Folge 1 von House of the Dragon erklärt: 5 Details, die ihr vielleicht übersehen habt

Seit Montag, dem 22. August 2022 läuft House of the Dragon auch in Deutschland – und das Prequel zu Game of Thrones bricht schon jetzt Zuschauerrekorde auf der ganzen Welt.

Die Serie basiert auf dem Buch Feuer und Blut von George R. R. Martin, welches im Stil eines Historienromans geschrieben ist. Die Geschehnisse werden dort von zwei sehr unterschiedlichen Zeitzeugen der Targaryen-Dynastie erzählt und enthalten viele Verbindungen zur Geschichte von Daenerys Targaryen und Jon Schnee.

Wir haben uns fünf Details aus Folge 1 Die Erben des Drachen herausgesucht, zu denen wir euch zusätzlichen Kontext liefern wollen, damit ihr Martins komplexe Geschichte noch besser verstehen könnt.

Falls ihr Folge 1 noch nicht gesehen habt, solltet ihr den Artikel also lieber später lesen - bis dahin empfehlen wir euch unser spoilerfreies Fazit oder folgenden Info-Artikel, der euch Geschichte und Charaktere vorstellt:

House of the Dragon

Was ihr vor Folge 1 unbedingt wissen solltet

von Dennis Zirkler

Dennis Zirkler

@YungWerner

Über den Autor: Dennis hat nach Staffel 7 und Staffel 8 von Game of Thrones eigentlich keine großen Hoffnungen für House of the Dragon. Nachdem er die Gelegenheit hat, die ersten sechs Folgen zu sehen, ist er aber wieder komplett dem GoT-Fieber verfallen und hat jetzt unheimliche Lust, sein Hintergrundwissen über Westeros mit euch zu teilen.

House of the Dragon: 5 wichtige Details aus Folge 1

#1: König Viserys ist krank – was hat es damit auf sich?

Schon früh in der ersten Folge sehen wir eine Szene, in der König Viserys (Paddy Considine) von seinem Maester behandelt wird – an seinem Rücken ist eine große, eitrige Wunde zu erkennen, die einfach nicht verheilen will.

Viserys hat sich diese beim Sitzen auf dem Eisernen Thron zugezogen, der bekanntlich aus den Schwertern der Feinde seines Vorfahren Aegon dem Eroberer geschmiedet wurde und somit viele scharfe Kanten besitzt. Gegen Ende der Folge weist Viserys seinen rebellischen Bruder Prinz Daemon (Matt Smith) zurecht und schneidet sich am Thron in den Finger.

Dass er sich offenbar regelmäßig verletzt, hat aber eine tiefere Bedeutung: Die Menschen in Westeros glauben, dass jemand, der sich am Eisernen Thron schneidet, unfähig ist, das Reich zu regieren.

Dieser Volksglaube entstand nach dem Tod von Viserys‘ Vorfahre, König Maegor Targaryen, der auch als Maegor der Grausame bekannt ist. Dieser wurde eines Morgens tot von seiner Frau aufgefunden, nachdem er sich vermutlich am Eisernen Thron geschnitten hatte.

Auch der Irre König Aerys Targaryen verletzte sich regelmäßig am Eisernen Thron, was ihm den Spitznamen Schorf-König einbrachte.

Viserys ist natürlich nicht annähernd so grausam wie die bereits genannten, sondern das komplette Gegenteil: Genau wie sein Großvater Jaehaerys ist er ein gütiger und friedliebender Herrscher. Aber genau das wird ihm - unter anderem von seinem Bruder Daemon gegen Ende der Folge - als Schwäche ausgelegt. Auch seine Unentschlossenheit bei der Wahl seines Nachfolgers könnte der Grund sein, warum der Eiserne Thron ihn nicht für einen geeigneten Herrscher hält.

#2: Prinzessin Rhaenys ist eine Baratheon

Die erste Folge beginnt mit einer Rückblende, in der der alternde König Jaehaerys Targaryen (Michael Carter) einen Thronfolger von hunderten Lords bestimmen lässt – dabei standen Viserys und Rhaenys (Eve Best zur Wahl. Das Ergebnis ist bekannt, Rhaenyra verdiente sich den Beinamen die Königin, die keine war.

