Das erste Layers of Fear erinnerte an eine Geisterbahn. Hinter jeder Ecke warteten Schreckmomente wie sich verändernde Räume, plötzlich auftauchende Puppen oder unheimliche Gemälde, die uns anstarrten. Das funktionierte damals sehr gut.
Allerdings will man als Spieler nicht nur in einem Wagen auf Schienen am Grusel-Einmaleins vorbeifahren, sondern wirklich eine Verbindung zum Erlebten aufbauen. Man braucht eine übergreifende Handlung oder packende Spielmechaniken, um alles zusammenzuhalten und den Spieler zu motivieren.
Deshalb versucht Entwickler Bloober Team im zweiten Teil mit mehr Action und echten Gefahren Spannung aufzubauen. Auch die Rätsel sind nun zahlreicher. Unser Test klärt, ob die spielerische Frischzellenkur reicht, um Layers of Fear 2 auch wirklich zu einem besseren Spiel zu machen.
Layers of Fear im Test: Eine Lage Horror bitte
Eine Bühne auf hoher See
Die Geschichte von Layers of Fear 2 soll vom Vorgänger unabhängig sein und das wirkt zuerst auch so. Statt eines Malers in einem alten Herrenhaus spielen wir einen Schauspieler in der Stummfilmära. Der befindet sich für einen Dreh gerade auf einem Kreuzfahrtschiff. So richtig neu und anders ist das aber nicht: Als Schauspieler suchen wir eben nach dem perfekten Weg, einen Charakter zu porträtieren, statt wie der Maler nach einem makellosen Gemälde.
Während wir das Schiff erkunden, finden wir Objekte, bei denen uns kleine auf Englisch exzellent vertonte Geschichten mehr über die Hintergründe verraten. Es werden wieder Themen wie künstlerische Selbstverwirklichung, Familie oder psychische Probleme angesprochen. Beispielsweise geht es darum, ob man seine eigene Persönlichkeit aufgeben muss, um komplett in eine Rolle schlüpfen zu können. Auf diese Frage gibt es keine klare Antwort, aber auch sonst müssen wir uns in Layers of Fear 2 das meiste selbst zusammenreimen.
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Das ist einerseits gut, weil uns das zum Nachdenken und Interpretieren anregt, andererseits fühlt sich das Ende so aber nicht wirklich befriedigend an. Wir wissen nicht genau, was passiert ist oder was wir nun eigentlich erreicht haben.
Konkreter sind da schon die Entscheidungen: Zwischendurch verlangt ein unsichtbarer Regisseur immer wieder Dinge von uns, wie zum Beispiel eine bestimmte Person von zweien zu erschießen. Ja, wir fühlten uns auch ans erste Bioshock erinnert. Wir können uns aber anders als in Bioshock ans Drehbuch halten oder davon abweichen, was den Charakter formt, den wir am Ende darstellen wollen.
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Wir sind nicht allein
Schießen müssen wir übrigens nur in einzelnen klar definierten Sequenzen, ein Shooter ist Layers of Fear 2 nicht. Im Spiel verfolgt uns immer wieder ein deformiertes Puppen-Monster, gegen das uns nicht wehren dürfen. Da wir auch nicht richtig schleichen können, hilft nur wegzulaufen.
Manchmal reicht es, eine Tür hinter uns zu schließen, um dem Monster zu entkommen. Weil sich die Türen teilweise nur quälend langsam bewegen, sorgt das für ordentlichen Nervenkitzel. Hinzu kommt, dass sich das Greifen und Ziehen mit Maus oder Controller manchmal etwas fummelig anfühlt, wodurch es noch hektischer wird.
Zusätzlich müssen wir tödlichen Lichtstrahlen und Feuerwalzen ausweichen, die in manchen Gängen plötzlich aus seitlichen Öffnungen brechen und den Weg blockieren. Hier kommt es auf das richtige Timing an: Wir warten geduldig ab und huschen dann schnell zum nächsten sicheren Ort.
Gegner und Strahlen für Spannung und werden zwischendurch im Vergleich zum Rest des Spiels auch mal anspruchsvoller. An manchen Stellen scheint das Sterben allerdings unausweichlich, um es für den nächsten Versuch besser zu wissen. Durch die fairen Speicherpunkte wird das aber nicht allzu frustrierend.
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