Seite 2: Operation Flashpoint: Red River - Durchs wilde Tadschikistan

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Vier Freunde sollt ihr sein!

Reicht die Intelligenz der Kameraden mal doch nicht, dürfen wir uns in Red River bis zu drei Freunde dazu holen. Neben der komplett kooperativ spielbaren Kampagne warten vier Mehrspielermodi auf Hobbysoldaten. Die größte Überraschung: Alle Varianten setzen auf Teamplay, gegeneinander darf man nicht antreten. Stattdessen retten wir gemeinsam abgestürzte Piloten, beschützen einen Konvoi oder verteidigen unsere Stellung gegen Feindeswellen. Der einzige kompetitive Aspekt ist die Punktevergabe nach der Mission. So weit zu kommen ist aber gar nicht so leicht, vorher müssen wir erfolgreich einen Helikopter rufen und ausgeflogen werden. Der taktische Anspruch ist dadurch höher als im Solospiel. Beim Anspielen hat uns das Konzept ausgesprochen gut gefallen, auch wenn einiges noch nicht so ganz funktioniert (siehe unten).

Deppen auf Kriegspfad

Nach der Probe-Session verfestigt sich unser Eindruck: Operation Flashpoint: Red River hat wie der Vorgänger viele gute Ansätze zu bieten, über denen jedoch immer ein großes »Aber« schwebt.

Die detaillierten Soldaten tragen im Kampf ebenso detaillierte Wunden davon. Den Anblick ersparen wir euch hier. Die detaillierten Soldaten tragen im Kampf ebenso detaillierte Wunden davon. Den Anblick ersparen wir euch hier.

Die Intelligenz der Kameraden ist verblüffend gut und die der Feinde in Solomissionen ebenso, aber die doofe Gegner-KI des Mehrspielerparts vermasselt das taktische Vorgehen. Reihenweise haben wir Schurken per stationärem Granatenwerfer im Rambo-Stil umgenietet, auch weil Büsche und Gras in der Ferne verschwinden und die feindlichen Deppen weithin sichtbar sind. Unser größter Feind war die noch zu schwammige Steuerung. Immerhin: Die straffere Erzählweise lässt Spieler tief in den Krieg eintauchen, besonders ein Level aus dem Ende des Spiels ist atmosphärisch top. Wolkenverhangener Himmel, roter Schimmer brennender Gebäude und Aschewolken überall: Wir fühlten uns direkt in den Vorhof der Hölle versetzt.

Ob sich Red River in stumpfem Kriegsvoyeurismus ergeht (martialische Sprüche und treibende Musik, Klischee-Feinde mit Turban und Kalaschnikow, Schwarz-Weiß-Malerei – hallo, Medal of Honor!) oder sich der Thematik doch etwas überlegter nähert, wird sich erst in der finalen Version zeigen. Auf alle Fälle relativiert Sion Lenton im Interview: »Es ist keine Geschichte im Sinne einer Hollywood-Story. Es ist vielmehr die Geschichte einer riesigen militärischen Operation.« Das klingt noch nicht nach einem dramatischen Spannungsbogen. Operation Flashpoint: Red River wird Spieler, die eine möglichst umfangreiche Militärsimulation erwarten, wohl enttäuschen. Aber als fokussierter Taktik-Shooter mit einem vielversprechenden Koop-Part kann das Spiel bestens funktionieren. Wir bleiben zuversichtlich, dass Codemasters den Feinschliff bis nächstes Jahr noch hinbekommt.

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