Während des Turniers zur Geburt von Baelon Targaryen wird Rhaenys von einem Baratheon-Ritter um ihre Gunst gebeten. Doch hinter dieser scheinbar kleinen Geste steckt noch mehr.

Nicht nur haben die Baratheons für Rhaenys als künftige Herrscherin gestimmt – Rhaenys selbst ist eine Baratheon, denn sie ist das Kind von Aemon Targaryen und Jocelyn Baratheon. Im Buch Feuer und Blut ist diese Verbindung noch deutlicher, denn hier hat Rhaenys für die Baratheons charakteristisches schwarzes Haar.

Die Verbindung zwischen den Häusern Targaryen und Baratheon geht allerdings noch viel weiter zurück: Der beste Freund und die rechte Hand auf dem Schlachtfeld von Aegon dem Eroberer war Orys Baratheon und im Laufe der Jahrhunderte heirateten die Familien häufig untereinander.

Auch wenn Robert Baratheon in Game of Thrones als Rebell dargestellt wird, der sich gegen den Irren König auflehnte und sich mit einem blutigen Aufstand die Krone sicherte – durch seine Großmutter Rhaelle Targaryen besitzt er tatsächlich einen legitimen Anspruch auf den Eisernen Thron.

#3: Mysaria: Wer ist Daemons Geliebte?

Mysaria (Sonoya Mizuno) wird von den Machern der Serie als wichtige Hauptfigur beschrieben, blieb in der ersten Folge aber ohne wirklich wichtige Szene. Wer ist die Figur und warum könnte sie noch wichtig werden?

In den Büchern wird Mysaria als Prostituierte aus einem Bordell in Lys vorgestellt. Ihr Erscheinungsbild in der Serie unterscheidet sich aber erheblich: Während in House of the Dragon eine junge und attraktive Frau zu sehen ist, wird sie in Feuer und Blut als alt und sehr blass beschrieben.

Schauspielerin Sonoya Mizuno sagt in einem Interview mit WWD.com:

Mysarias Rolle in der Buchvorlage nimmt noch recht große und wichtige Ausmaße an, eine detaillierte Beschreibung würde hier aber jeglichen Rahmen sprengen. Eine kompakte Zusammenfassung packen wir an dieser Stelle lieber in einen Spoiler-Kasten, da diese wichtige Plotpunkte der TV-Serie vorwegnehmen könnte. Lest also auf eigene Gefahr weiter!

#4: Valyrias Untergang:  Was steckt hinter dem mysteriösen Ereignis?

In einer weiteren Szene sehen wir König Viserys und seine Tochter Rhaenyra in einem Kellergewölbe vor dem riesigen Schädel des Drachen Balerion. Viserys sagt, dass Balerion das letzte Lebewesen gewesen sei, dass Valyria vor dessen mysteriösen Untergang gesehen habe – doch was war Valyria überhaupt und wie kam es zu dessen Untergang?

Valyria war die Hauptstadt eines mächtigen Imperiums desselben Namens auf einer Halbinsel des östlichen Kontinents Essos, welches die halbe Welt für Tausende von Jahren regierte.

Valyria war eine fortgeschrittene Zivilisation: Die Hauptstadt hatte prächtige Bauten, die im Drachenfeuer geformt wurden und war von 14 vulkanischen Bergen umgeben, in denen Magier mit ihren Kräften Gold und Silber abbauten. Die Targaryens selbst lebten ebenfalls in Valyria zogen sich aber nach einer unheilsverkündenden Vision an dessen Rand zurück. Und obwohl das Haus Targaryen als eines der schwächsten und einflussärmsten von Valyria galt, sollte es somit als einziges überleben.

Denn dieses prächtige Reich fiel einer mysteriösen Katastrophe zum Opfer, die als Untergang Valyrias bekannt ist: Die 14 Vulkane brachen zeitgleich aus, Feuer schoss hunderte Meter weit in den Himmel und verbrannte die Drachen im Himmel und die Erde spaltete sich und verschlang große Teile der Stadt. Die Halbinsel wurde zerschmettert, zurückblieben Ruinen, einige Vulkane und ein Gewässer, das als Rauchendes Meer bekannt werden sollte.

