Fazit: Hot Wheels Unleashed im Test: So gut, so schick, so schade

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Fazit der Redaktion

Heiko Klinge
@HeikosKlinge

Als kleiner Steppke hatte ich immer viele blaue Flecken. Nicht weil ich besonders rauflustig war, sondern weil ich lieber mit Spielzugautos als mit Kuscheltieren ins Bett gegangen bin. Kein Wunder also, dass Hot Wheels bei mir genau die richtigen Knöpfe drückt.

Milestone fängt den Kindheitstraum, im Lieblingsflitzer durch die Bude zu brettern, mit einer wirklich bemerkenswerten Liebe zum Detail ein. Das Wiederentdecken alter Kindheitsfavoriten wie dem Turtles-Truck, die irren Plastik-Achterbahnkonstruktionen, die Kratzer auf dem Lack nach Kollisionen, der Spielteppich als Kampagnenmenü – hier hat jemand ganz genau verstanden, wie man Nostalgie weckt.

Positiv überrascht mich zudem, wie flüssig, präzise und spannend sich das Ganze fährt. Der Mix aus Driften und Boosten funktioniert nach kurzer Eingewöhnungszeit prächtig, die Computergegner liefern im Sekundentakt spannende Tür-an-Tür-Duelle ohne Gummiband-Schummelei, die Strecken liefern erfreulich viel Abwechslung. Und eigentlich finde ich es auch ganz erfrischend, wenn sich ein Arcade-Racer mal nur aufs Wesentliche konzentriert.

Eigentlich. Denn einfach nur Rennen und Time Trial als Modi anzubieten, ist dann doch ein bisschen wenig, um insbesondere in der Kampagne wirklich langfristig zu motivieren. Und für die völlig überflüssige Lootbox-Mechanik dürfen die Verantwortlichen gern mal mit nackten Füßen auf ein Spielzeugauto treten. So bleibt unterm Strich ein zwar erfreulich launiger Arcade-Racer, der mit etwas mehr Abwechslung und gezielt freischaltbaren Fahrzeugen aber locker die 80 hätte knacken können. Nein, eigentlich müssen.

Matthias Schmid
@fuchsmanguste

Auf der Piste ist Hot Wheels Unleashed ein schnörkelloses Unterfangen: Ich rase, drifte und booste über mal schlichte, mal wilde Fantasiekurse - es gibt keine Power-ups, keine Crashes mit Zeitlupe, nicht mal alternative Kamerawinkel. Das macht Laune, weil die Positionskämpfe gut unterhalten und die virtuellen Spielzeugautos den Charme der Vorbilder exzellent einfangen. Gleichzeitig ist die Karrierestruktur sehr bieder und auch im Mehrspielermodus fehlt es an Varianten jenseits der Standardrennen.

Punktet Hot Wheels dafür beim Drumherum? Jein. Der Editor erlaubt großartige Kreationen, ist aber nicht sehr benutzerfreundlich und auch das Suchen und Fahren von Community-Kursen ist eingeschränkt. Der veränderbare Hobbyraum, der sogar zur Kurs-Umgebung wird, ist eine schöne Idee, leider ist das Freischalten neuer Gegenstände mit Grinding verbunden. Selbiges gilt auch für die Fahrzeuge: Der Nervenkitzel, welcher neue Bolide in einer Zufallskiste wartet, gefällt mir, doch könnte das Spiel ruhig etwas spendabler damit sein, generell noch mehr Autos anbieten oder die Inhalte des teuren Launch-Tag-DLCs einfach gleich integrieren.

Schließlich verschenkt Milestone auch Potenzial beim Sammleraspekt, der dem Thema innewohnt: Die Autos sind zwar in Kategorien eingeordnet (von »gewöhnlich« über »legendär« bis »Super Treasure Hunt«), doch gibt es keine weiterführenden Infos zu den Flitzern. Auch vermisse ich eine schöne Garage für meinen Miniatur-Fuhrpark oder die Option, die Boliden in ihren virtuellen Packungen anzuzeigen - echte Hot-Wheels-Sammler packen die Autos nämlich gar nicht erst aus!

Dennis Zirkler
@YungWerner

Als großer Trackmania-Fan, der mehrmals die Woche den Cup of the Day spielt und sich im Ranglisten-Modus bis in die Gold-Liga hochgefahren hat, musste ich Hot Wheels Unleashed natürlich auch direkt ausprobieren.

Einen wirklichen Konkurrenten zu Trackmania bekommt ihr hier nicht, denn die beiden Spiele unterscheiden sich grundlegend. Allein schon, weil es in Unleashed zig verschiedene Autos gibt und man mit Lootbox-Glück einen erheblichen Vorteil bekommen kann. Das ist aber nur halb so wild, da es im Multiplayer keine Rangliste geschweige denn Bestzeitenlisten gibt.

In Hot Wheels Unleashed steht der Spaß, einfach mit coolen Autos wie dem Delorean aus »Zurück in die Zukunft» oder K.I.T.T. aus »Knight Rider« über ausgefallene Strecken zu rasen, eindeutig im Vordergrund. Das Spielgefühl erinnert durch das Driften und Boosten viel mehr an ein Mario Kart ohne Power-ups. Für mich definitiv eine gelungene Alternative zum teilweise sehr anstrengenden Wettbewerb in Trackmania.

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