MAXNOMIC® MIG UNDERSTATER - David Prochota
Mit der MAXNOMIC® MIG Serie bietet NEEDforSEAT Stühle der Extraklasse an, welche speziell für die Bereiche "Gaming" und "eSports" entwickelt wurden.
Eines der MIG-Modelle, den MAXNOMIC® MIG Understater hat mir die GameStar als Testmodell zur Verfügung gestellt. Laut Hersteller glänzt der Stuhl mit perfekter Ergonomie und maximalem Sitzkomfort. Ich konnte den MAXNOMIC® MIG Understater nun einen knappen Monat lang testen und werde in meinem Bericht aufzeigen, ob der Stuhl den hohen Erwartungen gerecht wird und es sich lohnt, 600 Euro für dieses Premium-Produkt auszugeben.
Versand und Verpackung
Der Versand erfolgte sehr schnell. Einen Tag nach der Versandbestätigung traf der Stuhl bei mir ein. Der Karton war unbeschädigt und misst ca. 80 cm in der Länge, ca. 71 cm in der Breite und 37 cm in der Tiefe. Mit etwa 31,5 Kg ist das Paket überraschend schwer uns lässt somit auf einen qualitativ hochwertigen Inhalt hoffen. Meine Frau musste allerdings warten, bis ich von der Arbeit nach Hause kam, denn alleine konnte sie das Paket nicht heben. Auf der Verpackung sind alle wichtigen Warnhinweise und Transportkennzeichnungen vorhanden, so dass der Stuhl den Logistikdurchlauf ohne Schäden überstehen sollte.
Alle Teile des Stuhls haben einen festen Platz im Karton, d.H. es klappert und klimpert nicht, wenn der Karton gerüttelt oder gedreht wird. Beim Auspacken fiel gleich auf, dass alle Einzelteile, von Fußrad bis Sitzfläche schützend in Folie oder Schaumstoffmatten eingepackt sind. Ich konnte nirgends Kratzer oder Schrammen feststellen. Weiter ist eine Checkliste beigelegt, in der ein NEEDforSEAT Mitarbeiter den Stuhl offensichtlich auf die Vollständigkeit aller Einzelteile beim Einpacken kontrolliert hat. Das ist vorbildlich.
Fast alle Teile sind aus Metall gefertigt, nur einige Wenige wie z.B. die Hebelgriffe aus Kunststoff. Das erklärt das hohe Gewicht, der wertige Eindruck bestätigt sich hier. Weiter lag dem Karton eine Tüte Schmierfett samt Gummihandschuh für die Rollen und Mechaniken bei.
Beim Auspacken fiel mir auf, dass Rollen für Hartböden im Lieferumfang enthalten waren. Diese waren bei diesem Testmodell fest vorgegeben. Mein Boden besteht allerdings aus weichem Holzoptik-Vinyl, daher würden sich die Rollen für weiche Böden eher eignen. Ich habe daraufhin direkt bei NEEDforSEAT angefragt, ob ein Umtausch der Rollen möglich wäre. Der Kontakt erfolgte über Email. Ich bekam kurz darauf eine Antwort, der Umtausch wäre kein Problem. Die weichen Rollen wurden noch am gleichen Tag versendet, zusammen mit einem Rücksendeetikett für die harten Rollen. Die Reaktionszeit war schnell, der Email Kontakt sehr nett und die Abwicklung unkompliziert.
Aufbau und Einfettung
Für den Zusammenbau liegt dem Karton ein Multifunktions-Werkzeug bei, das eine Mischung aus Kreuz-Schraubendreher und Sechskantschlüssel ist. Zwar darf man hier kein Profiwerkzeug erwarten, doch für die wenigen Montage-Schritte ist dieser völlig ausreichend. Der Aufbau an sich erweist sich als recht simpel, dieser teilt sich grob in 3 Phasen auf. Zuerst Schrauben, dann Fetten und am Ende zusammenstecken.
Die Aufbauanleitung ist bebildert und in Farbe, alle benötigten Schritte sind deutlich zu erkennen und auch als nicht-Handwerker leicht umsetzbar. Beim Schrauben bedarf es manchmal etwas Spiel, die Löcher unter der Polsterung zu treffen, doch das ist mit etwas Geduld gut machbar. Bei der Hälfte des Aufbaus fiel bei meinem Testmodell auf, dass 4 vormontierte Befestigungsschrauben an der Rückenlehne fehlten. Eine kurze Mail an NEEDforSEAT hat gereicht und die benötigten Teile wurden mir umgehend zugesendet. Auch hier war der Service, bzw. Support wieder schnell, nett und unkompliziert, der Brief mit den Schrauben war schon am nächsten Tag im Briefkasten. Mit Hilfe des Gummihandschuhs und dem beiliegendem Fett wurden dann einige Stellen an der Mechanik behandelt. So wird vorbeugend ein Quietschen oder Kratzen verhindert. Anschließend wurden die Räder und der Stuhl nur noch zusammengesteckt. Alle Einzelteile des Stuhls passten sehr gut zusammen und fügten sich dadurch perfekt ineinander. Noch eine Anmerkung: Die Aufbauanleitung empfiehlt, die Montage des MAXNOMIC® MIG Understarter mit 2 Personen durchzuführen, ich konnte den Stuhl allerdings auch ohne Probleme alleine aufbauen.
