Wenn ich Ende der 90er am Wochenende meine erste große Liebe besuchen kam, wollte ich immer nur eins. Eben das, was jeder versaute junge Mann damals wollte: Sarevok vernichten und an ihm Rache nehmen, nicht zuletzt für den Tod meines Ziehvaters Gorion.
Ich wollte mit Christopher »Maverick« Blair die Nephilim besiegen und Xan Kriegor zeigen, wo der Impact Hammer hängt. Meine damalige Freundin wollte derweil lieber Freunde treffen, feiern, tanzen, eben das tun, was normale Menschen an den Wochenenden so treiben. Ihr könnt euch ausmalen, wie lange diese Beziehung gutging.
Mein Vater war leidenschaftlicher Gamer, seine Partnerinnen waren es nicht. Das resultierte in drei Scheidungen, natürlich aus mehr Gründen als nur der Leidenschaft für Spiele. Doch als er kurz nach seinem Tod mit dem Zocken aufhörte, war auch ganz schnell Schluss mit den ständigen Scheidungen. Zufall? Ich denke nicht!
Aber mal ganz im Ernst: Ich glaube, wenn ihr gerne und viel spielt und den Rechner oder die Konsole nicht nur hier und da mal für eine oder zwei Stunden anwerft, dann hilft es ungemein, wenn eure Partnerin oder euer Partner ebenfalls gerne spielt. Ansonsten gibt es hier viel Potenzial für Reibungen. Eigentlich logisch, oder?
In meinem Fall habe ich durch das gemeinsame Spielen meine Freundin von einer ganz anderen, dunkleren Seite kennengelernt. Denn meine Freundin ist in Spielen ein Monster!
Der Autor
Sascha Penzhorn spielt, seit er einen Controller halten kann. Die Lektüre seiner Kindheit bestand aus Magazinen wie ASM und Power Play, später auch mal PC Joker. Er vermisst die Zeit, in der Spieletests noch nicht so bierernst und furztrocken waren, in der Redakteure unter Tests noch Grimassen schnitten und als es zwischen den Artikeln noch Comics gab. Spiele sind Unterhaltung, regen die Fantasie an, wecken Emotionen und Leidenschaft. Er will Spiele nicht einfach bewerten. Er will vermitteln, wie es sich anfühlt, sie zu spielen, was sie mit euch anstellen. Ein Leben ohne Spiele wäre für ihn völlig undenkbar.
Zwei Brüder, zwei Wege
Als Kinder waren mein jüngerer Bruder und ich unzertrennlich. Videospiele haben uns zusammengeschweißt. Unzählige Male haben wir gemeinsam Double Dragon und Golden Axe durchgespielt. Wir waren wie Bud Spencer und Terence Hill: Ich war dick und schlecht gelaunt, er war eine dürre, hinterlistige Ratte. Grundverschiedene Menschen, die zusammen jeden Kampf gewonnen haben.
Ende der 90er brachte ich ihm Counter-Strike bei, ein paar Jahre später war er Pro-Gamer, so richtig mit Sponsoren, hartem Pflichttraining und Match-Übertragungen im Fernsehen. Ich fing ein Praktikum bei der Frankfurter Neuen Presse an und schrieb dort am liebsten über Spiele.
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