Metal: Hellsinger angespielt - In diesem Shooter braucht ihr mehr als Zielgenauigkeit

Doom trifft Rhythmus-Shooter: Wir haben eine Demo zu Metal: Hellsinger ausprobiert - und waren hellauf begeistert!

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Ich habe das Tor zur Hölle aufgestoßen! Nein, nicht im Shooter Metal: Hellsinger (da auch), sondern aus Versehen offenbar in Echt. Fragt Maurice, wenn ihr mir nicht glaubt! Gerade, als ich mich kopfüber in die Demo stürze, ziehen sich draußen pechschwarze Wolken zusammen, Donner grollt und violette Blitze tauchen München in ein gruseliges Licht. Zufall? Na schön, denke ich mir, dann kommt jetzt halt der Weltuntergang. Ich hör trotzdem nicht mit diesem Spiel auf!

Keine Dämonenhorde hätte mich von meinem Stuhl zerren können, denn Metal: Hellsinger trifft bei mir genau die richtigen Töne. Es kombiniert spaßiges Shooter-Gameplay mit einem wunderbar überzogenen Höllen-Setting und – für mich am wichtigsten! – einem fantastischen Metal-Soundtrack, der wirklich alles epischer macht. Blumen gießen, Geschirr spülen, völlig egal.

Dabei hat mich dieses eine Wort fast abgeschreckt: Rhythmus-Shooter. Ich weiß nicht, wie es euch geht, für mich klingt das nach lahmen Aerobic-Kursen. Doch Hellsinger belehrt mich schon in den ersten Sekunden eines Besseren und schmettert mir stilvoll die E-Gitarre auf den sturen Kopf.

Stephanie Schlottag
Stephanie Schlottag

Von ihrer Metal- und Festivalliebe erzählt Steffi ja öfter mal. Dass Metal: Hellsinger sie so sehr packt, hätte sie aber trotzdem nicht gedacht, denn mit brachialen Ego-Shootern á la Doom kann sie normalerweise eher wenig anfangen.

Doom, aber als Metal-Konzert zum Mitspielen

Das Intro krallt sich direkt in mein Festival-geprägtes Stammhirn und weckt dort Erinnerungen an die besten Konzerte meines Lebens. Das Bühnenbild geht in Flammen auf, einzelne Töne verweben sich, das Schlagzeug setzt ein. So erzeugt man Hype, noch bevor überhaupt die Band- ich meine, das Tutorial startet!

Das erklärt mir in wenigen Minuten, wie Metal: Hellsinger überhaupt funktioniert. Ich, eine namenlose Dämonin, hebe einen Schädel auf, der Feuerkugeln schießt und mit der Stimme von Troy Baker zu mir spricht – und schon darf ich den ersten Dämonen einheizen. Dazu schieße oder schlage ich im Rhythmus der Musik, der mir praktischerweise auch auf dem Bildschirm angezeigt wird. Je besser ich im Takt bleibe, desto mehr Schaden richte ich an, mit präzise ausgeführten Finishern heile ich mich.

Dabei füllt sich mein Zornmeter – und wenn es voll ist, schmettert der Gesang los und ich werde mächtiger. In der Demo kommen die fantastischen Vocals von Arch-Enemy-Sängerin Alissa White-Gluz, fürs fertige Spiel sind außerdem Genre-Giganten wie Matt Heafy (Trivium), Serj Tankian (System of a Down) und Tatiana Shmayluk (Jinjer) bestätigt. Das Line-Up kann sich sehen lassen!

Weil das Achten auf den Takt aber noch nicht genug ist, verlangt mir Metal: Hellsinger auch einiges an Akrobatik ab, vor allem gegen größere Gegnerhorden oder mächtige Dämonenbosse, die meine Dämonin blitzschnell auf die Bretter schicken.

Vergesse ich dabei mal, auf die Musik zu achten, spucken meine Waffen plötzlich nur noch mit Wattebäuschchen. So sieht mein Gameplay live und in Farbe aus (unbedingt laut aufdrehen, damit die Menschen um euch auch was davon haben):

Metal: Hellsinger: Hier gibts 3 Minuten rohes Gameplay aus der Demo Video starten 3:07 Metal: Hellsinger: Hier gibt's 3 Minuten rohes Gameplay aus der Demo

Wer in dem Video die Stellen erkennt, an denen ich komplett aus dem Takt komme und entsprechend mit dem Headbangen aufhöre, bekommt von mir eine persönliche Band-Empfehlung in den Kommentaren.

Ich persönlich war nie ein großer Doom-Fan, aber das hier fetzt einfach. Dämonische Horden mit der Macht des Vier-Viertel-Takts zu zerschmettern, ist eine ganz hervorragende Idee. Die Waffen haben ordentlich Wucht, fühlen sich abwechslungsreich an und erlauben unterschiedliche Taktiken. Meine Favoriten sind die Doppel-Revolver, auch wenn man sie dauernd nachladen muss. Am wenigsten gefällt mir bisher das Schwert, da bekomme ich einfach kein Gefühl für – sicher Geschmackssache.