Ersteindruck und Verarbeitung
Zusammengebaut macht der MAXNOMIC® MIG Understarter einen massiven und wertigen Eindruck. Bei genauerer Betrachtung erkennt man, dass alle Nähte ausnahmslos sauber verarbeitet sind. Die Polsterung der Sitzfläche und der Rückenlehne ist mit schwarzem Kunstleder überzogen. Echtes Leder wäre hier noch edler gewesen, doch der verwendete Überzug fühlt sich angenehm und robust an. An den dünnsten Stellen misst die Dicke der Sitzfläche ca. 8 cm und die der Rückenlehne ca. 6 cm. Den Härtegrad der Polsterung würde ich als mittelhart bezeichnen.
Die Nackenstütze ist mit einem Klettverschluss am Stuhl befestigt und sitzt bombenfest. Der Überzug ist aus einem weichen Stoff gefertigt. Zwar wäre hier ein Lederüberzug optisch passender, praktisch gesehen ist der Bezug durch das weichere, nachgiebigere Material die wohl bessere Designentscheidung. Die Nackenstütze ragt bis zu 8 cm nach vorne.
Die Wunschbestickung ist sehr sauber verarbeitet und der Kontrast zur Rückenlehne ist aufgrund des hellen weiß kräftig. Farbe, Größe, Position und Schriftart sind fest vorgegeben, so wie die Maximalanzahl an Zeichen, insgesamt 11 an der Zahl. Der Schriftzug ist von guter Qualität und verleitet dem Stuhl ein Stück Individualität.
Ergonomie und Komfort
Hier glänzt der MAXNOMIC® MIG Understater und punktet mit unglaublich vielen Einstellungsmöglichkeiten.
Die Sitzhöhe wird über einen Hebel gesteuert und ist in der niedrigsten Position ca. 48 cm tief und in der höchsten Position ca. 58 cm hoch. Die Nackenstütze kann ebenfalls in der Höhe verstellt werden und wird ohne Hebel, sondern mit etwas Körperkraft verstellt. Das Nacken-Kissen fühlt sich angenehm weich an und gibt genug nach. Nur wenn der Stuhl kerzengerade im 90 Grad Winkel steht, drückt das Kissen den Kopf nach vorne. Dann sollte man es vom Klettverschluss lösen. Doch selbst in der kleinsten Schräglage will ich das Kissen nicht mehr missen.
Die Rückenlehne lässt sich unabhängig zur Wippmechanik mit einer Art "Handbremse" in eine feste Schräglage stellen. Ungewöhnlich: Beim Wippen bewegt sich nicht nur die Rückenlehne, sondern auch die Sitzfläche mit. Der ganze Körper gelangt dadurch in eine leicht liegende Position. Über einen Hebel kann dabei die gewünschte Schräglage arritiert werden. Zudem ist es möglich, die Endposition der Wippreichweite mit einer Schraube zu bestimmen. Der Wipp-Wiederstand wird über ein Rad unterhalb des Sitzes definiert. Die Seitenflügel stützen den eigenen Rücken, ohne dabei zu drücken oder im Weg zu sein.
Die Armlehnen können in fast allen erdenklichen Richtungen positioniert werden und ziehen so ziemlich alle Register. Egal ob Höhe, Winkel, Positionierung vorn, hinten und auch seitlich… hier bleiben keine Wünsche offen. Für ganz breite Hintern ist es sogar möglich, die Armlehnen während der Montage an der vorgesehenen Befestigung weiter nach außen zu schieben. Die Fingerauflagen am Ende der Armlehne sind mittelhart und ertragen einen ordentlichen Druck, praktisch ein integrierter Stressball. Die Armlehnen sindalso insgesamt sehr gelungen. Das einzige, was ich bemängeln könnte, ist die nach innen gerichtete Wölbung der Armauflage, da man hier die Kanten spürt, sobald die Arme eine längere Zeit schräg darauf gelegt werden. Eine Gerade Fläche würde mir daher eher zusagen. Doch das ist meckern auf hohem Niveau, denn einmal richtig eingestellt, sollte das kaum vorkommen.
