Eigentlich dürfte ich Open Worlds nicht mögen, stehen sie doch im direkten Kontrast zu allem, was ich an Spielen liebe - eigentlich. Starke Charaktere, eine fesselnde Story, zum Schneiden dichte Atmosphäre. Für all das muss eine offene Welt oft gegen sich selbst ankämpfen und notgedrungen Kompromisse aus Freiheit, Story und Spielerführung finden.
Dieser Spagat gilt aber nur für eine klassische Geschichte. Denn erzählen können Spiele auch auf ganz andere Art - über Orte, über Wege, über die Dinge, die ich im Vorbeigehen sehe. Ein umgestürzter Baum auf einem Haus, eine Leiche am Wegesrand, das alles kann mir ohne ein Wort so viel vermitteln wie minutenlange Filmsequenzen.
Eine Open-World-Story braucht Mut. Sie muss mich auch mal langweilen, etwas verpassen lassen, riskieren, dass ich sie nicht verstehe. Sie muss mich immer wieder an die gleichen Orte zurückführen - ja, gebt mir Backtracking! Denn ein lineares Abenteuer, das ohne Bezug zur Welt immer weiter hetzt, wird sich immer wie ein Fremdkörper in ihr anfühlen - und ich mich dadurch auch.
Die Autorin:
GameStar-Redakteurin Elena ignoriert gerne ihre eigenen Vorlieben, nach denen sie nur lineare Story-Abenteuer spielen dürfe. Stattdessen stürzt sie sich regelmäßig in Open Worlds von Elder Scrolls bis Assassin's Creed und untersucht sie auf liebenswerte Charaktere und spannende Geschichten. Manchmal dreht sie dafür das Spielprinzip sogar komplett um: In AC Origins und Odyssey ging sie zum Beispiel einfach auf Foto-Safari und ließ für ihre Schnappschüsse Missionen, Gameplay und auch Schnellreise links liegen. So erlebte sie die offene Welt wieder anders und entdeckte zig Details, die ihr sonst verborgen geblieben wären.
Nutzt eure Welten!
Was bringt mir eine noch so schöne Kulisse, wenn sie nur ein Freizeitpark für Nebenaufgaben ist? Egal wie viele es davon gibt und wie gut sie erzählt sind, letzten Endes fühlt sich eine Open World für mich so immer verschwendet an, weil sie fragmentiert und zerfasert ist. Weil sich am Ende kein stimmiges Bild, kein großes Ganzes ergibt, kann ich nie wirklich Fuß fassen, mich nie zuhause fühlen.
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