Iris.Fall im Test - Cleveres Puppentheater

Iris.Fall ist ein kurzes Vergnügen, bietet aber eine atmosphärische Welt und interessante Licht-und-Schatten-Puzzles.

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Iris.Fall setzt bei seinen Rätseln auf eine kreative Licht-und-Schatten-Mechanik. Iris.Fall setzt bei seinen Rätseln auf eine kreative Licht-und-Schatten-Mechanik.

Iris.Fall könnte auch »Iris im Wunderland« heißen. Zumindest erinnert die Geschichte um ein Mädchen, das auf der Jagd nach einer schwarzen Katze in eine geheimnisvolle Welt eintritt, stark an Lewis Carrolls Alice. Doch wo Carrolls Buch an detaillierten Beschreibungen nicht spart, lässt Iris.Fall die Worte komplett weg. Es wird nicht gesprochen, unserer Augen sehen bizarre Räume, wir hören Umgebungsgeräusche, unser Kopf interpretiert.

Auch spielerisch bemüht sich das Adventure aus China um ungewöhnliche Techniken: Ein Großteil der Rätsel verlässt auf clevere Licht-und-Schatten-Manipulation, ganz ähnlich, wie man sie schon aus dem Indie-Puzzler Contrast kennt. Iris.Fall ist also nicht unbedingt gewöhnlich, allerdings fehlt es dem Spiel an der einen oder anderen Ecke an Substanz.

Contrast im Test:Ein Schatten seiner Selbst

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Die Story ist ein Puzzle

Die Geschichte scheint mit »Mädchen jagt Katze durch Traumwelt« auf einen Bierdeckel zu passen. Wer aufmerksam ist, entdeckt aber mehr: Manche Rätsel verstecken in Bildern Hinweise auf das Leben unserer jungen Spielfigur Iris. Gleichzeitig lassen sich die stummen Zwischensequenzen, von denen manche sogar handgezeichnet sind, wunderbar interpretieren.

Wir beobachten zum Beispiel Iris, wie sie ein Puppentheater besucht und sich plötzlich vor etwas erschreckt. Was hat sie gesehen? Am Ende haben wir so zumindest eine Ahnung, was vorgefallen sein könnte. Die Handlungschnipsel werden so umso interessanter, weil wir sie aktiv zusammenbauen und darüber nachdenken müssen, statt nur etwas erzählt zu bekommen.

Wer ist Iris und was ist mit ihr passiert? Das müssen wir über Hinweise selbst herausfinden. Wer ist Iris und was ist mit ihr passiert? Das müssen wir über Hinweise selbst herausfinden.

Ein Hauch von Horror

Iris.Fall wirft uns in eine skurrile Mischung aus Puppentheater, Zirkus, Escher-artigem Labyrinth und schauriger Fabrik. Auch wenn es sich nicht um ein Horrorspiel handelt, jagen uns aufglupschende Augen oder starr blickende Marionetten immer wieder Schauer über den Rücken. Hinzu kommt die bedrückende Schwarz-Weiß-Optik, die hin und wieder durch einen gelben Farbspritzer durchbrochen wird. Der flotte Zirkus-Soundtrack wirkt zudem mal heiter, mal unheimlich.

Damit erzeugt Iris.Fall insgesamt eine sehr dichte und surreale Traumatmosphäre. Einmal landen wir zum Beispiel in den Bildern an der Wand und müssen uns dort fortbewegen, ein anderes Mal läuft unser Schatten plötzlich vor uns davon. Optisch wirkt die Welt zwar sehr monochrom, profitiert aber von detaillierten und abwechslungsreich gestalteten Schauplätzen, sodass es trotz der Farbarmut nicht langweilig wird.

Was glotzt du so? Elemente wie riesige Augen oder Marionetten sorgen für Grusel-Momente. Was glotzt du so? Elemente wie riesige Augen oder Marionetten sorgen für Grusel-Momente.

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