In der Rückenlehne ist eine nicht sichtbare Lendenstütze integriert, die man mit Hilfe eines Rades an der Seite justieren kann. Einmal angepasst, wird mein unterer Rücken automatisch in eine gerade Position gedrückt, ohne dass es dabei unbequem wird, selbst nach einer langen Spielesession. Absolut klasse!
Die Rollen für Weichböden machen wie erwartet ihren Job, ohne dabei den Boden zu zerkratzen. Der Rollwiderstand ist dabei sehr ausgeglichen. Ebenso sind die Rollen leise.
Langzeittest
Der Stuhl wurde mehrere Tage intensiv in verschiedenen Aufgaben-Bereichen getestet, bzw. genutzt.
Gaming:
Für eine lange Spielesessions habe ich Warhammer Total War 2 gewählt, da hier die Zeit wie im Flug vergeht. Nach vielen Stunden durchgehendem Sitzen stellen sich noch immer keine Schmerzen ein. Nacken, Schultern und Rücken bleiben entspannt. Der Kopf liegt angenehm im Kopfkissen, ohne dabei zu schwitzen. Zudem lässt die großzügige Sitzfläche zu, mein Bein im halben Schneidersitz darauf abzulegen, ohne dass das Sitzen dabei unangenehm wird. Das Tolle: Meine Haltung bleibt dabei gerade.
Für Testergebnisse mit kürzeren, intensiveren und actionreicheren Spielerlebnissen habe ich Forza Horizon 4 gewählt. Hier ist man während der Rennen zwangsläufig angespannt. Doch auch hier macht der MAXNOMIC® MIG Understarter seinen Job hervorragend, fast wie ein echter Autositz. Der Körper wird gut gestützt und bleibt trotz angespannter Fahrt den Umständen entsprechend locker. Der vollen Konzentration "sitzt" also nichts mehr im Wege. Mit Controller in der Hand kann man sogar in einer halb-liegenden Position spielen. Da kommt durchaus etwas Sofa-Feeling auf. Für Maus und Tastatur ist aber eine aufrechtere Position nötig, da man sich sonst zu weit vom Tisch entfernt.
Home-Office:
Im Großen und Ganzen ist auch hier das Sitzen sehr bequem und man kann lange konzentriert arbeiten. Die Armlehnen können soweit nach unten geschoben werden, dass diese unter den Tisch verschwinden. Die Arme werden dann auf den Tisch gelegt um z.B. lange Texte zu schreiben. Hier fällt die Wippfunktion allerdings etwas negativ auf. Da die Rückenlehne nicht unabhängig von der Sitzfläche wippt und die Armlehnen an der Sitzfläche montiert sind (also zwangsläufig mitwippen), stoppen die Armlehnen an der Tischunterseite, so dass ein Wippen in dieser Konstellation schlichtweg nicht möglich ist.
Filme und Videos:
Aufgrund der Möglichkeit, in einer halbliegenden Position zu sitzen, dem weichen Kopfkissen und den vielen Einstellungen der Armlehnen kann man sich hier entspannt zurück lehnen und komplett auf Genuss schalten. Hier eignet sich der Stuhl wie kein anderer Schreibtischstuhl.
Der UNDERSTATER MIG von NEEDforSEAT für 599€
FAZIT: Um es kurz zu sagen: Der MAXNOMIC® MIG Understarter ist eine Wucht - Die Qualität ist hervorragend, ebenso ist die Verarbeitung durchgehend sorgfältig und sauber. Verwendet wurde allerdings Kunst-Leder, kein Echt-Leder. Das Design ist zeitlos und sollte dank der schlichten Farbgebung in jeden Raum passen. Der Aufbau ist aufgrund der gut passenden Teile und der ausführlichen Anleitung auch für Menschen mit 2 linken Händen geeignet. Ebenso hat mir der Service positiv überrascht. Dieser ist schnell, unkompliziert und freundlich. Bei der Verpackung gibt es ebenfalls nichts zu bemängeln, sowie beim blitzschnellen Versand. Auch beim Komfort gibt es kaum etwas auszusetzen. Der Stuhl lässt sich in allen erdenklichen Lagen arretieren und kann perfekt auf die eigene Statur angepasst werden. Dass bei der Wippfunktion die Sitzfläche mitwippt, hat seine Vor-, aber auch seine Nachteile. Als Controllerspieler kommt mir diese Funktion aber entgegen. Für den Preis von ca. 600 Euro bekommt man ein Premium Produkt, das in allen Testbereichen positiv hervorsticht. Ob man nun so viel Geld für einen Stuhl ausgeben möchte, muss jeder für sich selbst entscheiden. Betrachtet man den Qualitätsstandard, ist dieser Made in Germany Stuhl zumindest für mich sein Geld wert. Good Job, NEEDforSEAT und danke GameStar für dieses Testmodell. -DP
