RAM-Preise werden weiter fallen - Laut Vorstandsvorsitzendem von Transcend

Arbeitsspeicher ist aktuell sehr nachgefragt und die Kosten für RAM sind entsprechend hoch. Trotzdem bemerken Analysten derzeit sinkende Preise, die offenbar einem beginnenden Überangebot geschuldet sind.

DDR4-Arbeitsspeicher ist aktuell um zehn Prozent gegenüber dem Vorquartal im Preis gefallen, Analysten erwarten weitere Preisnachlässe im Laufe von 2019. DDR4-Arbeitsspeicher ist aktuell um zehn Prozent gegenüber dem Vorquartal im Preis gefallen, Analysten erwarten weitere Preisnachlässe im Laufe von 2019.

Update, 16.01.2018: Der Preisverfall bei DRAM-Modulen könnte 2019 noch stärker ausfallen als bislang angenommen. Einer aktuellen Prognose seitens Trendforce (via ComputerBase) zufolge werden die Preise für Arbeitsspeicher noch im ersten Quartal 2019 gegenüber dem vierten Quartal 2018 um bis zu 20 Prozent einbrechen. Der Preis für ein 8-GB-Modul liege im Januar 2019 bereits bei 55 US-Dollar, was ein Minus von zehn Prozent gegenüber Dezember 2018 bedeutet. Seit der zweiten Jahreshäfte 2018 waren die RAM-Preise bereits gefallen, kosteten 16 GByte DDR4-RAM vor einem Jahr noch etwa 180 Euro, bekommt man dieselbe Menge nun für knapp 100 Euro.

Als Grund für die sinkenden Preise führt Trendforce ein Überangebot an DRAM an. Dieses wiederum wurde verschärft durch eine noch schwächere Nachfrage im vierten Quartal 2018 als erwartet, die zudem früher eingesetzt hätte als üblich. Das Überangebot soll noch das ganze Jahr 2019 andauern und wird vermutlich zu noch stärkeren Preissenkungen über die kommenden 12 Monate führen.

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Update, 13.11.2018: Peter Shu, Vorstandsvorsitzender bei Speicherhersteller Transcend Information, gesellt sich zu den Stimmen, die weiter sinkende Preise für DDR4-RAM und NAND-Flash für SSDs voraussehen. Laut Digitimes glaubt Shu, dass die Preise für beide Speicher-Arten ihren Abwärtstrend im gesamten kommenden Jahr fortsetzen.

Sowohl bei DRAM als auch bei NAND-Flash verschulde ein Überangebot den Preisverfall, so Shu. Insbesondere die NAND-Hersteller hätten ihre Ausbeute (»yield«) beim Produktionsprozess verbessert, dazu kämen 2019 und 2020 neue Hersteller aus China, was das Angebot deutlich erhöhe und damit noch stärkeren Abwärtsdruck auf die NAND-Preise ausübe.

Gleichzeitig meint er, dass es wegen der fallenden Preise zu einer stärkeren Verbreitung von SSDs im PC-Segment kommen wird, denn eine 500-GByte-SSD sei preislich praktisch auf dem Niveau einer herkömmlichen Magnetfestplatte gleicher Kapazität angekommen. Entsprechend geht Shu geht davon aus, dass SSDs im Jahr 2019 die HDDs als Hauptspeichermedium in den PCs endgültig ablösen.

Bei DDR4-RAM sieht er zwar ebenfalls fallende Preise, aber nicht so stark wie bei NAND-Flash für SSDs. Der Handelskrieg zwischen den USA und China würde die Speicherhersteller zwar kaum betreffen, da viele (inklusive Transcend) ihre Produktion (falls zutreffend) bereits wieder größtenteils nach Taiwan zurückverlagert hätten.

Allerdings gebe es bei DRAM weniger Hersteller weltweit, was den Preisdruck erleichtere und auch aus China erwartet er in den kommenden zwei bis drei Jahren keine neue Konkurrenz - trotz allem wird auch DDR4-RAM das gesamte kommende Jahr seiner Voraussage nach im Preis sinken.

