seltsam ziellos. Schon seit mehreren Folgen deutet Game of Thrones vage darauf hin, dass er einen Keil zwischen Jon und Sansa treiben will - aber er scheint nicht sonderlich erfolgreich dabei zu sein und auch keinen allzu cleveren Plan zu verfolgen. Er muss zunehmend erkennen, dass die Starks inzwischen ähnlich gefährlich sind wie er selbst. Man beachte sein Gesicht, als er die früher so putzige Arya im gnadenlosen Zweikampf sieht! Alle drei Stark-Kinder durchschauen ihn und seine Reden wirken durch die Bank arg transparent. So schlägt er seine Zeit als allem Anschein nach überraschend nebensächliche Randfigur tot und hatte bislang kaum Einfluss auf die Story von Season 7.

Littlefingers Versuche, Sansa zu bezirzen, bleiben fruchtlos. Littlefingers Versuche, Sansa zu bezirzen, bleiben fruchtlos.

Auch wenn interessant ist, ihn in einer völlig neuen Situation zu sehen! Auf seine eigene verdrehte Art ist Sansa wohl die einzige Person in ganz Westeros, mit der er es ehrlich meint. Sie ist es, die er an seiner Seite will - so sehr, dass er zumindest bis jetzt weder seine Sachen gepackt noch versucht hat, selbst die Macht in Winterfell an sich zu reißen. Unter anderen Umständen hätte er gewiss schon längst nach einer vorteilhafteren Position gegriffen.

Bran oder der dreiäugige Rabe?

Bran schafft es gar, ihn wohl zum ersten Mal in der Serie aufrichtig zu schocken, indem er ihm sein eigenes Chaos-Zitat ins Gesicht wirft. Der Gesichtsausdruck steht dem schleimigen Halunken erstklassig! Er erkennt in dem Moment, dass Bran ihn jederzeit auffliegen lassen könnte - wer alles weiß, weiß auch, dass Littlefinger Eddard verraten hat! Damit würde er sofort auf Aryas Liste und kurz darauf in ihrer Gesichtersammlung landen. Warum behält Bran das für sich?

Vermutlich, weil er sich inzwischen gar nicht mehr als Bran Stark sieht und ihm deswegen auch der Mord an Eddard Stark egal ist. Meera Reed erklärt bei ihrem Abschied gar, dass Bran Stark in der Höhle des dreiäugigen Raben gestorben sei. Ich glaube übrigens nicht, dass das Meeras letzter Auftritt war. Sie kehrt zu ihrem Vater zurück, und Howland Reed war der Mann, der in Brans Vision an Eddards Seite war und sein Leben rettete. Er ist damit der einzige noch lebende Mensch, der diese Ereignisse miterlebt hat und Jons Herkunft ohne mystische Visionen belegen kann. Ich habe das Gefühl, dass er noch eine Rolle zu spielen hat.

Trotzdem ist es erschreckend, wie wenig Mitgefühl Bran inzwischen selbst für seine treuesten Gefährten und engsten Familienmitglieder aufbringen kann. Inzwischen scheint gar nicht mehr sicher zu sein, ob der dreiäugige Rabe wirklich eine Kraft für das Gute ist. Verfolgt er möglicherweise ganz eigene Ziele?

Soviel zu den Theorien einer Romanze zwischen den beiden: Meera hätte mehr verdient gehabt als Brans eiskalten Abschied. Soviel zu den Theorien einer Romanze zwischen den beiden: Meera hätte mehr verdient gehabt als Brans eiskalten Abschied.

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