Dieses bekommt man übrigens in Staffel 5 von Game of Thrones kurz zu sehen, als Tyrion Lannister und Jorah Mormont dieses mit einem Schiff durchqueren und dabei von Steinmenschen angegriffen werden, wobei sich Ser Jorah mit den Grauschuppen ansteckt.

Doch wie kam es zu der Katastrophe? Die Bücher liefern darauf keine klare Antwort, doch es gibt viele Theorien:

• Naturkatastrophe: In den Büchern glauben die meisten Menschen daran, dass es sich um eine Naturkatastrophe handelt, bei der einfach alle 14 Vulkane gleichzeitig ausgebrochen sind.
• Zu tief gegraben: Die Valyrier waren nicht nur Drachenreiter, sondern auch Zauberer. Mit ihrer Magie bauten sie nicht nur Rohstoffe ab, sondern zähmten auch die Flammen der Vulkane. In den Büchern wird beschrieben, dass die gierigen Valyrier immer tiefer nach Bodenschätzen gruben. Womöglich gruben sie zu tief und lösten so den Untergang selbst aus - ähnlich wie die Zwerge in den Minen Morias im Herrn der Ringe.
• Gesichtslose Männer: Die Gesichtslosen Männer sind ein Geheimbund aus Assassinen. Dieser wurde von geflüchteten Sklaven der Valyrier gegründet. Eine Theorie besagt, dass sich diese an ihren ehemaligen Meistern rächen wollten und deshalb die Katastrophe auslösten. Durch die Tragödie von Sommerhall wird vermutet, dass Dracheneier auch als Sprengstoff genutzt werden können. Womöglich haben die Gesichtslosen Männer also die Vulkane hiermit gesprengt und den Untergang verursacht.

#5: Aegons Traum: Was steckt hinter dem Lied von Eis und Feuer?

In derselben Szene, in der auch über den Untergang Valyrias gesprochen wird, erzählt Viserys seiner Tochter von Aegon dem Eroberer:

Aegon hatte eine Vision, in der er das Ende der Welt vorhersah, das mit einem schrecklichen Winter anbrechen sollte, der aus dem fernen Norden hinter der großen Mauer herbeiwehen sollte. Diesen Traum nannte Aegon Das Lied von Eis und Feuer.

Gemeint ist damit natürlich die Bedrohung durch die Weißen Wanderer und den Nachtkönig, die im Sequel Game of Thrones rund 200 Jahre später mit ihrer untoten Armee in die Lande der Lebenden einfallen werden.

Wie die Invasion endet, dürfte Game-of-Thrones-Fans natürlich im Gedächtnis geblieben sein – Viserys trägt sogar denselben Dolch an seinem Gürtel, mit dem Arya Stark später den Nachtkönig besiegen wird.

Diese Prophezeiung ist übrigens komplett neu und wurde noch in keinem Buch erwähnt, aber sie verleiht House of the Dragon eine weitere Verbindung zu Game of Thrones und ist ein weiteres wichtiges Element, das sich fortan durch die Zeitlinie des GoT-Universums ziehen wird.

Die wichtigsten Infos zu House of the Dragon

Das erste Spin-off zu Game of Thrones ist am 22. August 2022 in Deutschland gestartet. Wie ihr House of the Dragon hierzulande streamen könnt, haben wir bereits in einer praktischen Übersicht für euch zusammengefasst.

Es befinden sich aktuell übrigens noch eine Handvoll weiterer TV-Serien, die sich in George R.R. Martins Universum abspielen, in Produktion - einen Überblick bekommt ihr hier. Ein Projekt davon soll übrigens eine Art Fortsetzung von Game of Thrones werden, für die Kit Harington als Jon Snow zurückkehrt.

Wir konnten bereits die ersten sechs Episoden von House of the Dragon sehen. Was wir davon halten, erfahrt ihr in unserer spoiler-freien Review:

House of the Dragon

Spoilerfreies Fazit nach 6 Folgen – für wen lohnt sich das GoT Prequel?

von Dennis Zirkler

Wie haben euch diese Hintergründe zu Episode 1 von House of the Dragon gefallen? Möchtet ihr so was gerne zu jeder Folge lesen? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!