Kaum eine Komponente ist im PC-Alltag so präsent wie euer Bildschirm – schließlich schaut ihr permanent darauf.
Da man einen Monitor außerdem in der Regel viele Jahre lang behält, gilt es beim Neukauf ganz besonders, auf die wirklich entscheidenden Eigenschaften zu achten.
Welche drei das im Falle eines Gaming-Bildschirms meiner Meinung nach sind, sage ich euch jetzt.
Hinweis: Dieser Artikel ist in einer früheren Version bereits in der Vergangenheit auf GameStar.de erschienen. Wir haben ihn aktualisiert und erneut veröffentlicht.
Feature #1: Tempo, Tempo, Tempo
Ich kann nicht oft genug betonen, welch großen Unterschied es macht, statt auf einem Monitor mit 60 Hertz auf einem mit dreistelliger Bildwiederholrate zu spielen.
- Das Spielgefühl wird dank weniger Abstand zwischen euren Eingaben per Maus & Co. und ihrer Darstellung auf dem Monitor deutlich direkter.
- In schnellen Titeln wie Ego-Shootern liegen dadurch für mich sogar Welten zwischen einem Modell mit 60 Hertz und einem Monitor mit dreistelliger Bildwiederholrate. In anderen Genres verbessert sich das Spielerlebnis aber ebenfalls.
- Noch ein Vorteil davon: Hohe Bildwiederholraten minimieren störende Darstellungsfehler wie ein horizontales Zerreißen des Bildes (auch als
Tearing
bekannt).
Wichtig, zu wissen: Ihr profitiert am meisten von einer steigenden Hertzzahl, wenn euer PC schnell genug ist, um ähnlich hohe FPS-Werte zu erreichen.
Dennoch sollte in meinen Augen im Jahr 2024 kein Spieler mehr einen Monitor mit weniger als 120 beziehungsweise 144 Hertz kaufen.
Als Sahnehäubchen können dann noch FreeSync von AMD beziehungsweise G-Sync von Nvidia zur optimalen Abstimmung zwischen Grafikkarten und Monitor obendrauf kommen.
Brauch man noch mehr?
Wie im Video oben beispielhaft zu sehen, gibt es mittlerweile sogar Monitore mit 480 Hertz.
Der positive Effekt einer höheren Bildwiederholrate ist aber beim Wechsel von 120/144 Hertz zu 240 Hertz oder gar zu noch höheren Werten wie 480 Hertz geringer als beim Wechsel von 60 Hertz zu einer dreistelligen Bildwiederholrate.
Modelle mit besonders hohen Hertzzahlen empfehlen sich daher primär für Spieler von kompetitiven Shootern wie Counter-Strike 2, die im Duell mit anderen jeden potenziellen Vorteil nutzen wollen.
Feature #2: Breite, Breite, Breite
Die oft zitierte Immersion kann euer Spielerlebnis deutlich verändern. In Bezug auf Monitore wisst ihr spätestens dann, was ich meine, wenn ihr einmal vor einem extrem breiten Bildschirm im Seitenverhältnis von 32:9 oder 32:10 gesessen habt, wie auch das Bild oben erahnen lässt.
Aber auch das immer beliebtere Seitenverhältnis von 21:9 bringt diesen Effekt bereits mit sich, wie der geschätzte Kollege Dimi zu berichten weiß.
Man muss zwar zugeben, dass sich nicht jedes Spiel optimal dafür anbietet, dass mehr PC-Leistung gefordert ist als bei vergleichbaren 16:9-Auflösungen und es zu Problemen wie schlecht platzierten HUD-Elementen oder gar einer komplett fehlenden Unterstützung kommen kann.
Meinem Eindruck nach überwiegen die Vorteile aber deutlich. Sie gelten außerdem nicht nur für das Spielen, sondern auch für das Arbeiten.
In Kombination mit den praktischen PowerToys kann ich verschiedene Fenster wie den Browser, meine Mails und Microsoft Teams im Handumdrehen optimal auf den Bildschirm verteilen und ohne störende Bildschirmränder damit arbeiten.
