Offene Spielwelten sind mittlerweile oft erschlagend. Egal ob in einem Assassin’s Creed Valhalla oder The Witcher 3: Es gibt einfach so viel zu entdecken, Nebenaufgaben zu bewältigen und weitere Ablenkungen, die man nur schwer umgehen kann. Aber es geht auch anders! Die Macher des Dino-Shooters Second Extinction, Systemic Reaction, arbeiten momentan an einem Open-World-Abenteuer, dass ihr theoretisch in knapp einer Stunde durchspielen könnt - wenn ihr gut genug seid.
Ravenbound hat nämlich einen recht ungewöhnlichen Genre-Mix zu bieten: Auf der einen Seite erlebt ihr eine riesige Open World – gleichzeitig handelt es sich aber auch um ein Rogue-Lite-Spiel. Wenn ihr den Löffel abgebt, verliert ihr also fast den gesamten Fortschritt und müsst von vorne beginnen.
Wir konnten die Beta bereits anspielen und haben uns mit dem Lead Game Designer Simon Laserna und Creative Director Emil Kraftling unterhalten. Die beiden zeigen und erklären euch auch in folgendem Video 16-minütiges Gameplay:
Worum geht es in Ravenbound?
Die Story von Ravenbound ist schnell zusammengefasst: Sieben Götter herrschten über das Land Ávalt, bis eine davon die Seiten wechselte und sich gegen ihre Brüder und Schwestern stellte. Die restlichen heiligen Wesen formten daraufhin gemeinsam eine Waffe in Form eines Raben, um die böse Göttin in ihre Schranken zu weisen. Geschwächt von der Herstellung, wurden sie jedoch daraufhin zur Strecke gebracht und ihre unsterblichen Seelen eingesperrt. Nun liegt es an euch, die Waffe an euch zu reißen, die Götter zu befreien und das Böse zu besiegen.
Einen Preis für die innovativste Story wird Ravenbound vermutlich nicht erhalten, aber das ist auch nicht der Fokus der Entwickler. Viel mehr konzentrieren sie sich auf das Gameplay. In klassischer Third-Person-Action kämpft ihr euch durch unterschiedlichste Fabelwesen hindurch. Genre-Kenner werden sich auch gleich Zuhause fühlen: leichter und schwerer Angriff, ausweichen, blocken - ihr kennt das Spielchen.
Interessant ist jedoch die Fokus-Leiste. Die funktioniert wie ein leicht abgeänderter Kombo-Zähler. Trefft ihr eure Gegner, füllt sie sich. Treffen sie euch, leert sie sich. Wollt ihr lieber bedächtig vorgehen und wartet immer den richtigen Moment ab, nimmt die Anzeige ebenfalls ab. Das wollt ihr aber tunlichst vermeiden, da ihr mit einer volleren Fokusleiste mehr Schaden austeilt. Ravenbound animiert euch so dazu, ständig in Aktion zu treten und mal einen Gegentreffer zu riskieren. Das sollte euch aber lieber nicht zu häufig passieren, Lebenspunkte sind nämlich euer wichtigstes Gut.
Was macht Ravenbound so besonders?
Ravenbound ist wie bereits erwähnt ein Rogue-Lite. Wenn ihr abkratzt, fangt ihr wieder von vorne an. Alle Götter, die ihr also befreit, Endgegner, die ihr zur Strecke gebracht und Ausrüstungen, die ihr angelegt habt, sind futsch. Das Einzige was euch bleibt, sind die gesammelten Gegenstände, die ihr bisher nicht benutzt habt. Mit der Zeit werdet ihr also das Gameplay meistern und die passenden Gegenstände parat haben, um auch den letzten Boss zu besiegen. Wenn ihr ein absolutes Naturtalent wärt, könntet ihr den Titel in knapp einer Stunde durchspielen – so unwahrscheinlich das auch sein mag. Die Entwickler schätzen die Spielzeit eher auf knapp 10-15 Stunden.
In Action-Spielen wie Hades können Rogue-Lite-Mechaniken richtig motivierend sein! Das hat aber auch keine Open World, die man immer wieder aufs Neue abgrasen muss. Dazu kam das Hack-&-Slash genau zur richtigen Zeit, wie wir in folgendem Video erläutern:
Ravenbound will eine offene Spielwelt ohne viel Ablenkung bieten. Fünf verschiedene Regionen gilt es zu erkunden, in denen jeweils ein Gott begraben liegt. Dieser wird von einem Endgegner bewacht, zu dem ihr wiederum erst gelangt, wenn drei Schlüssel in der Spielwelt gefunden wurden. Die Schlüssel sind nach jedem Tod auch wieder an einer anderen Stelle versteckt, sodass ihr nicht immer zu denselben Orten gelangt.
Um schnell von A nach B zu kommen, könnt ihr euch bei sogenannten Rabentürmen in das gefiederte schwarze Tier verwandeln und fix herumfliegen. Es soll zwar auch ein paar Nebenquests geben, aber der Fokus liegt deutlich bei der Suche nach den Schlüsseln. Außerdem findet sich in jeder Region ein kleines Städtchen, in der ihr Ausrüstungen kaufen könnt. Sehr viel mehr hat die Open World aber scheinbar nicht zu bieten.
Was gefällt uns bisher?
- Das Kampfsystem: Das Gameplay ist flott, spaßig und dank der Fokusleiste sehr actionreich.
- Der Genremix: Wir können uns nicht beschweren, dass Systemic Reaction nicht etwas Neues versuchen möchte. Ob die Rechnung aber auch aufgeht, muss sich zeigen.
Was bleibt noch offen?
- Das Kampfsystem, erneut: Die Basis steht, aber wir sind uns noch nicht sicher, ob uns das Gameplay auch langfristig motivieren kann. Wie spielen sich verschiedene Waffen? Fähigkeiten? Vielleicht auch Zauber? Bisher konnten wir nur den Schwertkampf ausprobieren. Die Frage ist also, wie viel Abwechslung auf uns zukommt.
- Die Open World: Es ist zwar schön, nicht mit Fragezeichen und Questmarkern übersättigt zu werden, aber wo ist der Sinn einer Open World, wenn es nichts zu entdecken gibt? Bisher hört und sieht es so aus, als ob wir nur von Schlüssel zu Schlüssel rennen, ohne spannende Orte mit interessanten Geschichten zu entdecken.
- Der Wiederspielwert: Systemic Reaction möchte mit kostenlosem Content nach Release die Spieler auf Trab halten. Mit verschiedenen Schwierigkeitsstufen habt ihr neue Herausforderungen. Ob das jedoch reicht, um sich erneut in die Spielwelt zu stürzen?
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