Regisseur Christopher Nolan ist berühmt-berüchtigt dafür, sein Publikum mit dem ein oder anderen Fragezeichen über dem Kopf aus dem Kino zu entlassen. Sei es bei Prestige, Tenet oder Interstellar. Für die größten Diskussionen dürfte aber vielleicht Inception gesorgt haben.
Die große Frage zum Ende von Inception
Ihr erinnert euch vielleicht: In dem Film mit Leonardo DiCaprio, Tom Hardy, Elliot Page, Joseph Gordon-Levitt, Ken Watanabe und Cillian Murphy dreht sich alles um einen großen Heist, der auf mehreren unterschiedlichen Ebenen eines Traums stattfindet.
Im Finale wird Protagonist Cobb mit seiner Familie wieder vereint, aber es ist nicht ganz klar, ob er es zurück in die Realität geschafft hat, oder Cobb noch immer in einem Traum feststeckt. Ausschlaggebend dafür ist ein Kreisel, der als sogenanntes Totem dazu dient, einen Traum von der Wirklichkeit zu unterscheiden: Fällt der Kreisel, handelt es sich um die echte Welt.
Zum Ende von Inception prüft Cobb genau das, wird aber von seinen (echten?) Kindern abgelenkt und kurz nachdem der Kreisel ins Wanken zu kommen scheint, endet der Film in einer Schwarzblende. Na toll. Was sollen wir damit bloß anfangen?
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Was Christopher Nolan dazu sagt
Im Interview mit Wired geht Christopher Nolan nun selbst auf das offene Ende von Inception ein. Seid aber schon mal gewarnt: Ob Cobb träumt, oder nicht, löst er dabei nicht auf. Stattdessen erklärt Nolan, warum die Antwort auf diese Frage eigentlich nicht wirklich von Relevanz für ihn ist und das Ende von Inception aufgrund der emotionalen Entwicklung von Cobb allemal als ein positives zu verstehen ist:
[...] Das Ende von Inception ist genau das[, ein optimistisches]. Natürlich gibt es eine nihilistische Perspektive auf das Ende. Aber gleichzeitig hat sich [...] Cobb weiterentwickelt und zu seinen Kindern zurückgefunden. Die Vieldeutigkeit hier ist keine emotionale, sondern eine intellektuelle für den Zuschauer.
Ganz ähnlich hat sich Christopher Nolan übrigens schon 2017 bei einer Rede vor Absolventen der Pinceton University (via THR) zu der Diskussion geäußert:
[...] Unsere Träume, unsere virtuellen Realitäten, diese Abstraktionen, die wir so genießen und von denen wir umgeben werden – sie sind eine Teilgruppe der Realität. Leonardo DiCaprios Charakter Cobb bekam seine Kinder zurück, er war in seiner eigenen subjektiven Realität. Er hat sich nicht mehr wirklich dafür interessiert und das ist ein Statement: Vielleicht sind alle Ebenen der Realität gleichberechtigt.
Träumt Cobb nun am Ende von Inception, oder nicht?
Falls euch diese Antwort nicht zufriedenstellt, kann Michael Caine weiterhelfen. Der Schauspieler enthüllte nämlich bereits 2018 auf dem Film4 Summer Screen Festival (via Twitter), dass er die Antwort auf die große Frage zum Ende von Inception kennt:
Als ich das Drehbuch von Inception hatte, war ich ein wenig ratlos. [...] Ich fragte [Christopher Nolan] Wann ist es ein Traum und wann ist es Realität und bekam die Antwort: Wenn du in der Szene bist, ist es die Realität.
[...]
Wenn ihr euch also die Schlusssequenz von Inception nochmal anguckt, ist Michael Caines Charakter Miles nicht zu übersehen, was offenbart: Cobb träumt nicht länger, sondern ist tatsächlich in der echten Welt mit seinen Kindern wieder vereint.
Christopher Nolans neuester Film Oppenheimer startet übrigens am 20. Juli 2023 in den Kino und liefert sich damit ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Greta Gerwigs Barbie. Für welchen Film entscheidet ihr euch? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!
Schreibt uns natürlich auch, was ihr von der Diskussion um das Ende von Inception, sowie Christopher Nolans und Michael Caines Aussagen dazu haltet. Was ist euer Lieblingsfilm von Nolan? Wir sind auf eure Meinung gespannt!
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