Volker Wertich ließ Die Siedler wuseln, Will Wright baute Sim City, und Mabel Addis erfand The Sumerian Game. Mabel wer? Sumerian was? Genau, die New Yorker Grundschullehrerin und ihr Computerspiel sind heute so gut wie unbekannt. Zu Unrecht! Denn die pfiffige Dame schaffte es im Alter von 52 Jahren, Computerspielgeschichte zu schreiben. Und zwar mehrfach.
Denn Mabel versetzt 1965 ihre Sechstklässler in die Rolle eines Herrschers über den mesopotamischen Stadtstaat Lagash. Die Schüler sollen das Getreide so produzieren und verteilen, dass ihr Volk ausreichend zu futtern hat, aber auch genug für die Aussaat bleibt. Der Ernteertrag schwankt jedes Jahr, und ein Berater gibt den Spielern Tipps, um die benötigten Mengen festzulegen.
Doch das ist nur der Anfang: In weiteren Runden lassen sich Ressourcen in Kunst und Handwerk investieren, schließlich kommt noch der Handel mit anderen Städten dazu, sowie die Expansion des eigenen Reiches. Und immer wieder kriegen es die armen Schüler mit Heuschreckenplagen, Hochwasser und göttlichen Wutanfällen zu tun.
Dieser Artikel ist eine Station unserer großen Aufbauspiel-Entdeckerreise. In unserer Themenwoche vom 2. bis 9. August erfahrt ihr in Tests, Reports, Kolumnen und Podcasts alles, was ihr über Aufbauspiele wissen müsst: Was war eigentlich das erste Aufbauspiel aller Zeiten? Welche spannenden Städtebausims stehen uns 2022 und 2023 bevor? Und welche Aufbau-Geheimtipps lohnen sich jetzt schon?
Diashow mit Kassettenrekorder
Mabel Addis und der IBM-Programmierer William McKay leisten mit The Sumerian Game mehrfache Aufbauarbeit. Denn Mabel erschafft die erste Wirtschaftssimulation an einem Computer und wird gleichzeitig zur ersten Computerspielautorin und -designerin. Um die Schüler auf ihr Spiel einzustimmen, schreibt sie eine rund 20minütige Einführung. Dazu verfasst sie jede Menge Hintergrundinformationen, die während einer Partie vorgelesen werden. Tja, wir würden euch ja gerne ein paar Screenshots zeigen, aber … es gab gar keinen Screen.
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