Wer kennt es nicht, das Spiel zur Cricket-Weltmeisterschaft 1995? Nun, wohl fast jeder Mensch außerhalb Großbritanniens und seiner Ex-Kolonien. Für das Spiel zur Rugby-WM 1999 dürfte Ähnliches gelten. Die urbritischen Randsporttitel, Auftragsarbeiten für Electronic Arts, entwarf ein englisches Studio, das in seinem Heimatland zwar Erfolge feierte, im Rest der Welt aber unbeachtet blieb.
Bis zum Juni 2000, an dem sich sein Name in die Spielehistorie einbrannte, und zwar nicht mit einem urbritischen, sondern mit einem urjapanischen Programm. Der Name des Studios: Creative Assembly. Der Name des Spiels: Shogun.
Kind des Booms
Das Strategie-Genre durchlebte Ende der 90er-Jahre die Nachwehen des Command & Conquer-Booms, noch immer kamen massig Echtzeit-Titel in den Handel, die sich noch immer ordentlich verkauften. Nach seinen Sporterfolgen wollte Creative Assembly auch in diesem vergleichsweise risikofreien Geschäft mitmischen, schließlich brachten selbst mäßige C&C-Klone gutes Geld.
So ersannen die Briten Shogun, zunächst als Simpeltitel mit 2D-Schlachten, der sich durch sein Japan-Szenario von der Massenkonkurrenz abheben sollte. Im Entwicklungsverlauf wurde Shogun dann aber schrittweise umfangreicher, komplexer und – dreidimensionaler.
Was dann im Juni 2000 in den Händlerregalen landete, hatte mit dem ursprünglichen Simpelkonzept nichts mehr zu tun, sondern war kaum weniger als ein Strategie-Meilenstein.
Mutter der Serie
Shogun: Total War verknüpfte Runden- und Echtzeit-Strategie so klug und motivierend wie kein Spiel zuvor: Auf einer Japankarte verwalteten Sie rundenweise Ihr Reich, rekrutierten Armeen und eroberten Provinzen. Wenn Ihr Heer auf Feinde traf, schlugen Sie 3D-Massenschlachten. Beide Spielmodi griffen nahtlos ineinander, auf der Hauptkarte rekrutierte Bataillone marschierten als Pixelmännchen über die Schlachtfelder.
Zugleich erwies sich der Japankrieg als vielschichtig, weil auch Spionage und Ninja-Attentate auf Feindgeneräle wichtig waren. Im Gefecht wirkten sich Wetter, Gelände, Kampfmoral und Waffengattungen spürbar aus, dank der Nahkamera entstand ein unvergleichliches Feldherrengefühl. Wer einmal an einem Regentag mit Yari-Kavallerie einen Hügel hinabgestürmt ist, um ein Samurai-Regiment zu zersprengen, der weiß, was wir meinen.
Diese einzigartige Mischung aus strategischer Japan-Eroberung und Taktikschlachten, die den Spieler zum Kaiser und General in Personalunion beförderte, tröstete auch über die Schwächen hinweg, etwa die dünne Diplomatie und die hakelige Bedienung. Weil sich Shogun gut verkaufte, bekam es zwölf Monate später ein Addon namens Mongol Invasionund im Jahr 2002 einen mittelalterlichen Nachfolger: Das grandiose Medievalverhalf der bis heute erfolgreichen Total War-Serie endgültig zum Durchbruch. Shogun hat dafür den Grundstein gelegt. Und dafür gesorgt, dass der Name Creative Assembly auch über urbritische Randsportkreise hinaus berühmt wurde.
Deswegen Legendär
-
vielschichtige Reichsverwaltung
-
packende Echtzeit-Schlachten
-
taktisch und strategisch fordernd
-
vorbildliche Langzeitmotivation
-
Samurai und Ninjas!
So können Sie Shogun noch spielen
Total War Anthology
Inhalt: Shogun Gold, Medieval Gold, Rome Gold, Medieval Gold, Empire
Publisher: Sega
Termin : 27.11.2009
Preis: 20-30 Euro
Wertung: 90 Punkte
Als Teil der Total War Anthology sollte Shogun problemlos unter Windows XP, Vista und Windows 7 laufen.
Total War: Shogun 2 in der neuen GameStar
Der totale Krieg kehrt zurück zu seinen Wurzeln: Rund elf Jahre nach dem ersten Shogun soll die Fortsetzung neue Serienmaßstäbe setzen, mit mehrstufigen Belagerungen, klügeren Gegnern, mehr Rollenspiel und einem Koop-Feldzug. Wir haben Shogun 2 tagelang gespielt und geprüft, was hinter diesen Versprechungen steckt. Ergebnis: Ein großartiger Strategietitel, der allerdings einen alten Makel erben könnte.
In unserer GameStar-Titelstory erfahren Sie alles zu Shogun 2 - und der DVD finden Sie vier Topspiel-Videos mit 15 Minuten kommentierten Spielszenen.
Die neue GameStar-Ausgabe (2/2011) ist ab dem 29. Dezember 2010 am Kiosk erhältlich. Sie können die Ausgabe ab kommender Woche auch online in unserem Abo-Shop bestellen.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Dein Kommentar wurde nicht gespeichert. Dies kann folgende Ursachen haben:
1. Der Kommentar ist länger als 4000 Zeichen.
2. Du hast versucht, einen Kommentar innerhalb der 10-Sekunden-Schreibsperre zu senden.
3. Dein Kommentar wurde als Spam identifiziert. Bitte beachte unsere Richtlinien zum Erstellen von Kommentaren.
4. Du verfügst nicht über die nötigen Schreibrechte bzw. wurdest gebannt.
Bei Fragen oder Problemen nutze bitte das Kontakt-Formular.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.