Wenn wir die gelbe Leiste aufgeladen haben, dürfen wir mächtige Spezialangriffe zünden. Wenn wir die gelbe Leiste aufgeladen haben, dürfen wir mächtige Spezialangriffe zünden.

Kaum fühle ich mich einigermaßen sattelfest bei meinem Höllenritt, wirft mir die Demo schon den großen Endboss entgegen. Bei Slayers Gitarrengeschredder, die mach ich platt!

So müssen Bosskämpfe sein!

Die gewaltige Fledermausdämonin lässt Rammsteins Feuerwerkshows aussehen wie einen Kindergeburtstag und schleudert mir Feuerbälle, Laserstrahlen und Blitze entgehen, bis ich den Rhythmus vergesse und das Zeitliche segne. Zweimal kann ich pro Welt zurückkehren, danach muss ich ganz von vorne starten – Metal: Hellsinger kennt keine Gnade.

Vor dem dritten Anlauf nehme ich mir einen Moment Zeit. Drehe die Musik lauter. Wippe mit dem Fuß. Versinke tief im Metal, bis ich Eisen auf der Zunge schmecke und mir Flammen aus den Augen bersten. Mit einem leidenschaftlichen Urschrei stürze ich mich wieder in die Schlacht. Und diesmal entfessle ich einen mörderisch eleganten Tanz, der mich selber überrascht. Am Ende löst sich die Dämonenlady in ihre Einzelteile auf und ich bange mir das Headset vom Kopf.

Bosskampf Diese Flatterfrau will uns an den Kragen.

Laser Den trick hat sie sich wohl von den Reapern aus Mass Effect abgeschaut.

Feuer, Feuer, noch mehr Feuer Springen, Schießen, Nachladen - hier bleibt wenig Zeit zum Denken.

In den meisten Shootern müsst ihr konzentriert sein und penibel darauf achten, dass jeder Schuss sitzt. Nicht so in Hellsinger. Da spielt ihr umso besser, je weniger ihr drüber nachdenkt. Ausweichen, Ballern, Takedowns – das flüssige Spielgefühl macht süchtig. Wenn die Entwickler dieses Niveau im fertigen Spiel halten können, kommt da was Großes auf uns zu.

Was gefällt uns an der Demo? Was bleibt unklar?

Das ist mir an Metal: Hellsinger positiv aufgefallen

  • Das rhythmische Shooter-Gameplay macht richtig viel Spaß.
  • Der Schwierigkeitsgrad ist knackig, aber man lernt sehr schnell dazu (im fertigen Spiel soll er anpassbar sein).
  • Der Soundtrack ist spitze. Und ich verwette meine Festivalbändchen-Sammlung, dass die restlichen Tracks mindestens genauso zünden.
  • Das Spiel blutet Liebe zum Metal, wie ich es zuletzt bei Brütal Legend erlebt habe.

Was noch unklar ist

  • Wie hoch ist der Frustfaktor? In der Demo war der Tod nicht weiter schlimm, weil man sich locker in fünfzehn Minuten wieder zum Bosskampf durchkämpfen konnte. Falls die Level später größer ausfallen, könnte es aber nerven, wenn der Fortschritt immer wieder verloren geht. Vielleicht lässt sich das über eine optionale Einstellung lösen.
  • Wie gut sind die Bosskämpfe? Das Finale der Demo war cool, aber natürlich sollten sich die späteren Bosse steigern. Am Ende jeder Hölle wartet wohl eine neue Inkarnation der Oberdämonin, hoffentlich bringen die alle ein eigenes Skillset mit.
  • Wie viel Abwechslung steckt drin? Laut Entwicklern erwarten uns mehrere sehr verschiedene Hub-Welten, darunter eine Eishölle. In der Demo habe ich nur ein paar Abschnitte gesehen und kann das daher nicht beurteilen.

In so einer frostigen Umgebung sind wir nur im kurzen Tutorial unterwegs. Später soll es eine eigene Hölle werden. In so einer frostigen Umgebung sind wir nur im kurzen Tutorial unterwegs. Später soll es eine eigene Hölle werden.

Pommesgabel aufs Herz, insgesamt bin ich sehr optimistisch, dass Metal: Hellsinger ein richtig gutes Spiel wird. Bis zum Release vergeht wohl noch mindestens eine Festival-Saison, bisher ist nur grob das Jahr 2022 geplant. Ursprünglich hätte es sogar schon 2021 erscheinen sollen, aber ganz ehrlich: Für einen richtigen Headbanger warte ich auch gern noch länger!

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