Wann gibt es wieder mehr Grafikkarten? Nvidia wagt neue Prognose

Nvidia hat sich im Rahmen eines Investoren-Treffens zur Knappheit von RTX 3080 und Co. geäußert. Die Lage ist ernst, ein wenig Hoffnung gibt es dennoch.

Es sieht weiterhin nicht gut aus auf dem Grafikkarten-Markt. Es sieht weiterhin nicht gut aus auf dem Grafikkarten-Markt.

Im Rahmen eines jährlichen Investoren-Treffens hat sich Nvidias Chief Financial Officer Colette Kress zur Lage auf dem Grafikkarten geäußert. Dabei bestätigt sie einmal mehr, dass 2021 kein gutes Jahr für Spieler ist und sein wird, die auf der Suche nach neuer, leistungsstarker Hardware sind.

Eine kleinen Hoffnungsschimmer gibt es zwar dennoch, aber allzu viel sollten wir uns davon wohl nicht versprechen (via PC Magazine).

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Ihr seid trotz der schwierigen Lage an eine neue Grafikkarte von Nvidia oder AMD gelangt, nun aber unsicher, ob euer PC überhaupt in der Lage dazu ist, die Rechenpower auf die Straße zu bringen? In unseren Plus-Guides gehen wir dieser Frage mit hilfreichen Tipps nach:

Knappheit wird noch lange anhalten

Konkret verwies Kress gegenüber den Geldgebern auf die weiterhin hohe Nachfrage, die das Angebot noch über weite Strecken des Jahres übersteigen soll. Demnach ist frühestens 2022 mit einer nennenswerten Besserung zu rechnen.

Noch Ende 2020 war Nvidia davon ausgegangen, dass es nur wenige Monate dauern würde, um der Lage Herr zu werden. Später wurde die Prognose angepasst und eine Besserung für das zweite Quartal 2021 in Aussicht gestellt. Auch das scheint nun hinfällig zu sein.

Einen kleinen Hoffnungsschimmer ließ Kress jedoch durchblitzen:

"Unser Betriebsteam ist auf Zack und arbeitet fantastisch. Wir erwarten, dass unsere Lieferungen im Laufe des Jahres zunehmen werden."

Dennoch sollten wir uns davon wohl nicht zu viel erhoffen. Solange die Kryptomining-Welle nicht zumindest ein bisschen abebbt und das Angebot nicht deutlich gesteigert wird, sehen wir keine entscheidende Besserung der Lage.

Was sind die Gründe für die Knappheit?

Es ist ein Konglomerat aus mehreren Ursachen:

  • Die Miner: Im Augenblick befinden sich viele der Kryptowährungen auf Rekordkurs, weshalb Grafikkarten aller Leistungsklassen selbst zu horrenden Preisen für die Miner noch lukrativ sind.
  • Die Scalper: Solange die Nachfrage das Angebot weiter so deutlich übersteigt und Preise weit über der UVP gezahlt werden, werden Scalper versuchen, die Grafikkarten mit Bots schnellstmöglich aufzukaufen und via Ebay zu extremen Preisen abzugeben.
  • Ressourcen sind knapp: Sowohl notwendige Kleinstbauteile als auch Produktionskapazitäten sind knapp und müssen auf viele Produkte verteilt werden. So zum Beispiel kämpft auch die Autoindustrie händeringend um Chips.
  • Geopolitische Konflikte: Nicht zuletzt wirkt sich auch der Handelskrieg zwischen den USA und China negativ aus. So wurde beispielsweise der chinesischen Auftragsfertiger SMIC von den Amerikanern auf eine schwarze Liste gesetzt, wodurch viele Auftraggeber zu TSMC und Samsung wechseln mussten, was die Produktionskapazität zusätzlich belastet.

Dazu kommt noch die anhaltende Corona-Pandemie, sie sich auf vielfältige Weise niederschlägt. Ein Teil der hohen Nachfrage nach Computer-Komponenten etwa ist auf die vielen Menschen im Homeoffice zurückzuführen. Gleichzeitig lagen und liegen immer wieder Produktionslinien brach, weil relevante Ressourcen nicht lieferbar sind.

Die wahren Gründe für die Hardware-Knappheit Video starten 26:05 Die wahren Gründe für die Hardware-Knappheit

Mehr zu den Ursachen der Hardware-Knappheit und unsere Einschätzung, wann sich die Situation wieder bessert, erfahrt ihr im oben verlinkten GameStar-Talk.

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