Ich will meinen breiten Monitor nicht mehr missen!
Feature #3: Panel, Panel, Panel
In der ersten Version dieses Artikels nannte ich als dritte Eigenschaft noch die Pixeldichte, also vereinfacht gesagt die Schärfe des Bildes, die sich aus der Größe des Monitors und der Menge der dargestellten Pixel ergibt.
Mittlerweile gibt es im PC-Bereich aber so viele (gute) Alternativen zu den klassischen Panel-Techniken TN, IPS und VA wie Modelle mit Mini-LEDs und vor allem OLED-TFTs, dass ich diesen Aspekt inzwischen klar höher gewichte.
Warum das Panel so wichtig ist:
- Die Technik im Inneren des Monitors bestimmt, wie genau das Bild aussieht, also wie hoch die Kontraste sind, wie hell der Bildschirm werden kann, wie satt die Farben wirken und so weiter. Deshalb ist es essenziell, auf das verwendete Panel zu achten.
- Wie aus dem TV-Bereich bekannt sorgen OLED-Panel mit ihren selbst leuchtenden Pixeln nicht nur für hervorragende Schwarzwerte, sondern auch insgesamt für eine Darstellungsqualität auf sehr hohem Niveau, mit der sie sich meist klar von IPS & Co. abheben.
- Dennoch gilt: Auch OLED-Panels haben Nachteile, etwa eine eher geringere maximale Helligkeit (wo QD-OLEDs gegensteuern), die Möglichkeit des
Einbrennen
von Bildinhalten (was dank moderner Gegenmaßnahmen immer unwahrscheinlicher ist) und vergleichsweise hohe Preise (auch wenn sie in den letzten Jahren Stück für Stück gesunken sind).
Meinem Eindruck nach sind (QD-)OLED-Panels inzwischen nicht nur im TV-Bereich, sondern auch im PC-Bereich gut genug ausgereift, sodass es sich absolut lohnen kann, Geld in ein entsprechendes Modell zu investieren.
Ähnliches gilt für Bildschirme mit Mini-LEDs, wobei der Unterschied zu klassischen Panel-Techniken von PC-Monitoren hier etwas weniger groß ausfällt als im Falle von OLED.
Noch ein Wort zum wichtigen Thema Pixel(dichte): Generell ist festzuhalten, dass eine höhere Auflösung bei gleicher Bildschirmgröße für eine schärfere Darstellung sorgt. Damit geht allerdings gleichzeitig ein höherer Anspruch an die Performance eures PCs einher.
Techniken wie FSR (AMD) und DLSS (Nvidia) federn das etwas ab, da Spiele damit intern in einer niedrigeren Auflösung berechnet werden.
Bei der Wahl des Monitors ist es aber dennoch empfehlenswert, darauf zu achten, dass die native Auflösung die Leistungsfähigkeit eures PCs nicht überfordert.
Welche aktuellen GPUs wir für die wichtigsten Auflösungen empfehlen können, erfahrt ihr in unserem Artikel Die besten Grafikkarten 2024 für das Gaming in Full HD, WQHD und 4K.
Wie groß der Unterschied ist, den ein neuer Monitor ausmacht, erfahrt ihr immer erst dann, wenn ihr es ausprobiert. Zumal die verschiedenen Faktoren subjektiv unterschiedlich stark ins Gewicht fallen.
Ich kann euch aber nur sehr ans Herz legen, den Einfluss des Monitors auf euren PC-Alltag nicht zu unterschätzen.
In Bezug auf den Monitor meiner Meinung nach ebenfalls nicht zu unterschätzen: der Nachtmodus von Windows. Alles Wichtige dazu erfahrt ihr unter dem oben verlinkten Artikel.
Auf welche Faktoren achtet ihr beim Kauf eines neuen Monitors besonders und mit was für einem Bildschirm spielt ihr aktuell? Lasst es mich gerne in den Kommentaren wissen!
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