Overwatch League - Matchanalyse: Auch Underdogs können beißen

Wenn sich die besten Teams der Overwatch League auf die schwächsten Mannschaften treffen, steht der Sieger fast immer fest. Die Underdogs SF Shock und Florida Mayhem konnten mit Überraschungserfolgen das übliche Spiel jedoch wenden.

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Florida Mayhem und Tank-Spieler Cwoosh freuen sich über jeden Sieg. Florida Mayhem und Tank-Spieler Cwoosh freuen sich über jeden Sieg.

Die Phase 2 der Overwatch League ist zu Ende, nur noch die Playoffs um ein Preisgeld von 125.000 US-Dollar stehen für die Zwischenetappe aus. Die letzten zwei Wochen haben alle Teams verbissen gekämpft, um es noch auf einen der drei verfügbaren Playoff-Plätze zu schaffen.

Mit einer so geringen Teilnehmerzahl bei insgesamt 12 Mannschaften zählt jedes Match, jeder Punkt und jeder Map-Sieg. Zwei Teams, denen man dies nicht zugetraut hätte, ließen über die heiße Schlussphase allerdings jegliche Ambitionen missen.

Gemeint sind Los Angeles Valiant und die Houston Outlaws, beides starke Teams, die in der ersten Phase im oberen Drittel der Tabelle standen. Sie verloren aber ausgerechnet Must-Win-Matches gegen zwei der schlechtesten Mannschaften der Liga, San Francisco Shock und Florida Mayhem. Und damit verschwand quasi jegliche Hoffnung auf eine Playoff-Teilnahme.

Zwischen Phase 1 und 2 hat sich in der Tabelle oben und unten nicht viel getan, der Absturz von LA Valiant und Houston Outlaws wird aber deutlich. (Tabelle via Liquipedia) Zwischen Phase 1 und 2 hat sich in der Tabelle oben und unten nicht viel getan, der Absturz von LA Valiant und Houston Outlaws wird aber deutlich. (Tabelle via Liquipedia)

Florida Mayhem vs. LA Valiant: Ungleichgewicht der Koordination

Am Freitag, den 16. März, begegneten sich der Favorit LA Valiant und die auf dem drittletzten Platz der Phase stehenden Florida Mayhem. Trotz Valiants mangelnder Leistung in vorhergehenden Spielen waren sich die meisten Analysten einig, dass sie den Sieg davontragen würden.

Im Spiel überraschten Florida Mayhem jedoch mit starken Dives und sehr koordinierten Angriffen - wohingegen Valiant wie die Neulinge aussahen, die noch nie auf der großen Bühne gespielt hatten.

Besonders ärgerlich: Mit dieser Niederlage trat LA Valiant eine Pechsträhne los, von der sie sich nicht mehr erholten. Bis zum Ende der Phase 2 gewannen sie kein einziges weiteres Match.

Kopflose Hühner auf Hanamura und Nepal

Schon auf den ersten beiden Karten im Match zeigten Valiant, dass ihnen die Koordination fehlte, die sie normalerweise an den Tag legen. Dabei hatten sie zu vielen Zeitpunkten die Chance, einen Kartensieg an sich zu reißen, aber das fehlenende Zusammenspiel ließ alle Hoffnung verfliegen.

Auf Nepal müssen besonders die Tanks auf ihre Positionierung achten. Auf Nepal müssen besonders die Tanks auf ihre Positionierung achten.

Dass genau das eines der größten Probleme war, zeigt sich auf Nepal. Trotz einiger wichtiger Kills auf Schlüsselpositionen, schaffte es Valiant nicht, die Kontrollpunkte zu nehmen und zu halten. Es kam häufig vor, dass sich das Team aufteilte und keine Tanks mehr auf den Kontrollpunkt standen, was dazu führte, dass Mayhem die schutzlosen DPS- und Support-Spieler einfach ausschalten konnte.

Besonders deutlich wurde der Mangel an Konzentration aber schon auf der ersten Karte, Hanamura. Im letzten, großen Angriff opferte Valiant alle sechs Ultimates und schaltete dabei sogar 4 Gegner aus - sie schafften es aber nicht, den Punkt auch nur zu einem Drittel einzunehmen.

Vor allem die schlechte Aufteilung von Valiant war dabei der entscheidende Faktor. Die Tanks standen verteilt, die Supports und DPS-Spieler alleine. Weder Fate, noch Envy konnten so Schutz geben und erst Agilities, dann Unkoe und schließlich Soon wurden ausgeschaltet, der Angriff abgewehrt.

Florida ist deutlich besser im Training

LA Valiant ist aber grundsätzlich kein unfähiges Team. Sie haben sich nur deutlich mehr Fehler geleistet als gewöhnlich. Für das, was vom Kontrahenten Florida Mayhem aus Phase 1 bekannt war, hätte es aber dennoch gereicht.

Mayhem traten aber in dieser Begegnung deutlich stärker in Erscheinung. Zu verdanken haben sie das wohl auch ihrem neuen, südkoreanischen Coach "r2der", der das Team härter trainiert. Besonders Cwoosh und Logix konnten überzeugen.

Logix bewies eine Kontrolle über Tracer, die selbst Soon oft zum Verhängnis wurde. Er ermöglichte häufig aus der Flanke heraus durch das Ausschalten der Supports - oder durch gewonnene Duelle gegen Soon - Angriffe seines Teams oder verhinderte die von Valiant. Besonders diese Spielzüge mit schnellen Kills sind nach der Phase 1 relevanter, da es nach dem Mercy-Nerf nicht sofort mit einer Wiederbelebung durch die Heilerin zu rechnen ist.

Cwoosh hingegen hat seine ganze Tank-Strategie umgeworfen und spielt deutlich überlegter. Zuvor war er zwar gut darin, einen Raum defensiv zu kontrollieren. Nun koordiniert er sich aber so mit dem Team, dass sie auch gezielt und aggressiv Punkte erobern können.

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