Seite 2: Life is Feudal: Your Own - Der Traum vom frühen Mittelalter

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Zeitfresser

Wer in Life is Feudal: Your Own also wirklich in einer gerade noch akzeptablen Geschwindigkeit vorankommen möchte, holt sich am besten ein paar Freunde oder Bekannte mit ins Boot, von denen sich ein jeder auf einen anderen Berufszweig spezialisiert. So lassen sich auch größere Siedlungen in gerade noch annehmbarer Zeit etablieren. Die geht nämlich nicht nur für das Sammeln der Ressourcen und das Bauen und Errichten von Gegenständen und Gebäuden drauf, sondern auch für das Erlernen der dafür notwendigen Fähigkeiten. Die steigen ähnlich wie bei Ultima Online nur an, indem man sie ausübt.

Und bis aus dem Baumfäller ein Tischler geworden ist, dauert es eine ganze Weile: Zunächst muss der auf den Attributen Stärke und Konstitution basierende Holzfäller-Skill auf Stufe 30 gebracht werden, erst dann ist das Zimmererhandwerk erlernbar. Und erst wenn das auf Stufe 90 gebracht wurde, lassen sich größere Einrichtungsgegenstände wie ein Thron herstellen.

Ähnlich steht es um das Errichten von Gebäuden: Hier steht zuvor Terraforming auf dem Programm, bevor die Präparation von Baumaterialien erlernt werden kann, die wiederum ab Stufe 30 das Erlernen der Bau-Fähigkeit ermöglicht. Die wiederum bildet die Grundlage für Maurerarbeiten, welche ihrerseits die Vorstufe der Architektur sind. Und erst wenn die auf Stufe 90 ist, kann beispielsweise ein Bergfried errichtet werden.

Klingt kompliziert? Ist es nicht. Höchstens langwierig. Die Krux an der Sache ist nämlich: Da alle diese Tätigkeiten ausgeführt werden müssen, um sie besser erlernen zu können, und es dazu stets der entsprechenden Materialien bedarf, sollte das Materiallager immer prall gefüllt sein - und das nimmt ebenfalls Zeit in Anspruch.

Bauen statt hauen

Und von dieser ominösen Zeit, von der immer alle reden, bleibt dann offensichtlich nicht mehr allzu viel für andere Tätigkeiten im Spiel übrig. Während unserer Streifzüge über die verschiedenen Server begegneten uns jedenfalls nur äußerst selten Spieler, die zur Interaktion aufgelegt waren oder fortschrittlichere Waffen bei sich trugen. Die meisten hämmerten, sägten und schliffen an ihren Behausungen, Siedlungen, Dörfern und Festungen herum, fällten Bäume oder brauten irgendwelche Tränke. Was irgendwann einmal passiert, sollte all das fertiggestellt sein und sich Langeweile breit machen, steht auf einem anderen Blatt.

Aufgrund aktuell noch fehlender Eroberungsmechaniken oder sonstiger Anreize für eine kriegerische Auseinandersetzung dürfte sich das Kampfgeschehen aber wohl auf einzelne und aus Langeweile geführte Scharmützel ohne richtiges Ziel beschränken. Immerhin: Das Kampfsystem wirkt zwar noch etwas unausgegoren, verspricht aber in Richtung Mount & Blade oder War of the Roses zu gehen.

Statt auf irgendwelche Tasten zu drücken oder die Skill-Leiste einzuhämmern, bestimmt die Richtung der Mausbewegung, wohin wir schlagen. Zudem gibt es verschiedene Trefferzonen, so dass wir etwa gezielt den Schlagarm des Gegenübers schwächen können. Berücksichtigt werden zudem Dinge wie die Laufgeschwindigkeit in Richtung Gegner, die ebenfalls Boni geben kann.

Außerdem lassen sich, wie in anderen MMOs auch, Gruppen formen, die bei Life is Feudal allerdings Einheiten genannt werden. Der jeweilige Gruppenführer kann seinen Kämpfern dann Formationsvorgaben oder Schlachtenbefehle geben, deren Einhaltung diverse Buffs für die einzelnen Kämpfer mit sich bringen.

Das Ganze klingt nicht nur recht komplex, sondern ist es auch. Ganz so wie auch fast alle anderen Spielmechaniken. So sind von gelernten Köchen mit möglichst vielen Zutaten zubereitete Speisen etwa deutlich nahrhafter als Beeren oder Fleisch. Und das geht sogar soweit, dass nach dem Verzehr eines aufwändigen Gerichts Fähigkeiten schneller erlernt werden können.

Noch fehlen zwar einige dieser Features und Inhalte oder sind nur halbherzig implementiert. Allerdings macht die aktuelle Update-Frequenz durchaus Hoffnung: Zuletzt gab es etwa zwei bis drei Patches pro Woche. Das ambitionierte Ziel, im dritten Quartal 2015 die MMO-Version von Life is Feudal zu veröffentlichen, erscheint also einigermaßen realistisch. Auch wenn noch einiges an Arbeit vor den Entwicklern liegt.

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