Michaels Wunsch für 2017 - Schluss mit den unfertigen Spielen

Michael hat keine Lust mehr den doppelten Preis für ein Spielegesamtpaket zu bezahlen. Vor allem wenn die blind gekauften Season-Pass-Inhalte am Ende nichts taugen.

Ohne die DLCs ist Star Wars Battlefront nur ein halbes Spiel. Wer das Gesamtpaket will, muss doppelt in die Geldbörse greifen. Ohne die DLCs ist Star Wars Battlefront nur ein halbes Spiel. Wer das Gesamtpaket will, muss doppelt in die Geldbörse greifen.

60 bis 70 Euro für ein neues Spiel ist viel Geld. Das sind grob in D-Mark umgerechnet ja mindestens 100 Euro oder so. Aber über diesen Grundpreis von Spielen möchte ich mich gar nicht groß beschweren. Denn oftmals bezahle ich gerne so viel Geld, wenn mich das Spiel dafür auch begeistert. Anders sieht es da mit nachgelieferten Extra-Inhalten aus, die meist in Form eines Season Passes angeboten werden.

Viel zu viele Spiele kommen heutzutage in den Handel und sind offensichtlich nicht komplett. Stattdessen werden sie erst nach und nach in den Monaten nach Release mit DLCs, Addons und Updates abgerundet, sodass irgendwann vielleicht doch einmal das Spiel beisammen ist, das die Entwickler ursprünglich versprochen haben. Dann ist es aber fast schon wieder so weit, dass der nächste Teil der Spielereihe in die Läden kommt. Natürlich auch wieder mit einem Season Pass, der uns Spieler das folgende Jahr über am Haken halten soll.

100 Euro für 100 Prozent

Zum Beispiel kommt jedes neue Call of Duty mit einem Season Pass daher, der uns jedes mal »4 epische DLC-Packs« verspricht. Mit den 50 Euro für den Pass lassen sich immerhin 10 Euro sparen, denn einzeln kosten die Karten-Paket-DLCs 15 Euro.

Alternativ gibt es natürlich noch die »Digital Deluxe Edition«, in der sowohl das Hauptspiel als auch die Season-Pass-Inhalte enthalten sind, allerdings zum stolzen Preis von 100 Euro. Also muss ich, um das gesamte Spiel zu besitzen, fast den doppelten Preis bezahlen.

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Ein anderes Beispiel ist Star Wars: Battlefront. Als das Spiel im November 2015 in den Handel kam, bot es eine magere Auswahl an Maps, Waffen, Helden und Power Ups in Form von Sternenkarten. Erst ein Jahr und vier DLCs später bietet das Spiel einen ordentlichen Umfang und weiß die Fans gut zu unterhalten. So stieg die GameStar-Wertung in unserem Test für Star Wars: Battlefront von 78 für die Verkaufsversion auf 83 für die Komplettversion mit allen DLCs. Auch hier gilt: Wer das komplette Spiel mit dem vollen Umfang haben möchte, kommt nicht ohne den Season Pass aus, der noch immer 50 Euro und damit inzwischen weit mehr als das Hauptspiel kostet.

Im Falle eines Star Wars: Battlefront haben die Zusatzinhalte aber wenigstens einen ordentlichen Mehrwert. Es gibt auch genügend Negativbeispiele, bei denen im Season Pass nur Unsinn drin steckt. Etwa Batman: Arkham Knight, dessen Zusatzinhalte vor allem aus unnötigen Skins und ein paar belanglosen Mini-Herausforderungen bestanden.

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Bitte alles so wie früher

Das war doch früher alles nicht so. Vor gar nicht allzu langer Zeit war es noch nicht Standard, dass Spiele unfertig auf den Markt kamen. Damals fehlte Entwicklern die Möglichkeit DLCs nachzuliefern, deshalb haben sie von vornherein komplettere Spiele produziert. Was ist nur aus diesem Modell geworden?

In diese Zeit wünsche ich mich zurück und hoffe deshalb, dass in Zukunft und am liebsten schon im Jahr 2017 endlich wieder fertige Spiele hergestellt werden. Damit ich künftig nicht mehr statt 60 gleich 100 Euro für ein Spielegesamtpaket bezahlen muss. Und vor allem nicht mehr blind einen Season Pass kaufen muss, dessen Inhalte mich am Ende noch mehr bereuen lassen, das viele Geld ausgegeben zu haben.

Über den Autor
Michael ist seit Oktober Trainee in der Redaktion der GameStar. Am liebsten zockt er Sport- und Actionspiele und verbringt deshalb jedes Jahr viel zu viel Zeit damit das neueste Battlefield und das aktuelle FIFA »durchzuspielen«. Über die Feiertage will er die Zeit nutzen, sich endlich auch mal wieder anderen Titeln zu widmen und seine viel zu lange Das-Muss-Ich-Unbedingt-Noch-Spielen-Liste zu verkleinern.

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