Bruce Willis in einer Action-Komödie? Das sollte eigentlich ein No-Brainer sein, ein Selbstläufer, allerdings enttäuschte uns Willis erst im April in einer solchen. In Kevin Smiths unsagbar unlustigem Cop Out: Geladen und Entsichert ließ er sich ellenlang von einem Möchtegern-Axel-Foley nerven und gähnte sich durch eine völlig einfalls- und actionlose Handlung.
RED (steht für Retired, extremely dangerous – pensioniert und extrem gefährlich) will es nun besser machen, da sein neuer Film mehr Action, mehr Comedy und bessere Nebendarsteller verspricht. Regie führt der Deutsche Robert Schwenkte, der mit Jodie Fosters Flugzeug-Thriller Flightplan– Ohne jede Spur und der kitschigen Zeitreise-Romanze Die Frau des Zeitreisenden bislang leider eher mittelprächtige Hollywoodauftritte gab. Ein schlechtes Omen?
Handlung
Frank Moses (Bruce Willis) ist ein pensionierter CIA Geheimagent, der eines Abends Besuch von einem Black Ops Killerkommando bekommt. Routiniert kümmert er sich um die lästigen Angreifer, nur um überrascht festzustellen, dass es Leute der eigenen Seite sind. Die Message ist klar: da er zuviel weiß, soll er anscheinend ad acta gelegt werden. Er warnt sein altes Team: die schießwütige Victoria (Helen Mirren), den lässigen Joe (Morgan Freeman) und den wilden Paranoiker Marvin (John Malkovich).
Zusammen plant das ungewöhnliche Quartett, die Agency zu infiltrieren und herauszufinden, wer und warum man ihren Tod will. Gejagt werden sie von einem ehrgeizigen Jungagenten (Karl Urban), der es vor allem auf Moses neue Freundin, eine ahnungslose Bürokraft (Mary-Louise Parker) abgesehen hat.
Rentnerin ans MG
Die wohl schrägste Szene des Trailers ist die, in der die 65jährige Oscar-Gewinnerin Helen Mirren im Abendkleid am Stand-MG steht und entschlossen Autos zersiebt. Wird hier Rambo 4 veralbert? So in etwa, denn RED ist ein nicht ganz ernst gemeinter Actionfilm, der in erster Linie lustig sein will. Während die Action-Szenen immer nett, aber nie spektakulär ausfallen, ist der Film mit zahlreichen amüsanten Figuren und Comedy-Szenen gespickt, die vortrefflich sitzen und das Popcorn gleich doppelt schmecken lassen.
Schwenkte lässt den Film glücklicherweise nicht zur völligen Parodie verkommen und sorgt dafür, dass es zwar oftmals überzogen, aber niemals wirklich albern wird. Anstatt sich über Willis’ eigene Filme wie Stirb Langsam lustig zu machen, bleibt man stets respektvoll und spielt mit der Frage, ob ein Actionheld wirklich irgendwann ’zu alt für den Scheiß’ ist, wie Roger Murtaugh uns schon in den 80ern einbläuen wollet. Die eigentlich ernstere Comic-Vorlage von Warren Ellis und Cully Hamner bietet nun keine allzu einfallsreiche Handlung – hintergangene Agenten gab es schon zigmal zu sehen und echte Überraschungen bleiben auch dieses Mal aus – aber das alles spielt keine große Rolle, da der gesamte Film auf die versammelten Darsteller setzt. Mit Erfolg.
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