Das Ende von Joker 2 dürfte für hitzige Diskussionen sorgen. Folie à Deux dekonstruiert nicht nur einen der beliebtesten Superschurken der Popkultur, der Film lässt sogar seinen heißgeliebten Vorgänger in einem völlig neuen Licht erscheinen.
Doch was genau hat das Ende von Joker 2 überhaupt zu bedeuten? Wir liefern euch eine kompakte Zusammenfassung und Erklärung.
Seid ab dieser Stelle natürlich vor gravierenden Story-Spoilern gewarnt! Habt ihr Folie à Deux noch nicht gesehen, schminkt ihr euch diesen Artikel am besten erstmal ab.
Was passiert im Finale von Joker 2?
Joker 2 spielt sich fünf Jahre nach den Ereignissen des ersten Teils ab. Arthur Fleck (Joaquin Phoenix) sitzt als Insasse in Arkham Asylum und wartet auf seinen Gerichtsprozess. Dabei steht die Todesstrafe für ihn im Raum, während Fleck für seine Taten als Joker gehasst, aber auch geliebt wird.
Im Lauf des Films lernt er seine Mitinsassin Lee Quinzel (Lady Gaga) kennen und lieben - Lee ist vom Joker besessen und befeuert Fleck darin, sich erneut seiner Joker-Persönlichkeit hinzugeben. Damit beschließt Fleck, seine eigene Anwältin (Catherine Keener) zu feuern und sich selbst zu verteidigen.
Nach einer brutalen Misshandlung durch seine Gefängniswärter ist Arthurs Geist aber endgültig gebrochen und er entschließt sich dazu, den Joker hinter sich zu lassen. Daraufhin wird Fleck für all die Morde aus dem ersten Film schuldig gesprochen.
Vor der endgültigen Bekanntgabe des Gerichtsurteils kommt es zur Explosion einer Autobombe vor dem Gerichtsgebäude. Dabei schafft es Arthur vorerst zu fliehen und wird von zwei Joker-Anhängern aufgesammelt. Fleck will mit den Fanatikern aber nichts zu tun haben und macht sich alleine auf zu seinem alten Apartment, wo sich Lee einquartiert hat.
Lee lässt ihn aber eiskalt abblitzen, denn sie interessiert sich nur für Joker und nicht Arthur. Daraufhin wird Fleck von der Polizei eingesammelt und zurück nach Arkham verfrachtet. Eine unbestimmte Zeit später findet sich Arthur im Gemeinschaftssaal für Häftlinge wieder, bis er für einen Besucher aufgerufen wird.
Auf dem Weg dorthin konfrontiert ein Insasse namens Ricky (Jacob Lofland) Arthur, der zuvor immer wieder mal gezeigt wurde, wie sehr er für den Joker brennt. Ricky erzählt Arthur einen Witz, bei dem Arthur selbst die Pointe darstellt, bevor er von Ricky mit den Worten You get what you fucking deserve
niedergestochen wird.
Arthur geht zu Boden und flieht, während er verblutet, erneut in seine von Gesang erfüllte Fantasiewelt. Währenddessen schlitzt sich Ricky im Hintergrund manisch lachend ein Grinsen ins Gesicht, was natürlich an Heath Ledgers Interpretation des Jokers in The Dark Knight erinnert. Damit endet Joker 2 - es gibt keine Post-Credits-Szene.
Was das Ende von Joker 2 zu bedeuten hat
Das Ende von Joker 2 lässt sich guten Gewissens als Meta-Kommentar auf Fans des psychopathischen Clowns verstehen, die ihn für seine Missetaten idealisieren. Folie à Deux stellt klar: Arthur wird nur so lange von ihnen (und allen voran Lee geliebt), solange er ihrer konkreten Vorstellung und ihren Erwartungen entspricht.
Das Kartenhaus fällt spätestens zusammen, als sich Arthur vom Joker lossagt und erntet damit Ablehnung und Missfallen. Bei der Zündung der Autobombe nehmen seine Anhänger etwa willentlich in Kauf, Unschuldige und sogar Arthur zu töten. Für sie zählt nur, ihrer angestauten Wut ein Ventil zu geben.
So richtet auch der Archiv-Insasse Ricky seinen Hass direkt gegen Arthur, womit Regisseur Todd Phillips das Ende des ersten Joker spiegelt: Wie Murray Franklin (Robert de Niro), wird Arthur von einem Fremden getötet, der von ihm besessen ist und der sich von ihm verraten fühlt. Ausschlaggebend dafür waren Worte, die im Live-Fernsehen ausgestrahlt wurden.
Dabei wurde Arthur von seinen Fans stets missverstanden: Seine Taten als Joker brachten nicht nur anderen Leid, sondern auch ihm selbst. Dieses Verhalten wird von den Joker-Anhängern nicht nur gefeiert, sondern auch weiter befeuert, bis Arthur seine allerletzte Belastungsgrenze erreicht.
Daraus zieht Arthur seine Konsequenzen, aufgrund der er von seinen Anhängern verstoßen, verachtet und letztendlich ermordet wird. Arthur erreicht zwar irgendwie das, was er sich immer erträumt hatte: sich einen Namen zu machen. Allerdings überlebt er das selbst nicht und sein Vermächtnis wird mit Blut und Gewalt von anderen fortgeführt.
Arthur stirbt, aber in seine Fußstapfen tritt der nächste Joker.
Kommt nach Folie à Deux ein Joker 3?
Einen Joker 3 wird es laut dem aktuellen Stand nicht geben. Regisseur Todd Phillips gab bereits persönlich bekannt, dass er nach den beiden Filmen um Arthur Fleck mit DC fertig ist. So wie der Film endet, wirkt es auch so, als stelle Folie à Deux Phillips’ Abgesang für den psychopathischen Clown dar.
Natürlich ist nicht gänzlich auszuschließen, dass früher oder später ein dritter Joker kommt. Phillips selbst wollte ursprünglich erst keinen Teil 2 drehen, kehrte letztendlich aber dann doch zurück. Ausschlaggebend hierfür dürfte letztendlich sein, wie erfolgreich Joker 2 an den Kinokassen ist.
Zumindest bei Kritikern und Fans hat Folie à Deux aktuell einen schweren Stand, wie sich in Wertungen seitens der Presse und der Zuschauer spiegelt - zum Beispiel bei Rotten Tomatoes. Ersten Prognosen (via Variety) zufolge dürfte der 200 Millionen US-Dollar teure Film seine Schwierigkeiten haben, das phänomenale Ergebnis seines Vorgängers zu erreichen.
Joker 2 läuft seit dem 3. Oktober 2024 in den deutschen Kinos. Zum Cast des Films zählen neben Joaquin Phoenix und Lady Gaga unter anderem Brendan Gleeson, Catherine Keener, Zazie Beetz, Harry Lawtey, Leigh Gill und Steve Coogan.
Habt ihr Folie à Deux bereits gesehen? Wenn ja, wie gut hat euch der Film gefallen? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!
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