Nach Jahren, in denen Lootboxen als große Gelddruckmaschine in verschiedensten Genres und auf fast allen Plattformen für riesige Umsatz- und Gewinnzunahmen gesorgt haben, könnte schon bald die große Flaute folgen. 15 Glücksspielbehörden aus unterschiedlichen Ländern, darunter Großbritannien, die Niederlande, Norwegen, Polen und Portugal, arbeiten nun zusammen, um gegen Glücksspiel in Videospielen vorzugehen.
Die staatlichen Vertreter wollen dafür sorgen, dass die lokale Rechtssprechung angepasst wird, um die negativen Effekte zu bekämpfen, die Lootboxen und auch Skin-Betting auf Spieler haben können. Auch die zuständigen Verbraucherschutzinstitute sollen künftig ein Auge auf Hersteller haben und Maßnahmen einleiten, sollten diese gegen geltende Gesetze verstoßen.
In Großbritannien ergab eine Studie der Glücksspielbehörde, dass 2017 11 Prozent der Kinder zwischen 11 und 16 Jahren Skin-Betting auf unregulierten Webseiten betrieben haben.
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"Geld war dann doch ein Thema" - Kuriose Spiele-Finanzierung: Lootboxen, Eltern oder doch China? - GameStar TV
Publisher sollen kooperieren
Der CEO der britischen Glücksspielbehörde, Neil McArthur, macht nicht nur deutlich, dass die Kooperation unter den Ländern sehr ernst genommen wird, sondern richtet auch einen Appell an die Publisher:
"Wir ermutigen Videospielunternehmen dazu, mit den Glücksspielbehörden zusammenzuarbeiten und Maßnahmen zu treffen, um diese Bedenken ernst zu nehmen und sicherzustellen, dass Konsumenten und vor allem Kinder geschützt werden. Wir wollen, dass Eltern die Risiken kennen und mit ihren Kindern darüber reden können, wie sie online sicher sind."
Ob es zu dieser Zusammenarbeit zwischen Behörden und Publishern kommt, darf dennoch bezweifelt werden. EA ist in Belgien aktuell noch nicht der Forderung nachgekommen, Zufallsitems aus seinen Spielen zu entfernen und riskiert damit eine Klage.
Lootbox-Situation in Belgien:Belgische Staatsanwaltschaft ermittelt gegen EA
Lootboxen bekommen auch in den USA Probleme
Auch in den USA ergreifen Behörden Maßnahmen. In Minnesota gibt es nun ein Gesetz, das den Verkauf von Spielen mit Lootboxen an Personen unter 18 Jahren untersagt. Zusätzlich müssen auf den Verpackungen Hinweise angebracht werden, auf denen steht: »Dieses Spiel enthält glücksspielartige Mechanismen, die eine Videospielsucht begünstigen können, die das Risiko von schädlichen psychischen oder physischen Gesundheitseffekten erhöht und den Nutzer einem beträchtlichen finanziellen Risiko aussetzt.«
Dan Hewitt, der Vice President of Media Relations bei der Entertainment Software Association, sieht Lootboxen offiziell nicht als Glücksspiel an. Er sieht die Wundertüten als eine alternative Erfahrung, die Spieler nicht kaufen müssen, wenn sie nicht wollen.
Plus-Report: Videospielabhängigkeit - Machen Lootboxen süchtig?
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