LoL-Spieler "Corona" sollte Namen ändern, bekam Rückendeckung von Tausenden

Riot Games forderte einen League-of-Legends-Spieler auf, seinen Ingame-Namen zu ändern, weil er gegen die Regeln verstoße. Der Besitzer des Accounts heißt jedoch tatsächlich Corona.

Bis vor Kurzem wurde der Spieler Corona für seinen Namen noch nie schief angesehen. Doch nun soll er ihn plötzlich ändern. Bis vor Kurzem wurde der Spieler Corona für seinen Namen noch nie schief angesehen. Doch nun soll er ihn plötzlich ändern.

Auf Reddit postete ein Spieler des MOBAs League of Legends eine groteske Geschichte: Er wurde von Riot gebeten, seinen Spielernamen »Corona« zu ändern, da dieser im Kontext der aktuellen Pandemie die Namensregeln verletzen würde. Das Problem: Corona ist sein echter Nachname.

Riot Games sind die Entwickler und Publisher des Online-Spiels League of Legends und richten außerdem die E-Sport-Weltmeisterschaften des MOBAs aus. Joao Corona veröffentlichte den Nachrichtenverlauf mit Riot, in dem er versucht, die Situation zu erklären. Die Geschichte erhielt über Reddit tausende Kommentare, die sich für den LoL-Spieler einsetzten und Riot Druck machten.

Verstößt der Name wirklich gegen die Regeln?

Joaos Argument gegen Riot ist, dass er den Namen bereits seit einem Jahr verwendet und auch davor schon als »Squid Corona« League of Legends spielte. Da es sich um seinen echten Familiennamen handelt, den er in einem völlig anderen Kontext als Spielernamen gewählt hat, sollte es nicht als Verletzung der Namensregeln gelten. Er erwähnt auch, dass die Situation für ihn im realen Leben schon grotesk genug sei, da er sich für seinen Nachnamen eine Menge Kommentare gefallen lassen müsste.

Joao Corona argumentiert außerdem, dass es viele Spieler geben würde, die das Wort »Corona« im Namen tragen und damit eindeutig auf das Virus anspielen. Diese wären bisher von Riot nicht entfernt worden. Tatsächlich findet man eine ganze Liste an Spielern, die den Begriff in einem Wortspiel verwenden.

Im veröffentlichten Nachrichtenverlauf zwischen Joao Corona und dem Support-Team von Riot schrieb ihm ein Mitarbeiter, dass er versuchen würde, ihm zu helfen. Man könne aber nichts versprechen, da die Situation sehr sensibel sei und der Name andere negativ beeinflussen könnte.

Riot zeigte sich zwar verständnisvoll angesichts der schwierigen Situation, andere Spieler könnten sich aber weiterhin angegriffen fühlen, wenn sie die Herkunft des Namens nicht kennen. Riot zeigte sich zwar verständnisvoll angesichts der schwierigen Situation, andere Spieler könnten sich aber weiterhin angegriffen fühlen, wenn sie die Herkunft des Namens nicht kennen.

Im weiteren Verlauf stützte sich ein Mitarbeiter auf die folgenden Namensregeln, die eine Änderung des Titels »Corona« begründen würden:

  • Wenn ein Name beleidigend, unangemessen, rassistisch, sexistisch oder homophob ist, erlaubt das System diesen Titel unter keinen Umständen.
  • Wenn ein Name als negativ aufgefasst wird und von anderen Spielern gemeldet wird, muss der Spieler ihn ändern.

Was im Nachrichtenverlauf aber nicht erwähnt wurde: Tatsächlich verstößt sogar das Nutzen des eigenen Namens gegen die aufgestellten Regeln. Demnach wäre eine Namensänderung von Riot gerechtfertigt. Auf der Support-Seite zu League of Legends heißt es:

  • Dein Name sollte keine persönlichen Informationen (wie deinen echten Namen oder deine Adresse) enthalten. Sollte ein Name jene Informationen enthalten, kann er von Riot geändert werden.

Reddit macht Druck

Der Post erhielt auf Reddit viel Aufmerksamkeit und offenbar meldeten sich viele Nutzer bei Riot zu Wort, die auf Joaos Seite waren. Der Nutzer Alex_Valkyrie schrieb: »Es gibt sehr viel unsensiblere und unangemessenere Namen unter den Spielern. Tut mir leid, dass dir das passiert ist.«

Schließlich kommentierte auch ein Riot-Mitarbeiter im Forum, dass bei diesem Fall wohl doch keine Namensänderung nötig sei:

Mittlerweile hat Joao Corona seinen Post aktualisiert und bekannt gegeben, dass Riot ihm seinen LoL-Namen zurückgegeben hat.

"Danke fürs Druckmachen, Reddit. Riot hat mir meinen Account zurückgegeben!"

Momentan stehen die Entwickler von Riot Games auch in der Kritik wegen eines scharfen Anti-Cheat-Programms für ihren neuen Shooter Valorant, das selbst auf eurem Rechner läuft, wenn ihr gar nicht spielt.

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