GoPro war gestern: Bald streamt ihr live mit einer smarten Brille von Ray-Ban und Meta

Die neuen Smart Glasses von Ray-Ban und Meta sehen schick aus und bringen neue Funktionen mit. Ein paar Wünsche bleiben jedoch unerfüllt.

Klassisch und schick: Das Wayfarer-Modell Klassisch und schick: Das Wayfarer-Modell

GameStar Plus Logo
Weiter mit GameStar Plus

Wenn dir gute Spiele wichtig sind.

Besondere Reportagen, Analysen und Hintergründe für Rollenspiel-Helden, Hobbygeneräle und Singleplayer-Fans – von Experten, die wissen, was gespielt wird. Deine Vorteile:

Alle Artikel, Videos & Podcasts von GameStar
Frei von Banner- und Video-Werbung
Einfach online kündbar
Inhaltsverzeichnis

In einer Welt, in der Alltagsgegenstände täglich smarter werden und mit euren Handys kommunizieren, haben sich Brillen noch nicht durchsetzen können. An der Ästhetik dürfte es nicht liegen, schließlich arbeiten Meta und Ray-Ban schon länger zusammen. Siehe die Ray-Ban-Stories-Reihe, die seit 2021 verfügbar ist. Fehlt es womöglich an nützlichen Features? Diese Frage wollten wir aus erster Hand beantworten und reisten dafür zu einer Präsentation nach London. 

Dort führte man uns mehrere Varianten der neuen Ray-Ban | Meta Smart Glasses vor. Sie basieren auf zwei Modellen, nämlich auf dem klassischen Wayfarer-Gestell und dem neuen Modell Headliner. Beide zeigte man uns in etlichen Ausführungen. Mattes und glänzendes Gestell, mit klaren Gläsern und diversen Sonnenbrillen-Tönen und jeweils in zwei Größen. 

Stylisch und klassisch zeitlos sind sie ohne Zweifel, zumal sie von ihren Originalen ohne eingebaute Technik kaum zu unterscheiden sind. Selbst ihr Gewicht war mit knapp unter 50 Gramm unauffällig. Aber warum sollte man mindestens 329 Euro (Standard-Gläser) beziehungsweise 359 Euro (polarisierte Gläser) auf den Tisch legen?

Keine Hand frei? Dann nutze deine Stimme!

Meta versteht die schlauen Brillen als Erweiterung des Handys. Man kann mit ihnen Anrufe tätigen, dank einer eingebauten Kamera Bilder knipsen oder Musik hören. Und das Ganze notfalls per Stimmbefehl. Das ist praktisch, wenn man mal keine Hand frei hat, wobei eine händische Bedienung ebenfalls möglich ist. Ein länglicher Knopf auf dem rechten Bügel beherbergt mehrere Steuerungsfunktionen, die ähnlich zu handhaben sind wie bei Bluetooth-Kopfhörern.

Bedient wird die Brille am rechten Bügel - oder eben durch Sprachkommandos. Bedient wird die Brille am rechten Bügel - oder eben durch Sprachkommandos.

Neu im Vergleich mit der Ray-Ban Stories-Baureihe ist die Möglichkeit, nicht nur Filmclips zu erfassen, sondern auch live zu streamen. Wer braucht da noch eine klobige GoPro?

Zugegeben, bei lediglich 32 GB internem Speicher bleibt kein Platz für ausufernde Dokumentationen. Zudem kann die kleine Kamera, die neben dem Bügelgelenk eingefasst wurde, beim Thema Auflösung nicht mit einer guten Action-Kamera mithalten. 1440 x 1920 Pixel bei 30 fps sind das Höchste der Gefühle, während für Standbilder 12 Megapixel (3024 x 4032 Pixel) angegeben werden. Wenn Meta und Ray-Ban wirklich Action Cams Konkurrenz machen wollen, müssen die nächsten Modelle mehr leisten. 

Auch waren wir ein wenig enttäuscht, dass ausschließlich das Portrait-Format unterstützt wird. Für Streams auf Instagram und Facebook bietet sich die Hochkant-Ansicht natürlich an, Filmfreaks schauen aber in die Röhre. Dabei wäre ein Breitbildformat für Hobby-Regisseure ein Knaller. POV-Shots von einer Brille wären die authentischste denkbare Aufnahme.

Authentische Aufzeichnungen mit Surround-Mikrofonen 

Gerade hinsichtlich der Klangmöglichkeiten empfanden wir das als Konzept-Lücke, denn mithilfe der fünf eingebauten Mikrofone zeichnet die Brille Surround-Klang auf - und spielt ihn per Virtualisierung über zwei Open-Ear-Lautsprecher wieder ab, wenn man das Video auf dem Handy anschaut. 

Insgesamt 21 Varianten standen in der Präsentation zur Verfügung. Auf Wunsch kann man auch Gläser in passender Sehstärke einsetzen lassen Insgesamt 21 Varianten standen in der Präsentation zur Verfügung. Auf Wunsch kann man auch Gläser in passender Sehstärke einsetzen lassen

An Soundqualität und Klarheit mangelt es dabei nicht. Für eine Probeaufnahme spielten wir mit einer Spiralfeder herum, während eine Präsentatorin im Kreis um uns herum lief und mit den Fingern schnippte. Jeder einzelne Ton kam in der Wiedergabe klar erkennbar aus einer distinktiven Richtung.

Meta gelingt derweil der Drahtseilakt, die Lautstärke 50 Prozent höher zu drehen als bei den Ray-Ban-Stories-Brillen, zugleich aber die Privatsphäre zu wahren, damit man ungestört telefonieren kann, ohne dass Umstehende das Gespräch mithören.

Apropos Privatsphäre: während einer Aufnahme leuchtet ein kleines Lämpchen auf. So kann jeder erkennen, dass die Filmfunktion verwendet wird. Heimlich aufzeichnen ist also nicht drin. 

Schick verpackt

Die drahtlose Anbindung an euer Handy, beziehungsweise an die zugehörige Companion-App saugt natürlich stark am kleinen Akku, der den eingebauten Chipsatz  (Qualcomm Snapdragon AR1 Gen1) mit Strom versorgt. Etwa vier Stunden soll er durchhalten. 

Das Etui im klassischen Design dient zum Schutz und als Aufladestation. Das Etui im klassischen Design dient zum Schutz und als Aufladestation.

Aufladen könnt ihr die Batterie schlicht durch Aufbewahrung in einem schicken Brillenetui, das bei voller Ladung per USB-Anschluss bis zu 32 Stunden zusätzliche Laufzeit gewährt. Etwa 75 Minuten dauert der volle Aufladeprozess.

Natürlich schützt das Etui auch vor Schmutz und anderen äußeren Einflüssen. Um Wasser muss man sich aber nicht sorgen. Die Brille sollte zwar nicht in die Badewanne fallen, aber gemäß IPX4-Rating hält sie Spritzwasser stand.

1 von 2

nächste Seite


zu den Kommentaren (0)

Kommentare(0)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.