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Update, 07.11.2018: Was sich im Laufe des Sommers bereits ankündigte (siehe Originalmeldungen weiter unten) zeigt nach und nach nun handfeste Auswirkungen. Ähnlich wie bei den SSD-Preisen erlebt auch DDR4-RAM einen spürbaren Preisverfall. Laut Hexus.net sind die Preise für ein 4-GByte-Modul DDR4-Arbeitsspeicher aktuell gegenüber dem dritten Quartal 2018 von 34,50 US-Dollar um 10,14 Prozent auf 31 US-Dollar gesunken. Der Preis für 8-GByte-Module DDR4 sank von 68 US-Dollar auf 61 US-Dollar.

Als Grund für die sinkenden Kosten geben die Analysten von DRAMexchange die Übersättigung des Marktes an. Hersteller würden jetzt versuchen, ihre Lagerbestände loszuwerden, was einen anhaltenden Abwärtstrend bei den Preisen für Arbeitsspeicher im kommenden Jahr markieren könnte, angeblich bis zu 20 Prozent. Das Überangebot an Arbeitsspeicher sei wiederum den Lieferengpässen bei Intel-CPUs geschuldet (siehe unten).

Update, 13.09.2018: Intel hat Probleme mit der Produktionskapazität seiner 14-nm-Prozessoren, was aktuell zu Lieferengpässen dieser CPUs und entsprechenden Preissteigerungen führt. Allerdings wirkt sich diese Situation voraussichtlich auch auf die Preise von DRAM aus - und diese könnten laut einem Bericht des Branchendienstes Digitimes weiter sinken.

Denn wegen der Engpässe bei der CPU-Verfügbarkeit, die im vierten Quartal 2018 noch größer werden sollen bis zu einer Abweichung von zehn Prozent oder mehr zwischen Angebot und Nachfrage, haben OEM-Hersteller von PCs und Laptops ihre Produktionsziele angepasst, da sie schlichtweg nicht genug Intel-CPUs bekommen.

Sie werden deshalb erwartungsgemäß auch weniger DRAM (für PCs und Notebooks mit Intel-CPU) bestellen, wodurch das Überangebot an entsprechenden Speicher-Chips laut Digitimes weiter steigen und die Preise entsprechend fallen sollen - in den letzten beiden Jahren waren die RAM-Preise durchweg sehr hoch, da die Nachfrage die Produktionskapazitäten überstieg.

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Update, 27.07.2018: Experten erwarten für das Jahr 2019 einen Preisverfall bei DRAM. Der Grund: ein allgemeines Überangebot des Speichers bei den Herstellern. Insbesondere Micron könnte durch die zunehmende Steigerung der Produktion von 10nm-DRAM-Chips dazu beitragen, dass im nächsten Jahr die Preise sinken. Das berichtet aktuell die Digitimes mit Bezug auf Insiderinformationen.

Samsung und SK Hynix rechnen mit einem Abflauen der Nachfrage nach DRAM Ende 2018, wodurch sich aufgrund der aggressiven Produktion der DRAM-Hersteller weltweit eine Übersättigung des Marktes ergeben könnte. Industriellen Schätzungen zufolge wird der DRAM-Markt in 2018 ein Hoch von 104 Milliarden US-Dollar globalem Umsatz erreichen, bevor er um 1,8 Prozent in 2019 und 2,6 Prozent in 2020 einbrechen soll.

Update, 04.07.2018: Die Kosten für DRAM bleiben laut den Analysten von DRAMexchange weiterhin hoch, was auch mit anhaltenden Problemen im Zuge des Umstiegs auf einen neuen Fertigungsprozess und dem daraus resultierenden mäßigen Kapazitätswachstum zusammenhängt.

Die in den kommenden Monaten zu erwartende hohe Nachfrage aus dem Smartphone- und Server-Sektor soll sogar noch mal eine leichte Preissteigerung mit sich bringen. Da aber Ausbeute und Qualität der neuen Fertigung stetig besser werden dürften und gleichzeitig die Nachfrage nach VRAM im Zuge des geringeren Interesses am Mining von Krypto-Währungen eher rückläufig ist, geht DRAMexchange generell nur noch von geringen Preissteigerungen im Laufe des Jahres aus.

