Eine Welt, durch die ich nicht durchrausche
Heute denke ich mit Schaudern daran zurück, wie ich monatelang Asssassin's Creed Odyssey gespielt habe. Nicht etwa, weil es ein schlechtes Spiel gewesen wäre, ganz im Gegenteil. Aber ich habe in über 100 Stunden mit Odyssey wann immer möglich die Schnellreise benutzt.
Ich habe dabei wohl zusammen mit dem Ausrüstungswechsel im Inventar fast genauso viel Zeit in Menüs wie in der Spielwelt verbracht. Und ich habe dieses toll realisierte antike Griechenland nach einer Weile überhaupt nicht mehr als wunderschönes Setting angesehen - sondern als reine Kulisse für die zahllosen Map-Symbole, die es abzuhaken galt.
Genau das passiert mir aktuell beim Test von Need for Speed Unbound eben nicht - weil die Entwickler mir diese Möglichkeit gar nicht erst geben. Ich sag's ganz ehrlich: Ich bin ihnen dafür dankbar. Warum ich Unbound auch unabhängig davon für einen der besten NfS-Teile seit langer Zeit halte, lest ihr hier:
Um aber zurück zur Schnellreise beziehungsweise deren Fehlen zu kommen: Ich merke tatsächlich, wie diese durchaus kontroverse Entscheidung von Criterion Games mein Spielerlebnis positiv beeinflusst. Ich habe nach inzwischen gut 20 Stunden Spielzeit ein viel besseres Verständnis dafür, wo sich welche Stadtteile in Lakeshore befinden, wie ich am schnellsten durch die Downtown komme oder wo es Tunnel gibt, in denen ich mich vor den Polizeihelikoptern verstecken kann.
Um den Bogen zu den eingangs geschilderten Wochenendausflügen zu schlagen: Ich spüre wirklich den Puls dieser Stadt. Dieser »sense of place«, um aufs Englisch auszuweichen, dieses Bewusstsein für und dieser Eindruck von einem Ort ist etwas, das nur ganz wenige Open-World-Spiele so gut hinbekommen.
Wie seht ihr das, nutzt ihr die Schnellreise in Open-World-Spielen? Oder nehmt ihr auch mal einen langen Spaziergang (beziehungsweise eine Spazierfahrt) in Kauf, um die Atmosphäre eines Settings aufzusaugen? Schreibt es mir in den Kommentaren!
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