Die Dreierbande erleben wir sogleich in Aktion: Ein Level-5-Kollege führt in einer Alpha-Version des Spiels die Truppe durch einen Augenschmaus von Oberwelt. Er lässt sie durch eine sanfte Hügellandschaft wandern, wir sehen detail- und abwechslungsreiche, vergleichsweise realistisch texturierte Natur und in der Ferne schneebedeckte Berge - die Weitsicht ist toll, man fühlt sich an die offene Welt des neuen Zelda erinnert. Die Charaktere muten anime-artiger an und heben sich deutlich von der Umgebung ab, ebenso wie die Monster, die über die Welt verstreut sind und aktiv attackiert werden können.
Wie im Vorgänger gibt es keine Zufallsbegegnungen, die Gruppe zieht sehenden Auges in die Schlacht, die sich in einer 3D-Arena zuträgt. Hier wird actionlastig mit Waffen und Zauberei den Monstern die Lebensleiste runtergeprügelt, nach Belieben lässt sich der aktive Held wechseln. Getötete Feinde hinterlassen weiße Sphären, die aufgesammelt werden, am Ende des Kampfes winken Items und Erfahrungspunkte. So weit, so wenig überraschend.
Evan und die 40 Wichtel
Die Gefechte sind dennoch hochinteressant, denn da gibt es noch jede Menge Mitstreiter der drei Helden, die sich entscheidend auf die Spielmechanik auswirken. Higgledies heißen die putzigen, einfarbigen Wichtel, die laut Entwickler »aus der Herzensmacht entstehen, die sich in Menschen, Tieren und Elementen finden lässt.« Wie viele Sorten der Higgledies es gibt, will man noch nicht preisgeben.
Klar ist aber, dass sich der Spieler bestimmte Kräfte zunutze macht, die durch die jeweilige Herkunft der kleinen Kerlchen bestimmt werden. Feuer-Wichtel beispielsweise werden vor unseren Augen auf den Gegner geschleudert und entzünden ihn. Vertreter einer anderen Sorte wirft der Spieler einem gewaltigen Bossmonster auf den Rückenpelz, wo sie ihn piesacken und dadurch von den drei Helden ablenken.
Zudem gewähren die Higgledies individuelle Spezialattacken wie den Feuertornado oder einen Riesenhammer, der beschwört wird und wuchtig auf die Gegner niedersaust. Vier Sorten lassen sich von der Gruppe im Kampf mitführen, je zehn pro Sorte scheinen es maximal zu sein, was auf dem Bildschirm mitunter für ein aberwitziges Chaos sorgt. Dass uns die Wesen an Pikmin erinnern, lässt Hino gelten. Allerdings seien nicht Nintendos Pflanzenmännlein die ursprüngliche Inspiration gewesen, sondern die wuseligen schwarzen Geister, die Ghibli-Filmfans als Susuwatari kennen
In den wenigen Minuten der Live-Präsentation ergibt sich eine weitere Einsatzmöglichkeit der Higgledies, die Ni no Kuni 2 in puncto Spielmechanik erheblich frischer und interessanter machen könnte als den ersten Teil: Nachdem die Heldengruppe einen Dungeon betritt, findet sie ein neues, grünes Higgledy. Es besitzt die Kraft des Windes, und die wiederum dient dem Beschwören eines kleinen Luftwirbels, durch den sich die Helden auf bislang unerreichte Klippen befördern können.
Link zum YouTube-Inhalt
Apropos Dungeons: Diese Bereiche, die trotz der Bezeichnung auch mal unter offenem Himmel liegen können, sind im Endeffekt eine einzige, weitläufige Arena. Die Monster stehen oder wandern sichtbar herum, bei einem Angriff wird aber nicht in einen eigenen Kampfbildschirm geschaltet.
Überraschungsgarantie
Neben actionreichem Rollenspiel mit frischen Ansätzen bei der Kampfmechanik haben Akihiro Hino und seine Leute offensichtlich noch eine große Überraschung für Ni no Kuni 2 in petto. Bei der Präsentation redet der Level-5-Chef von »eigenes Königreich aufbauen«, im späteren Gespräch weist er darauf hin, dass es seinen Grund habe, warum die Oberwelt sich so deutlich vom Vorgänger unterscheide.
Nachdem Hino vor vielen Jahren bei den Playstation-Titeln Dark Cloud bzw. Dark Chronicle Action-Rollenspiel und Städtebau erfolgreich verquickt hat, tippen wir sofort auf einen Aufbausimulationsansatz, was Hino aber verneint. »Es handelt sich nicht um Städtebau oder so etwas, es ist etwas Dynamischeres. Und ich bin voll motiviert, diesen speziellen Teil des Spiels zu entwickeln, der sogar als eigener Spin-off-Titel veröffentlicht werden könnte.«
Uns würde nach diesen ersten appetitanregenden Einblicken erst einmal genügen, wenn bald die Arbeit am Hauptspiel getan wäre. Immerhin gibt das Präsentierte Grund zur Hoffnung; das Spiel scheint schon weit gediehen und macht technisch einen sauberen Eindruck, wobei wir bisher nur die PS4-Fassung gesehen haben. Hoffen wir mal, dass sich Hino-san bei der PC-Umsetzung genau so viel Mühe gibt, wie beim eigentlichen Gamedesign.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Dein Kommentar wurde nicht gespeichert. Dies kann folgende Ursachen haben:
1. Der Kommentar ist länger als 4000 Zeichen.
2. Du hast versucht, einen Kommentar innerhalb der 10-Sekunden-Schreibsperre zu senden.
3. Dein Kommentar wurde als Spam identifiziert. Bitte beachte unsere Richtlinien zum Erstellen von Kommentaren.
4. Du verfügst nicht über die nötigen Schreibrechte bzw. wurdest gebannt.
Bei Fragen oder Problemen nutze bitte das Kontakt-Formular.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.