Heroes of the Storm - Kein neues, aber ein rundes Rad

Keine Items, keine Last Hits, keine festen Lanes: Ist Blizzards erstes eigenes MOBA Heroes of the Storm nur ein Casual-DOTA? Nein, schon in der Alpha entwickelt Heroes jede Menge Tiefgang.

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Der Versuch ist eigentlich zum Scheitern verurteilt: Blizzard möchte mit Heroes of the Storm ein MOBA (Multiplayer Online Battle Arena) im Stile von League of Legends und DOTA 2 liefern, dass im Gegensatz zur Konkurrenz einsteigerfreundlich und leicht zu erlernen ist.

Der Balanceakt ist in etwa so leicht wie Der über den Grand Canyon auf einem Stahlseil. Denn entweder müssen die Entwickler die Spielmechaniken soweit zurückschrauben, dass keine taktische Tiefe mehr existiert. Oder aber man erschlägt Neulinge mit zu vielen Möglichkeiten, für die sie sich nicht entscheiden können - möchte man zumindest meinen.

Mit dem Beginn der technischen Alpha haben wir uns tagelang in die Multiplayer-Arena gestürzt und glauben, dass Blizzard endlich wieder ein Kunststück gelingen könnte - wenn sie noch bis zum fertigen Spiel an den Ecken feilen.

Tutorials sind für Anfänger

Doch erstmal eins nach dem Anderen: Nach dem Spielstart finden wir uns zuerst im Tutorial von Heroes of the Storm wieder. Das ist witzig gemacht und erzählt die Geschichte von Starcraft-Held Jim Raynor, der vom Warcraft-Paladin Uther Lichtbringer in den Nexus gerufen wird. Der heilige Krieger erklärt, dass es sich beim Nexus um einen kosmischen Sturm handelt, der Raum, Zeit und Dimensionen rund um die Blizzard-Universen von Warcraft, Starcraft und Diablo krümmt. Folgerichtig muss sich Raynor im Tutorial Erzdämonen Diablo stellen und wir kriegen anhand einer Einstiegspartie die Grundlagen von Heroes of the Storm erklärt.

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Die unterscheiden sich nicht großartig von anderen MOBAs, in einer fünf gegen fünf Multiplayer-Schlacht muss der gegnerische Palast zerstört werden - wir verlieren aber, wenn das eigene Hauptgebäude fällt. Unser Recke steigt im Kampf mit gegnerischen Helden und NPC-Kanonenfutter in Stufen auf und verbessern sich so vom schwachen Anfänger in eine Ein-Mann-Armee, die die dreistufigen Verteidigungsanlagen schon fast alleine zerlegen kann.

Soweit, so bekannt, Blizzard ändert an den Grundlagen des Genres nicht, sondern streut nur die eigenen Gewürze in den bekannten Eintopf.

Wo ist bitte das Inventar?

Alle MOBA-Fans, bitte beim nächsten Satz nicht die Fassung verlieren: Die Helden von Heroes of the Storm haben kein Inventar, weil es keine Items gibt. Wer jetzt aufschreit, wo denn hier der Anspruch geblieben ist, kann sich wieder beruhigen: Heroes of the Storm löst das anders. Und zwar über Talente, die Helden alle drei bis vier Stufen auswählen dürfen. Beginner dürfen dabei zwischen zwei unterschiedlichen Verbesserungen wählen, fortgeschrittene Spieler bekommen bis zu vier Optionen geboten. Auf Level Zehn erlernen Spieler dann eine von zwei Ultimates, die stärkste Fähigkeit jedes MOBA-Charakters.

Unsere Dämonenjägerin aus Diablo 3 darf sich neue Talente bei Stufenaufstiegen aussuchen. Damit verbessern wir unsere Fähigkeiten oder erlernen gleich Neue. Unsere Dämonenjägerin aus Diablo 3 darf sich neue Talente bei Stufenaufstiegen aussuchen. Damit verbessern wir unsere Fähigkeiten oder erlernen gleich Neue.

