Alle auf den Kleinen!
Im Gefecht selbst ist das taktische Zusammenspiel der momentan je acht Mann und Mechs mit entscheidend. Kleine, aber flinke Maschinen sind zum Beispiel hervorragende Späher, denn wenn sie einen Gegner entdecken, wird er automatisch den Kollegen als Ziel im Head-up-Display markiert. Da der kleine Flitzer ein verlockendes Opfer ist, rennen gegnerische Anfänger ihm gern hinterher – und finden sich plötzlich in einem Hagel aus Langstreckenraketen wieder, die sich nämlich auch ohne direkte Sichtung abfeuern lassen.
Weil sich die einzelnen Mechs zudem recht frei ausstatten lassen, können auch die kleinen ganz schön wehtun. Selbst wenn sie nur eine einzige Gaußkanone tragen, werden sie so quasi zur Aggro-Hornisse, die einem immer wieder in den Hintern sticht. Apropos Hornisse: Mit Jumpjets ausgestattet, können auch Schwere Mechs wie der Catapult mit seinen standardmäßigen Langstreckenraketen große Sprünge machen – so kommen sie schnell auf Hügel und Flachdächer, aus brenzligen Situationen und in Nahkampfposition.
Ich krieg die Crysis!
Dank der Cry-Engine 3 sieht MechWarrior Online verflixt gut aus. Vor allem Flüsse und Seen gefallen uns, weil sie unseren Riesenstapfer schön kühlen, sich Laserstrahlen im Wasser spiegeln, Geschosse das Wasser aufwirbeln. Ein paar mehr Physikeffekte wären aber schön; zum Beispiel knicken Bäume momentan nicht um, wenn wir durch ein Wäldchen stampfen.
Die Mechs selber können sich sehen lassen, die Animationen der schweren und leichten Varianten unterscheiden sich deutlich. Auch das »Laufgefühl« ist sehr verschieden; als wir von einem Überschweren Atlas in einen leichten Commando klettern, ist das ein Unterschied wie Bulldozer gegen Smart.
Mit etwas Übung kommt man mit der Steuerung gut klar – da wir die alten Titel bis zum Umfallen gespielt haben, fühlen wir uns in den Cockpits gleich daheim. Mech-Steuern ist halt wie Fahrradfahren, man verlernt es nicht. Anfänger werden vielleicht etwas Probleme haben, dass sich Oberkörper und Beine eines Mechs unabhängig voneinander weit drehen lassen, sie also nach rechts laufen und nach links feuern können.
Einen Mech aber richtig zu beherrschen, das erfordert mehr Übung, zumal sich die Maschinen selbst im Gefecht noch konfigurieren lassen, um zum Beispiel die Waffen neu zu kombinieren, damit wir auf Tastendruck etwa alle weitreichenden Waffen abfeuern oder alle Kurzstreckenraketen losschicken. Per »Alphastrike« lösen wir übrigens alle Waffen gleichzeitig aus – danach fallen wir zwar gern mal ins Hitzekoma, haben’s dem Ziel aber so richtig gegeben. Und noch etwas: MechWarrior Online lässt sich, tataaaa, mit Joystick spielen!
Der Shop
MechWarrior Online ist wie erwähnt ein Free-2-Play-Titel; wir können Mechs entweder mit Spielwährung kaufen, die‘s als Belohnung in und nach Missionen gibt (Gegner gesichtet, zerstört, dabei geholfen, Mission gewonnen und so), dann ist der erste leichte Mech nach rund zehn Schlachten verdient – je nachdem, wie gut wir und unser Team uns schlagen. Oder aber wir kaufen uns einen Mech, was je nach Modell momentan zwischen umgerechnet 2,12 und 19,71 Euro kostet. Letzteres klingt nach viel – ist aber gerade mal der halbe Preis eines Vollpreisspiels, und MechWarrior Online macht alles andere als einen f2p-Billigheimer-Eindruck.
Trotzdem bleibt abzuwarten, wie sich die Balance einpendelt, wenn das Spiel fertig ist. Momentan kann man mit den Gratis-Mechs gut mithalten, zumal die Achter-Teams gleichmäßig aufgeteilt sind: Wir haben kein Gefecht erlebt, in dem die eine Mannschaft viele aufgemotzte, die andere nur die Gratis-Mechs hatte. Und wie gesagt: Man kann sich die Mech-Credits auch gratis erspielen. Das dauert natürlich länger als der Direktkauf, artet aber wegen der spannenden Schlachten nicht in öder Farmerei aus.
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