New World hätte nie auf die Spieler hören sollen

Für Elena hätte New World eine PvP-Sandbox bleiben sollen, obwohl sie selbst am liebsten PvE spielt. Aber für sie verleugnet das MMO mit dem halbgaren Mix seine Stärken.

Ich habe Ark: Survival Evolved etwa 20 Minuten lang gespielt. Dann hat ein anderer Spieler meinen Baby-Dino totgeprügelt, ich habe das Spiel wütend von der Festplatte geworfen und nie wieder gestartet. Kurz: Nichts verjagt mich so schnell aus einem Online-Spiel wie PvP und bei kleinen Dinos verstehe ich überhaupt keinen Spaß.

Trotzdem wünsche ich mir jetzt genau das für New World - zumindest, solange keine Urzeitechsen zu Schaden kommen. Denn mit dem Versuch, auch PvE-Fans mit halbherzigen Story-Missionen zu begeistern, versinkt das MMO völlig im Genre-Einheitsbrei zwischen WoW, ESO, FF14 und Co.

Das alte New World vor dem großen Umbruch war als PvP-Sandbox-MMO aber überhaupt nicht generisch und hätte sich zwischen den großen Platzhirschen behaupten können, wenn Amazon hier und da noch nachgebessert - und an die eigene Vision geglaubt hätte. Stattdessen beschäftigt sich die Community aktuell vor allem mit Exploits und mutmaßlichen Schwächen am Netcode von New World.

Die Autorin: Elenas (@Ellie_Libelle) PvP-Hunger ist meist schon nach ein paar Multiplayer-Runden in CoD, Overwatch oder Destiny 2 gestillt. Dann wendet sie sich lieber wieder friedlichem Erkunden oder Missionen zu - gerade in MMOs, wo sie gerne allein unterwegs ist, der Story folgt oder die Welt entdeckt. Auch mit New World hatte sie so anfangs ihren Spaß, dann war aber schnell die Luft raus. Das MMO tanzt auf viel zu vielen Hochzeiten, weil es jedem Spielertyp etwas bieten will. Dabei geht jedoch völlig unter wie großartig und einzigartig sich das soziale Gefüge rund um die Spieler gestaltet.

Woher kommt New Worlds Identitätskrise?

New World wurde nicht nur mehrmals verschoben, sondern auch umgekrempelt. Das hatte zwei Gründe:

  1. Das MMO machte in seinem alten Zustand vielen Spielern bei den Alpha-Tests keinen Spaß.
  2. Eine Hardcore-PvP-Sandbox ist deutlich weniger massenmarkttauglich als ein breit gefächertes Quest-MMO à la WoW.

Beim ersten Punkt gehen zurecht sämtliche Alarmleuchten beim Entwickler an. Wie genial eine Spielidee auf dem Papier auch sein mag, macht sie keinen Spaß, ist sie Murks. Aber das Problem erfordert nicht zwangsläufig ein radikales Umdenken - nur den nötigen Feinschliff.

Dass PvP-Zwang kein pauschales Verkaufsgift sein muss, beweisen außerdem Steam-Hits wie Ark oder Rust, die mit ihren knallharten Survival-Sandboxes zu Hochzeiten 150.000 bis 250.000 Spieler gleichzeitig begeistern. Statt sich auf diese Zielgruppe und ihre Bedürfnisse zu konzentrieren, wollte Amazon aber lieber möglichst viele Spieler glücklich machen. Und das geht selten gut.

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