Bis zum vierten Quartal könnten sich die Preise völlig stabilisiert haben. Von möglichen Preissenkungen ist nur im Zusammenhang mit VRAM die Rede. Mit günstigeren Arbeitsspeicher ist demnach also frühestens im Jahr 2019 zu rechnen.

Ebenfalls ein möglicher Grund für die hohen Preise: Absprachen zwischen den drei größten Herstellern Samsung Electronics, SK Hynix und Micron Technology, denen deshalb hohe Strafzahlungen drohen könnten (wir berichteten).

Update, 20.05.2018: Entgegen den anderen Berichten aus Asien schreibt Nikkei, dass die Preise für Arbeitsspeicher nun auf dem Weg nach unten sind. Ein Grund dafür sei die stark gesunkene Nachfrage aus der Krypto-Mining-Branche und auch schwache Verkäufe bei Smartphones. Der Umsatz in China soll stark gesunken sein und auch das iPhone X und dessen angeblich stark verringere Produktion werden als Ursachen genannt.

Die Preisverhandlungen vor DRAM würden nun auf sinkende Preise hindeuten und auch Marktforscher von IHS Markit gingen davon aus, dass Arbeitsspeicher die höchsten Preise im Jahr 2018 erreicht hat. Wie lange das aber anhält, ist unklar. Auch Nikkei berichtet über starke Nachfrage nach DRAM in Rechenzentren und geht davon aus, dass neue Geräte mit der 5G-Mobilfunktechnik schon nächstes Jahr noch mehr Arbeitsspeicher notwendig machen werden.

Die Marktforscher sind sich also nicht wirklich einig, ob die Preise für DRAM nun sinken, gleichbleiben oder sogar weiterhin steigern. Für jede Ansicht findet sich ein entsprechender Analyst.

VRAM und DRAM sorgen für hohe Umsätze

Originalmeldung: In den letzten Wochen wurden immerhin einige Grafikkarten etwas günstiger. Die Gründe dafür dürften sein, dass die Nachfrage durch Krypto-Miner etwas gesunken ist. Außerdem ist es denkbar, dass beispielsweise Nvidia im Vorfeld der Vorstellung neuer Geforce-Grafikkarten dafür sorgt, dass die aktuellen Modelle von GTX 1050 bis hinauf zur GTX 1080 Ti günstiger abverkauft werden können.

Der Speicher für Grafikkarten ist jedoch nicht günstiger geworden und auch beim Arbeitsspeicher sieht es nicht nach fallenden Preisen aus. Das sorgt bei den Speicherherstellern wie Samsung, SK Hynix oder Micron aufgrund der hohen Nachfrage für im Schnitt rund 10,3 Prozent höhere Umsätze. Laut einer Meldung von Trendforce, wird es frühestens in der zweiten Hälfte des Jahres mehr Arbeitsspeicher geben, da neue Kapazitäten erst dann langsam zur Verfügung stehen.

Ob die Preise für RAM gegen Ende 2018 wirklich merklich sinken, bleibt abzuwarten. Außerdem gibt es eine weitere Speicherart, die bei den Herstellern um Produktionskapazitäten buhlt: der in Solid-State-Laufwerken genutzte NAND- beziehungsweise Flash-Speicher.

Hohe Nachfrage nach SSDs und NAND-Speicher

Laut Digitimes gab es gegen Ende 2017 einen Trend hin zu sinkenden Preisen bei SSDs, weil es eine gewisse Überproduktion gab. Doch inzwischen sinken die Preise nur noch sehr langsam, weil die leicht niedrigeren Kosten dazu geführt haben, dass die Nachfrage der Kunden nach SSDs gestiegen ist. Viele Kunden würden jetzt den Schritt von SATA-Laufwerken zu den moderneren und schnelleren NVMe-SSDs machen.

Daher werden die Preise rund um die im Juni stattfindende Computex wohl wieder anziehen und auch die Versorgung mit NAND-Speicher wieder knapper. Über Arbeitsspeicher trifft Digitimes eine knappe Aussage und geht davon aus, dass die Preise weiter steigen werden und das auch über das 3. Quartal 2018 hinaus.

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