Seite 2: Im Schatten der Klassiker - Innovative, aber fast vergessene Spiele-Oldies

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Little Computer People

Entwickler: Activision
Erscheinungsjahr: 1985

Unser Little Computer People schreibt uns einen Brief, in dem er uns mitteilt, wie es ihm geht und woran es ihm mangelt. Unser Little Computer People schreibt uns einen Brief, in dem er uns mitteilt, wie es ihm geht und woran es ihm mangelt.

Wir sehen im Querschnitt ein kleines Haus, einem Puppenhaus nicht unähnlich. Nach einiger Zeit betritt ein Männchen (samt Hund) das Haus und beginnt, darin zu wohnen. Es isst, kocht, schaut fern und schreibt Briefe. Einziges Spielziel ist es, mit unserem kleinen Computermenschen (Little Computer People) zu interagieren. Wir können mit ihm zum Beispiel Karten spielen, ihm Wasser und Essen in den Kühlschrank stellen oder ihn bitten, den Hund zu füttern.

Um für ein wenig Zeitvertreib zu sorgen, spielen wir Anagramm. Wir müssen die Buchstaben so umstellen, dass sie ein sinnvolles Wort ergeben. Um für ein wenig Zeitvertreib zu sorgen, spielen wir Anagramm. Wir müssen die Buchstaben so umstellen, dass sie ein sinnvolles Wort ergeben.

Darum war es besonders:
Little Computer People ist nichts weniger als der Urahn zu zwei der erfolgreichsten Spiele aller Zeiten: Dem Tamagotchi und den Sims. Die älteren unter uns werden sich vielleicht noch an die mittleren 90er-Jahre des letzten Jahrhunderts erinnern, als aus Japan ein kleines Plastik-Ei auf den Spielzeugmarkt schwappte, das Tamagotchi. Das simulierte ein digitales Lebewesen, dessen Bedürfnisse wie Hunger, Durst oder Zuneigung der Besitzer in regelmäßigen Abständen erfüllen musste. Sonst ging das Tamagotchi ein. Im Grunde genommen war es also nichts anderes als eine Little Computer People-Version im Taschenformat. Aber auch der Software-Entwickler Will Wright (Sim City) ließ sich von den Computermännchen inspirieren. Bei der Entwicklung seiner Lebenssimulation mit dem Namen The Sims nahm er wiederholt Kontakt zu den ehemaligen Entwicklern von Little Computer People auf, wie er in einem CNN-Chat zugab. Diese hätten ihm wertvolle Hinweise für sein Projekt mit auf den Weg gegeben. Der Rest ist Geschichte: Die Sims ist die erfolgreichste PC-Spielreihe aller Zeiten. Ohne dieses kleine C64-Programm aus dem Jahre 1985 wäre sie aber so nicht denkbar gewesen. Ebenfalls interessant: Auch der Entwickler und Publisher Activision (gegründet 1979) legte eine beachtliche Karriere hin. Seit der Fusion zu Activision Blizzard beherrscht die Firma als Branchenprimus den Computer- und Videospielemarkt.

Darum kennt es heute keiner mehr:
Bis zum Erfolg von The Sims glaubte niemand an den Erfolg von Lebenssimulationen; exotische Versuche wie die kurzzeitig populäre Creatures-Reihe bestätigten als Ausnahmen die Regel. Zu banal erschien der Gedanke, Alltägliches vor dem Rechner nachspielen zu können, wenn man doch stattdessen die Welt oder zumindest eine Prinzessin retten konnte. Jahrelang galt Little Computer People als origineller, aber obskurer Außenseiter unter den Computerspielen, eher belächelt als bewundert. Erst Die Sims schaffte den Durchbruch, der dem Urvater nicht gelang.

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