Mit Star Wars: Jedi Knight veröffentlicht LucasArts 1997 eine kleine Revolution im Genre der Ego-Shooter. Zusätzlich zu den Blastern und Thermaldetonatoren, die schon aus dem zwei Jahre zuvor erschienenen und alsbald indizierten Vorgänger Star Wars: Dark Forces bekannt sind, verwendet der mittlerweile bärtige Held Kyle Katarn nun Jedi-Kräfte und ein Lichtschwert. Diese Fähigkeiten in Verbindung mit dem hervorragenden Leveldesign und der gelungenen Präsentation der Geschichte machen Jedi Knight auch heute noch zu einem äußerst atmosphärischen Spiel.
Kreativer Größenwahn
Die dichte Atmosphäre von Jedi Knight ist nicht zuletzt der Größe und der Qualität der Levels geschuldet. Höhere Zitadellen und tiefere Abgründe hatte man in Ego-Shootern noch nicht gesehen. Das sorgt nicht nur für glaubwürdige Kulissen, sondern ermöglicht es den Designern, das spie lerische Potenzial der dritten Dimension voll auszunutzen; die Herausforderung in Jedi Knight besteht daher zu einem Gutteil darin, den richtigen, oft geschickt versteckten Weg zum Levelende zu finden.
Ähnlich beeindruckend wie die Spielwelt sind die Zwischensequenzen, in denen die Geschichtum den finsteren Jerec und seine Suche nach dem Tal der Jedi als stimmungsvolle Mischung aus Realfilm und computergenerierten Elementen erzählt wird. Allein der Flug durch die vertikale Stadt auf Nar Shaddaa, die stark an die Zentralwelt des Imperiums, Coruscant, erinnert, gehört zu den technisch aufwändigsten Videoszenen der damaligen Zeit.
Deswegen legendär:
- Premiere des Lichtschwerts
- aufwändige Videosequenzen
- riesige, sehr gute Levels
- großartige Atmosphäre
Machtfrage
Sind Sie zu Beginn von Jedi Knight nur mit herkömmlichen Waffen ausgestattet, erhält Ihr Alter Ego im Laufe des Spiels Jedi-Kräfte, die sich jeweils in vier Stufen verbessern lassen. Ob Sie sich auf die dunkle oder die helle Seite stellen, bleibt dabei Ihnen überlassen. Grundsätzlich tendiert Kyle zum Guten; sobald Sie jedoch Zivilisten töten und dunkle Fähigkeiten wählen, schlägt das Pendel in die Gegenrichtung aus.
Diese Entscheidung hat auch spielerische Konsequenzen, da dunkle Jedi über offensivere Kräfte verfügen als ihre hellen Pendants. Insgesamt fällt die Jedi- Spielmechanik allerdings noch recht simpel aus, die vielseitigen Schlagkombinationen der Nachfolger Jedi Outcast und Jedi Academy bietet Jedi Knight noch nicht.
Lichtschwert und Jedi-Fähigkeiten sorgen jedoch für ein tolles Spielgefühl und unterstützen das intensive Star Wars-Flair.
Die dunkle Seite
Technisch präsentiert sich Jedi Knight bei Erscheinen solide, aber nicht überragend. Die Engine erzeugt zwar gerade bei Kampf mit dem Lichtschwert in dunklen Arealen hübsche Szenen, die Texturen wirken allerdings auch für 1997 eher grob und verwaschen, und die Modelle kommen arg polygonarm daher.
Jedi Knight ist bis heute der letzte Ego-Shooter, der direkt bei LucasArts entwickelt wurde. Die Gestaltung der Nachfolger haben die Kalifornier an Raven Software abgegeben.
Der bislang letzte Teil von Jedi Knight, Jedi Academy, erschien 2003. Seitdem sitzt Kyle Katarn auf dem Altenteil; mit einer Fortsetzung seiner Abenteuer ist nicht zu rechnen.
Star Wars: Jedi Knight: Dark Forces 2
Publisher: LucasArts
Entwickler: LucasArts
Original-Release: 1997
Sprache: Englisch
Hardware (damals): CPU mit 90 MHz, 16 MB Hauptspeicher
Wo kaufen: bei Amazon.de (Promotion) oder via Steam.
So läufts: Die CD-Version läuft auf aktueller 64-Bit-Hardware nur mit viel Trickserei. Die Steam-Version umgeht zumindest den unter Umständen problematischen Setup-Prozess.
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