Die Talente bieten eine Palette von Möglichkeiten, von einer einfachen Schadenserhöhung bis hin zu komplett neuen Fähigkeit. So können Spieler ihre vier Hauptfähigkeiten weiter ausbauen oder zig unterschiedliche, weniger starke Zauber lernen, je nach angestrebtem Spielstil.

Auch können auf diese Art und Weise Hybrid-Charaktere wie der zuvor genannte Paladin Uther spezialisiert werden. Der kann im Nahkampf per Zweihandhammer ordentlich austeilen, ist aber auch ein potenter Heiler. Falls unser Team nun einen Unterstützer braucht, verbessern wir den Lichtbringer in Richtung von Unterstützungstalenten und Heilen unsere Verbündeten so effektiver. Oder aber wir wählen den Weg des Vergelters und picken uns Schadens-Skills heraus, die den Gegner für lange Zeit betäuben und in Teamkämpfen so besonders kritische Feinde aus dem Kampf nehmen. Die dritte Möglichkeit ist natürlich, beide Spielstile zu kombinieren und einen Alleskönner zu erschaffen, der nichts wirklich perfekt kann - wir haben die Wahl.

Aufgaben lösen heißt Siegen lernen

Keine Wahl haben wir hingegen bei den Aufgaben, die sich auf jeder Karte finden lassen. Hier müssen wir mal für einen neutralen Piraten Goldkisten öffnen und ihm Dublonen liefern, wofür seine Schiffskanonen dann mehrere Salven auf die nächste gegnerische Verteidigungsstellung abfeuern. Oder aber wir müssen 100 Ghoule in einer Mine besiegen, jeder Untote verbessert das Leben bei der darauffolgenden Beschwörung eines Kriegsgolems. Oder wir sammeln immer mal wieder erscheinende Tribute ein, bei drei gesammelten Tributen wird das Gegnerteam verflucht, woraufhin feindliche Minions auf einen Lebenspunkt reduziert werden, Türme dagegen haben noch 50 Prozent Leben und können während des Fluchs nicht schießen.

Aufgaben auf Dragon Shrine Vor jeder Runde bekommen wir erklärt, was für Aufgaben auf der Karte gelöst werden müssen. Auf Dragon Shrine müssen wir die namensgebenden Schreine kontrollieren…

Drachenschrein … nur wenn wir beide Gebäude im Norden und Süden haben, können wir…

Drachenheld … einen mächtigen Drachenkrieger zu beschwören. Der zerlegt wie man sieht mit Vorliebe Verteidigungsanlagen.

Die Aufgaben sind spielentscheidend, ein ausgezeichnet spielendes Team hat defakto keine Chance zu gewinnen, sollte es stumpf die Hauptaufgabe der jeweiligen Karte ignorieren. Deshalb entbrennen bei erscheinen der Tribute oder Goldkisten spannende Teamgefechte um die Ressourcen, minutenlanges abfarmen von Minions auf der eigenen Lane wie bei League of Legends oder DOTA 2 findet in einer Partie Heroes of the Storm nicht statt.

Dabei könnte das erfolgreiche Lösen von Aufgaben ruhig mächtiger sein und so Teamkämpfer noch stärker forcieren, zur letzten BlizzCon haben die Piratenkanonen fast die gesamte gegnerische Basis zerlegt, nun reicht eine Salve gerade mal für ein Gebäude - irgendetwas dazwischen wäre der richtige Weg, um die Wichtigkeit der kartenspezifischen Aufgaben zu unterstreichen.

Mächtig genug sind dafür bereits die neutralen Monster: Überall auf der Karte finden sich Camps mit neutralen Söldnern. Deren Arbeit bezahlen wir nicht mit barer Münze, wir kloppen die Typen so lange, bis sie sich uns anschließen. Das können mal besonders widerstandsfähige Kämpfer sein, mal zwei Belagerungsriesen, die Gebäude in Sekunden zerlegen. Wie bei den Aufgaben gilt: Ohne das Einnehmen von neutralen Camps kann man kaum gewinnen.

Lager Überall auf der Karte finden sich neutrale Gegner, die wir so lange verkloppen können, bis sie sich uns anschließen…

Söldner … die Söldner sind gefährlich uns sollten abgefangen werden, ihr Weg wird auf der Karte sichtbar markiert.

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