Augen auf beim Arbeitsspeicher: Warum ihr RAM-Riegel oft nicht nebeneinander stecken solltet

RAM-Riegel sitzen nicht gerne nebeneinander, aber warum eigentlich? Was es mit den passenden RAM-Slots auf sich hat und wie ihr euren Arbeitsspeicher immer richtig platziert.

Wenn ihr auf mehr als zwei RAM-Riegel setzt, kommt ihr um das Nebeneinanderstecken nicht herum. Wenn ihr auf mehr als zwei RAM-Riegel setzt, kommt ihr um das Nebeneinanderstecken nicht herum.

Beim PC-Selbstbau gibt es einige Stolperfallen, die Anfängern wie auch gestandenen Veteranen das Wasser auf die Stirn treiben können. Verschnaufpausen bringen einfacher zu montierende Bauteile, die beim Zusammenbau nur selten für Scherereien sorgen.

Etwa der Arbeitsspeicher: Riegel in den Slot stecken, dann drücken bis die Halterung einrastet, fertig ...

Na ja, eines gäbe es da schon noch zu beachten. Denn die richtige Position der Riegel ist nicht unerheblich. Für die bestmögliche Performance müssen eure Speicherriegel nämlich im richtigen Slot platziert werden.

Warum das so ist und wie ihr die korrekten Steckplätze für euer Mainboard herausfindet, verraten wir euch im Folgenden. Die gute Nachricht vorweg: Selbst wenn ihr beim Bauen versehentlich die falschen Steckplätze verwendet habt, fügt ihr eurem System damit keinen nachhaltigen Schaden zu. Ihr verzichtet lediglich auf ein mögliches Leistungsplus. Vor Fehlern braucht ihr also keine Angst zu haben.

Wie viel RAM braucht ihr eigentlich? Wir haben es getestet!

Zwei Kanäle für mehr Datenfluss

Dass ihr beim Zusammenbau des PCs überhaupt darauf achten müsst, wo ihr euren RAM platziert, hat mit einer Architektur namens Dual Channel zu tun.

Wie der Name bereits verrät, gibt es beim Dual Channel zwei Kanäle, die Prozessor und Arbeitsspeicher über das Mainboard verbinden. Das erlaubt es den Modulen, doppelt so viele Daten zu übertragen wie beim Single Channel. Theoretisch finden sich auch Architekturen mit noch mehr Speicherkanälen, etwa Triple- oder Quad-Channel. Für die meisten Endanwender interessant sind aber Mainboards, die sich auf ein Kanal-Duo beschränken.

Harte Zahlen für Tech-Nerds

Beim Single-Channel kommt ein einziger 64-Bit-Bus zum Einsatz. Dual-Channel erweitert die Bandbreite durch eine Verdopplung der Busse auf 2 x 64 = 128 Bit. Da sich die Taktrate dabei nicht ändert, kommt es in der Theorie bis zu einer Verdopplung der übertragenen Daten, wenn die Kanäle tatsächlich voll ausgelastet werden.

Findigen Beobachtern wird es bereits aufgefallen sein: Moderne Mainboards verfügen vorwiegend über vier verschiedene RAM-Slots. Wenn gleichzeitig aber nur zwei Speicherkanäle Prozessor und RAM verbinden, bedeutet das in der Praxis: Zwei Slots teilen sich jeweils einen Speicherkanal.

Wenn wir also das Meiste aus unserem System herausholen und den Dual-Channel nutzen wollen, gilt es, unsere beiden RAM-Riegel so einzustecken, dass sie an jeweils unterschiedliche Speicherkanäle angebunden sind.

Beim Dual-Channel verdoppelt sich die Anzahl der verfügbaren Speicherkanäle. (Quelle: Crucial) Beim Dual-Channel verdoppelt sich die Anzahl der verfügbaren Speicherkanäle. (Quelle: Crucial)

Ein Blick ins Handbuch hilft

Wie so oft sind wir mit der Anleitung auf der sicheren Seite. Denn im Mainboard-Handbuch ist meist klar aufgelistet, in welcher Reihenfolge die verschiedenen RAM-Riegel bestückt werden sollen.

Die meisten namhaften Hersteller empfehlen dabei, zuerst die beiden Slots 2 und 4 zu füllen. Immer wieder finden sich aber auch Abweichungen von dieser Norm.

Wenn ihr hingegen nur auf einen einzelnen RAM-Riegel setzt und Dual-Channel vernachlässigt, müsst ihr euch um die Bestückung des Arbeitsspeichers eigentlich keine Sorgen machen. Moderne Mainboards kommen mit einer beliebigen Platzierung des Riegels klar. Dennoch könnt ihr euch auch hier mit einem Blick in die beigefügte Anleitung des Mainboards auf die sichere Seite schlagen.

Was, wenn mehr als zwei Riegel zum Einsatz kommen?

Auch wenn ihr mehr als zwei RAM-Riegel verwendet, lohnt sich an erster Stelle - ihr ahnt es - ein Blick ins Handbuch. Oft geben Hersteller dort auch Auskunft, wie mit drei oder sogar vier RAM-Riegeln umzugehen ist.

Ob ihr durch das Plus an RAM-Riegeln auch von einer höheren Datenrate profitiert, hängt von eurem Mainboard ab. Wenn es wie die meisten Konsumenten-Produkte auf Dual-Channel setzt, bekommt euer Arbeitsspeicher bei mehr als zwei Modulen keine höhere Datenrate. Von dem Mehr an reinem Speicher profitiert ihr aber natürlich trotzdem.

Ihr wollt noch mehr aus eurem Arbeitsspeicher herausholen? Mein Kollege Nils hat dafür eine kleine BIOS-Einstellung parat, die von vielen beim PC-Bau übersehen wird.

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Habt ihr gewusst, warum RAM-Riegel oft nicht nebeneinander gehören? Und wünscht ihr euch häufiger derartige Trivia-Artikel zu PC-Hardware von uns? Wir freuen uns auf eure Meinung in den Kommentaren!

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