Nach Fan-Kritik: WoW-Entwickler sprechen über Story-Konzept von Battle for Azeroth

Blizzard hat in einem Interview über das Story-Konzept von WoW: Battle for Azeroth gesprochen - und macht Fans Hoffnung, dass mit Shadowlands alles besser werden könnte.

Das Finale von WoW: Battle for Azeroth hat viele Fans enttäuscht. Das Finale von WoW: Battle for Azeroth hat viele Fans enttäuscht.

Eigentlich wollte Blizzard mit WoW: Battle for Azeroth in Sachen Story neue Wege einschlagen und den Fans mehr Freiraum geben, ihre eigene Geschichte erleben zu können. Doch rückblickend ging dieses Vorhaben ziemlich nach hinten los - jedenfalls haben die Entwickler die Lore des MMOs nach Meinung vieler Fans spätestens mit WoW Patch 8.3 ziemlich gegen die Wand gefahren.

Insbesondere die finale Cutszene nach dem Kampf gegen N'Zoth mit dem letzten Update für Battle for Azeroth enttäuschte die Community. Auch unser WoW-Experte Kevin Nielsen zeigt sich wenig begeistert von dem BfA-Finale, wie er euch in seiner Kolumne erklärt.

Fans nehmen alle Story-Details ernst

Jetzt hat sich Lead Narrative Designer Steve Danuser in einem Interview mit Polygon zum Lore-Konzept von Battle for Azeroth geäußert und dessen Zielsetzung erklärt. Eines der Probleme mit der WoW-Story, so Danuser, bestehe darin, dass die Spieler »alles für bare Münze nehmen«, was ihnen an Lore-Schnipseln in die Finger kommt:

"Das kann ein Buch sein, das sie irgendwo in einem Regal gelesen haben, es kann etwas sein, was ein betrunkener Typ in einer Bar zu dir irgendwann mal gesagt hat. Wenn du in der echten Welt einem betrunkenen Typen begegnest und der irgendwas zu dir sagt, dann wirst du nicht hingehen und deinerseits sagen: Oh, ja klar, so muss es sein! "

Blizzard gehe es darum, den Spielern »eine lebendige Welt darzubieten« - eine Welt, in der wie im echten Leben eben nicht alles stimmt, was in Büchern steht oder was man in einem Gespräch hört, und die unterschiedliche Interpretationen der Realität zulässt.

Mehr Wahlmöglichkeiten machen die Story komplexer

Gleichzeitig versuchte Blizzard mit Battle for Azeroth, den Spielern einen lange gehegten Wunsch zu erfüllen: Die Möglichkeit, Entscheidungen zu treffen. Das dahinter stehende Konzept erklärt Danuser folgendermaßen:

"Wir wollten zeigen, dass es in der Welt in-game Charaktere gibt, die bestimmte Entscheidungen treffen, und euer Charakter muss darauf reagieren. Auf einige Dinge habt ihr Einfluss, auf andere nicht, weil die Welt eben so funktioniert. Ihr könnt nicht immer die Entscheidung treffen, die ihr treffen wollt, und ihr müsst mit den Folgen der Entscheidungen leben, die Leute um euch herum machen."

Das Hauptproblem, das sich aus dieser Story-Struktur ergibt, besteht aber vor allem im Entwicklungsprozess von WoW: Fans müssen mitunter Monate warten, bis sie erfahren, wie die Geschichte ihres Charakters weitergeht. Das wirkt in etwa so, als müssten wir ein halbes Jahr auf eine neue Folge Game of Thrones warten, nachdem die vorige gerade erschienen ist.

Wird mit World of Warcraft: Shadowlands alles besser? Wird mit World of Warcraft: Shadowlands alles besser?

Darüber hinaus will Blizzard bestimmte Aspekte der Story über einen längeren Zeitraum entwickeln und unter anderem auch bis ins nächste Addon Shadowlands weiterspinnen, während sie gleichzeitig das Gameplay des Spiels tragen. Die Zerstörung Teldrassils und die Entscheidungen Tyrandes, die unter Fans besonders für Diskussionen sorgten, gehören dazu:

"Fans der Nachtelfen haben einige gute Punkte, die sie diesbezüglich vorgebracht haben, und es war nie unsere Absicht, Tyrandes Entscheidungen schwach oder bedeutungslos erscheinen zu lassen. Aber [...] wir mussten dafür sorgen, dass die Kriegsfront fiktional etwas darstellen konnte, das über eine lange Zeit [die Fraktionen] beschäftigen würde. Wir konnten die Dinge nicht klar auflösen, aber unser Ziel war immer, [Tyrandes] Story weiterzuführen. Das ist nicht einfach nur eine kleine visuelle Änderung, die mit ihr geschehen ist. Es ist etwas Fundamentales an ihrem Charakter, und wir werden das sehr viel tiefer in Shadowlands erkunden."

Lore-Fans dürfen also noch hoffen: Die Story von Battle for Azeroth mag die Fans in Teilen enttäuscht haben (insbesondere das Finale zwischen N'Zoth und Furorion sorgte für Stirnrunzeln). Aber Blizzard wenn es Blizzard gelingt, die Storyfäden mit Shadowlands wieder zusammenzuführen, könnten die Entwickler die WoW-Community wieder mit der Lore versöhnen.

Fest steht jedenfalls, dass die Entwickler mit Shadowlands abliefern müssen. Welche Fehler das Addon auf jeden Fall ausbügeln muss, haben wir für euch übrigens in einem separaten Artikel zusammengefasst.

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