Eigentlich sollte es ein triumphaler Moment für Blizzard werden: Mit Overwatch 2 hat erstmals ein Spiel des amerikanischen Entwicklers den Sprung vom hauseigenen Battle.net Launcher zu Steam geschafft.
Doch das Debüt entwickelt sich gerade zu einem Desaster - und Overwatch 2 gehört jetzt schon zu den am schlechtesten bewerteten Spielen der Steam User.
Overwatch 2 ersäuft in Negativbewertungen
In den vergangenen Wochen hatte Blizzard die Werbetrommel für den Steam Release seines Shooters ordentlich gerührt. Unter anderem wurde Wrestler John Cena für einen Trailer angeheuert und viele große Streamer auf Twitch und YouTube bezahlt, das Spiel nach der problematischen Free2Play-Umstellung mal wieder auszupacken.
Den Trailer mit John You Can't See Me
Cena könnt ihr hier sehen:
Geholfen hat dies allerdings alles nichts: Zwar können sich die aktuellen Spielerzahlen von rund 70.000 Spielern gleichzeitig in der Spitze sehen lassen, besonders gut kommt der Titel auf Steam aber nicht an.
Von den über 36.000 Bewertungen sind derzeit nur 12 Prozent positiv, Tendenz fallend. Aktuell stünde der Shooter auf dem zweiten Platz der am schlechtesten bewerteten Spiele nach Steam-Wertung und macht der Strategievollkatastrophe Superpower 3 ordentlich Konkurrenz.
Der Grund dafür ist allerdings nicht, dass Overwatch 2 ein durchweg schlechtes Spiel ist. Vielmehr sind viele Fans wütend darüber, wie der Titel von seinen Entwicklern behandelt wurde:
- In Overwatch 1 waren alle Helden kostenlos, in Overwatch 2 muss man Echtgeld oder viel Zeit zum Freischalten neuer Charaktere investieren.
- Overwatch 1 hatte kostenlose Lootboxen, durch die man regelmäßig legendäre Skins bekommen konnte. Overwatch 2 setzt jetzt auf einen kostenpflichtigen Battle Pass und überteuerte Skins im Ingame-Shop.
- Overwatch 2 sollte ursprünglich einen großen PvE-Modus bekommen, mit Leveling, neuen Fertigkeiten und Koop-Missionen. Dieser wurde aber nach internen Umstrukturierungen bei Blizzard eingestampft.
- Die versprochenen PvE-Inhalte sind jetzt in stark abgespeckter Form als DLC für 15 Euro veröffentlicht worden - statt einem großen neuen Modus handelt es sich aber lediglich um Koop-Karten, von denen es schon einige kostenlos in Overwatch 1 gab.
Nicht nur die Anzahl der negativen Bewertungen dürfte Blizzard aktuell Bauchschmerzen bereiten, auch der harsche Ton der Spieler in ihren Steam Reviews, wo das Spiel als grässlich
, räuberisch
, respektlos
und absoluter Schmutz
bezeichnet wird.
Auch nutzen viele Spieler die Review-Funktion, um interessierten Spielern ähnliche Multiplayer-Team-Shooter wie Team Fortress 2 und Paladins zu empfehlen.
Blizzard steht nun vor der Mammutaufgabe, das Vertrauen der enttäuschten Spieler zurückzugewinnen. Die Chancen dafür stehen allerdings denkbar schlecht.
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