Pokémon auf Netflix: Der neue Trailer macht mich glücklich aber auch sauer

Pure Lebensfreude, ein sonniges Gemüt, viel Charisma und bei allen beliebt - und neben Enton bin ich.

Ich muss euch was erzählen. Kommt mal ein Stück näher. Also ja, ich erwarte jetzt, dass ihr euer Gesicht bitte wirklich zum Monitor/Smartphone bewegt. Es ist mir einfach etwas unangenehm und das, was ich euch jetzt sage, soll unter uns bleiben. Noch ein Stück näher. Noch ein Stück. Ja, gut, so ist's prima!

Ich bin immer noch ein Pokémon-Fan. Und manchmal, wenn ich auf die potthässlichen Nintendo-64-Berge von Pokémon Karmesin blicke, frage ich mich: Warum eigentlich?

Dann gibt es Tage wie heute, wo ich nach dem Aufstehen meinen Fukano-Pyjama gegen Arbeitskleidung wechsle, mich mit meiner Schiggy-Tasse vor den Rechner setze, den neuen Netflix-Trailer zu Die Pokémon-Concierge sehe und mir begeistert denke: Ach ja, deshalb!

Sören Diedrich

@GameStar_de

Sören wollte nie der Allerbeste sein. Es hat ihm immer gereicht, die Top Vier mit seinem übermächtigen Tornupto ungespitzt in den Boden zu rammen und dann auf seinem Lugia zurück nach Neuborkia zu fliegen. Gibt es ein besseres Pokémon-Spiel als Heartgold/Soulsilver? Nein. Aber Mühe könnte man sich bitte dennoch mal wieder geben, Game Freak!

Die Pokémon-Serie, von der ich nicht wusste, dass ich sie brauche

Der neue Trailer gewährt mir nur rund zwei Minuten Einblicke in diese irgendwie bekannte, irgendwie aber auch völlig neue Welt der Pokémon. Wisst ihr was? Bevor ich hier weiter mein Herz ausschütte, schaut ihr euch den Trailer am besten erst einmal selbst an:

2:04 Die Pokémon-Concierge auf Netflix: Das erwartet euch im bildhübschen Stop-Motion-Abenteuer

Was zum Gengar habe ich da gerade gesehen? Das schoss mir heute Morgen durch den Kopf. Meine Güte, wie soll ich denn nach diesem unsagbar köstlichen Appetithappen jetzt noch die Wartezeit bis zum 28. Dezember 2023 - dann startet die Serie auf Netflix - überbrücken?

Was mein Fan-Herz ganz besonders begeistert:

• Die Story: Endlich geht es mal nicht um das Fangen aller Pokémon, das Bestreiten irgendwelcher elitären Turniere oder gar die Rettung der Welt (das war nur im ersten Kinofilm cool, danach wurde es … seltsam). In der Netflix-Serie begleite ich die junge Haru, die als Concierge in einem Hotel für Pokémon und deren Trainer anfängt. Das erinnert an den Kurzfilm Pikachus Ferien, aber hier wird aus der Prämisse wohl mehr herausgeholt als in dem Kino-Snack, bei dem meine Mutter damals lachend aus dem Kino geflüchtet ist und mich vor den anderen Kids blamiert hat, grrrr…
• Der Look: Die Serie wurde im Stop-Motion-Verfahren produziert. Dabei handelt es sich um ein sehr aufwändiges Prozedere, das schon Guillermo del Toros Pinocchio zu einem atemberaubend hübschen Film macht. Und Die Pokémon-Concierge ist ebenfalls bildschön! Das Inselparadies beschert mir schon beim Hingucken einen Sonnenbrand auf dem Nasenrücken und die Pokémon in Woll-Optik sind noch zuckersüßer als ohnehin schon.
• Enton: Was mich zum letzten Punkt bringt und jetzt braucht die Objektivität endgültig einen Top-Beleber, denn ich lasse den Fanboy raushängen: Enton ist ein Star dieser Serie und als imaginärer Gründer eines imaginären Enton-Fanclubs (samt imaginärem Club-Magazin!) frohlocke ich. Wenn ich die gelbe Psycho-Ente im Trailer durch die Gegend watscheln sehe, geht mein Herz auf. Endlich, endlich ist es mal nicht das ausgelutschte Pikachu, das ins Rampenlicht gezerrt wird.

Wie viel besser könnte dieses Franchise sein?

Der Trailer zur Netflix-Serie macht mich aber auch ein wenig traurig. Klingt schräg, hat aber einen simplen Grund: Schaut euch einfach diesen Screenshot an!

Pokémon Karmesin und Purpur sind nur zwei von vielen rostigen Nägeln, die meine Fan-Kehle in den vergangenen Jahren hinabwürgen musste. Und ich war wirklich geduldig mit dem Entwickler Game Freak. Herrgott, sogar Pokémon-Legenden: Arceus konnte ich noch irgendwie vor meinem Gewissen und dem ungläubig dreinschauenden Saturn-Mitarbeiter rechtfertigen.

Aber alle paar Jahre erscheinen auch Pokémon-Produktionen von externen Studios. Man schaue sich als Vergleich zum obigen Screenshot nur mal das auch spielerisch echt famose New Pokémon Snap an. Oder auch gerne das zumindest deutlich stilsichere Pokémon Mystery Dungeon: Retterteam DX. Und nun eben die Netflix-Serie Die Pokémon-Concierge.

Sie alle haben gemein, nicht von Game Freak entwickelt oder produziert worden zu sein. Und schon sehe ich als Fan, wie viel besser das noch immer von mir geliebte Franchise sein könnte, sobald es in die richtigen Hände gelangt und ein Spiel eben nicht auf Teufel komm raus pünktlich zum Weihnachtsgeschäft auf den Markt muss.

Ich hoffe sehr, dass sich das japanische Studio irgendwann mal wieder am Riemen reißt und ein auf allen Ebenen überzeugendes Pokémon-Spiel veröffentlicht, dass die Serie ähnlich revolutioniert, wie es Breath of the Wild mit The Legend of Zelda vorgemacht hat.

Aber hey: Wenn das nicht klappt, kann ich mich ab dem 28. Dezember wenigstens mit einer hoffentlich tollen Netflix-Serie und einer Schüssel Popcorn darüber hinwegtrösten!

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Wie gefällt euch der neue Trailer zur Netflix-Serie Die Pokémon-Concierge? Seid ihr auch so begeistert davon wie meine Wenigkeit oder rümpft ihr eher die Nase und wundert euch, was ich und viele andere Fans daran so toll finden? Kein Problem, schreibt mir gerne eure ehrliche Meinung in die Kommentare und gebt auch gerne durch, was ihr euch für die Zukunft des Pokémon-Franchise erhofft!